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Letzter Tanz - Lincoln Rhyme 02

Letzter Tanz - Lincoln Rhyme 02

Titel: Letzter Tanz - Lincoln Rhyme 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeaffery Deaver
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einem Sturzflug abgefangen hatte, war sie ruhiger gewesen als jetzt - beim Blick in einen dunklen Flur.
    Sie ging zurück in ihr Zimmer.
    Waren da Schritte?
    Sie verschloß die Tür und ließ sich aufs Bett fallen.
    Noch mehr Schritte.
    »Befehlsmodus«, verlangte Lincoln Rhyme. Wunschgemäß erschien das Menüfenster auf dem Bildschirm.
    In der Ferne war schwach eine Feuerwehrsirene zu hören.
    Und genau in diesem Augenblick wurde Rhyme schlagartig sein Fehler bewußt.
    Feuerwehrautos...
    Nein! Daran hatte er nicht gedacht.
    Der Tänzer aber sehr wohl. Natürlich! Er hatte die Uniform eines Feuerwehrmannes oder Sanitäters gestohlen und drang in diesem Augenblick in das sichere Haus ein!
    »O nein«, murmelte er. »Nein! Er trickst uns aus.«
    Der Computer fing das letzte Wort auf und schaltete befehlsgemäß das Kommunikationsprogramm aus.
    »Nein!« schrie Rhyme. »Nein!«
    Doch das System konnte seine laute, verzweifelte Stimme nicht entschlüsseln und schickte nur schweigend die Nachricht auf den Schirm: Wollen Sie Ihren Computer wirklich ausschalten? »Nein«, flüsterte er verzweifelt.
    Einen Augenblick lang geschah gar nichts, doch das System schaltete sich auch nicht ab. Eine Nachricht blinkte auf: Was möchten Sie jetzt tun?
    »Thom!« rief er. »Irgend jemand... bitte. Mel!« Doch die Tür war geschlossen, von unten kam keine Antwort. Rhymes linker Ringfinger zuckte heftig. Früher hatte er eine mechanische Spezialtastatur gehabt, um mit dem Finger das Telefon zu bedienen. Diese war durch das Computersystem ersetzt worden, und jetzt mußte er sein Diktierprogramm benutzen, um im sicheren Haus anzurufen und sie zu warnen, daß der Tänzer als Feuerwehrmann oder Sanitäter verkleidet unterwegs war.
    »Befehlsmodus«, sagte er ins Mikrofon. Rang mühsam darum, ruhig zu bleiben. Ich habe nicht verstanden, was Sie gerade gesagt haben. Bitte versuchen Sie es noch einmal.
    Wo war der Tänzer in diesem Augenblick? War er schon drinnen? War er gerade dabei, Percey Clay oder Brit Hale zu erschießen?
    »Thom! Mel!«
    Ich habe nicht verstanden...
    Warum habe ich nicht besser kombiniert?
    »Befehlsmodus«, sagte er atemlos und versuchte, die aufsteigende Panik zu unterdrücken.
    Das Befehlsmenü erschien auf dem Bildschirm. Der Pfeil des Cursors saß links oben, und eine Ewigkeit entfernt, ganz unten, war das Symbol des Kommunikationsprogramms.
    »Cursor nach unten«, keuchte er.
    Nichts geschah.
    »Cursor nach unten«, rief er lauter.
    Wieder erschien die Nachricht: Ich habe nicht verstanden, was Sie gerade gesagt haben. Bitte versuchen Sie es noch einmal.
    »Oh, verdammt...«
    Ich habe nicht verstanden...
    Er zwang sich, in normalem Ton zu sprechen: »Cursor nach unten.«
    Der blinkende weiße Pfeil begann seine langsame Reise den Bildschirm hinunter. Noch haben wir Zeit, sagte er sich. Und es ist ja nicht so, als seien die Leute in dem sicheren Haus ungeschützt
    oder unbewaffnet. »Cursor nach links«, keuchte er.
    Ich habe nicht verstanden...
    »Oh, mach schon!«
    Ich habe nicht verstanden...
    »Cursor rauf... Cursor nach links.«
    Wie eine Schnecke wanderte der Cursor über den Schirm, bis er das Symbol erreicht hatte.
    Ruhig, ruhig...
    »Cursor halt. Doppelklick.«
    Pflichtgetreu erschien das Symbol des Walkie-talkie auf dem Schirm.
    Er stellte sich vor, wie der gesichtslose Tänzer sich von hinten mit einem Messer oder einem Würgeseil an Percey Clay heranschlich.
    Mit soviel Ruhe in der Stimme, wie er aufbringen konnte, befahl er dem Cursor, zu der Leiste zu wandern, auf der er die Frequenzen anwählen konnte.
    Er landete perfekt.
    »Vier«, sagte Rhyme mit sorgfältiger Betonung.
    Eine Vier erschien in der Leiste. »Acht.«
    Der Buchstabe A blinkte auf.
    Gott im Himmel!
    »Löschen links.«
    Ich habe nicht verstanden...
    Nein, nein!
    Er glaubte, Schritte zu hören. »Hallo?« rief er. »Ist da jemand? Thom? Mel?«
    Keine Antwort, nur sein Freund, der Computer, zeigte unverdrossen seine Standardantwort an.
    »Acht«, sagte er beherrscht.
    Die Ziffer erschien auf dem Schirm. Nächster Versuch. »Drei« klappte ohne Probleme.
    »Punkt.«
    Das Wort Punkt leuchtete auf.
    Verdammt!
    »Links löschen.« Dann: »Satzzeichen Punkt.«
    Der Punkt erschien.
    »Vier.«
    Noch eine Stelle. Schweiß rann ihm über das Gesicht, als er ohne Fehler die Null als letzte Ziffer der Frequenz für Sondereinsätze anwählen ließ.
    Das Funkgerät schaltete sich ein.
    Ja!
    Doch bevor er etwas sagen konnte, knisterte Statik laut im

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