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Letzter Tanz - Lincoln Rhyme 02

Letzter Tanz - Lincoln Rhyme 02

Titel: Letzter Tanz - Lincoln Rhyme 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeaffery Deaver
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einer, vielleicht auch zwei.«
    »Okay, Sachs«, sagte er. Sein Herz raste bei dem Gedanken, dem Tänzer vielleicht ganz dicht auf der Spur zu sein. »Berichten Sie, sobald es etwas Neues gibt.« Dann blickte er zu Sellitto und Perkins. »Sieht so aus, als brauchten wir gar nicht zu entscheiden, ob wir sie verlegen oder nicht.«
    »Haben sie ihn gefunden?« fragte der Detective. Aber Rhyme wollte keine voreiligen Hoffnungen wecken; das gehörte sich nicht für einen nüchternen Wissenschaftler. Er befürchtete, daß es der Operation -oder besser gesagt Sachs - Unglück bringen könnte. Deshalb brummelte er nur: »Laßt uns die Daumen drücken.«
    In aller Stille umzingelten die Einsatzeinheiten die U-Bahn-Station.
    Sachs war sich sicher, daß dies der Ort war, an dem der neue Partner des Tänzers hauste. Die Such-und Überwachungseinheit S&S hatte mehrere Anwohner ausfindig gemacht, die von einem Drogensüchtigen berichteten, der hier Pillen verkaufte. Es war ein kleinwüchsiger Mann - was mit der Schuhgröße 41 übereinstimmen würde.
    Die Station war ein ziemlich schäbiges Loch. Vor einigen fahren war sie durch die schmuckere Haltestelle bei der City Hall ein paar Blocks entfernt ersetzt worden.
    Die 32-E-Teams bezogen ihre Positionen, während die S&S-Agenten begannen, ihre Mikrofone und Infrarotkameras aufzustellen. Unterdessen sperrten andere Polizisten die Straße ab und vertrieben die Obdachlosen, die an den Ecken und in Hauseingängen herumlungerten.
    Der Einsatzleiter gab Sachs die Anweisung, sich vom Haupteingang fernzuhalten, damit sie nicht in die Schußlinie geraten konnte. Sie teilten ihr die erniedrigende Aufgabe zu, einen Nebeneingang zu bewachen, der offensichtlich seit fahren versperrt und verbarrikadiert war. Sie fragte sich ernsthaft, ob Rhyme mit Haumann einen Handel geschlossen hatte, um sie aus jeder Gefahr herauszuhalten. Ihre Wut vom Vorabend, die sie während der Jagd auf den Tänzer fast vergessen hatte, kochte jetzt wieder hoch.
    Sachs deutete auf das verrostete Schloß. »Hm, hier wird er wohl kaum rauskommen«, bemerkte sie in ätzendem Ton.
    »Alle Ausgänge sind zu sichern«, antwortete der maskierte Einsatzbeamte, der ihren Sarkasmus entweder nicht mitbekommen hatte oder einfach ignorierte. Er kehrte zu seinen Kameraden zurück.
    Es begann zu regnen, ein kalter Regen, der aus einem schmutziggrauen Himmel auf sie niederprasselte. Die Tropfen trommelten laut auf den Unrat, der sich vor den eisernen Gittern angesammelt hatte.
    War der Tänzer da drin? Wenn er drin war, dann würde es eine Schießerei geben. Daran bestand kein Zweifel. Sie konnte sich nicht
    vorstellen, daß der Tänzer kampflos aufgeben würde.
    Und es machte sie wütend, daß sie nicht dabeisein durfte.
    Du bist ein cooles Arschloch, wenn du ein Gewehr und einen Schutzabstand von 300 Metern hast, verfluchte sie den Killer. Aber sag mir, du Drecksack, wie gut bist du denn mit einer Pistole auf kurzer Distanz? Wie würde es dir gefallen, mir Auge in Auge gegenüberzustehen? Auf dem Kaminsims in ihrem Wohnzimmer waren ein Dutzend Trophäen mit goldfarbenen Pistolenschützen aufgereiht. (Die Figuren stellten alle Männer dar, was sie aus irgendeinem Grund amüsierte.)
    Sie stieg ein paar Stufen zu dem Eisengitter hinunter und lehnte sich dann gegen die Wand.
    Sachs, die Kriminalistin, untersuchte sofort gründlich ihre Umgebung. Sie roch Müll, Moder, Urin, den salzigen Geruch der U-Bahn. Sie begutachtete das Eisengitter, die Kette und das Schloß. Dann spähte sie in den halbdunklen Tunnel hinein, konnte aber weder etwas sehen noch hören.
    Wo war er?
    Und was machten die Polizisten und Sonderagenten? Warum
    die Verzögerung?
    Eine Sekunde später hörte sie die Antwort in ihrem Kopfhörer: Sie warteten auf Verstärkung. Haumann hatte beschlossen, zwanzig weitere Agenten des Spezialeinsatzkommandos und das zweite 32-E-Team anzufordern.
    Nein, nein, nein, dachte sie. Das ist ein Riesenfehler! Der Tänzer braucht nur einmal nach draußen zu schauen und zu sehen, daß kein einziges Auto, kein Taxi und kein Fußgänger mehr auf der Straße ist. Dann weiß er sofort, daß eine taktische Operation im Gange ist. Es wird ein Blutbad geben... Verstehen die das denn nicht?
    Sachs ließ den Untersuchungskoffer am Fuß der Treppe zurück und stieg wieder zur Straße hoch. Einige Schritte entfernt war ein großer Haushaltswaren- und Drogeriemarkt. Sie ging hinein und kaufte zwei Dosen Butan, außerdem überredete sie den Besitzer,

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