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Letzter Tanz - Lincoln Rhyme 02

Letzter Tanz - Lincoln Rhyme 02

Titel: Letzter Tanz - Lincoln Rhyme 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeaffery Deaver
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Hörer, und Eiseskälte legte sich um sein Herz, als er einen Mann panisch schreien hörte: »Zehn-dreizehn, brauchen Unterstützung, Bundesschutzeinrichtung sechs.«
    Das sichere Haus.
    Er erkannte Roland Beils Stimme. »Zwei Tote und... Oh, Jesus, er ist immer noch hier. Er hat uns erwischt, er hat auf uns geschossen! Wir brauchen...«
    Zwei Schüsse fielen. Dann noch einer. Ein Dutzend. Ein langes Feuergefecht. Es hörte sich an wie das Feuerwerk zum Nationalfeiertag am 4. Juli.
    »Wir brauchen...«
    Die Übertragung endete.
    »Percey!« schrie Rhyme. »Percey...«
    Auf dem Schirm leuchtete die Nachricht auf. Ich habe nicht verstanden, was Sie gerade gesagt haben. Bitte versuchen Sie es noch einmal.
    Ein Alptraum.
    Stephen Kall preßte sich mit seiner Skimaske und dem schweren Feuerwehrmantel auf den Fußboden. Er hatte sich im Flur des sicheren Hauses hinter der Leiche von einem der beiden US-Mar-shals verschanzt, die er soeben getötet hatte.
    Ein weiterer Schuß fiel, näher diesmal, und sprengte gleich neben seinem Kopf ein Stück Estrich aus dem Fußboden. Abgefeuert von dem Detective mit dem spärlichen braunen Haar, den er an diesem Morgen am Fenster des sicheren Hauses gesehen hatte. Er kauerte im Türrahmen, gab eigentlich eine gute Zielscheibe ab, doch Stephen gelang es nicht, ihn zu treffen. Der Detective hielt in jeder Hand eine automatische Pistole und war ein exzellenter Schütze.
    Stephen kroch einen Meter näher an eine der offenen Türen heran.
    Panisch, kribbelig, von Würmern bedeckt...
    Er schoß noch einmal, und der braunhaarige Detective duckte sich ins Zimmer, rief etwas in sein Funkgerät, erschien aber sofort wieder und feuerte unbeirrt weiter.
    Mit dem langen, schwarzen Mantel eines Feuerwehrmannes bekleidet - wie ihn in diesem Augenblick dreißig oder vierzig weitere Männer und Frauen in dem sicheren Haus trugen - hatte Stephen die Hintertür aufgesprengt. Er war in der Erwartung hineingestürmt, drinnen ein Trümmerfeld vorzufinden - die Ehefrau, den Freund und die Hälfte der übrigen Leute im Haus zerfetzt oder zumindest verletzt. Doch Lincoln, der Wurm, hatte ihn wieder reingelegt. Er hatte herausbekommen, daß in dem Telefon eine Bombe versteckt war. Das einzige, womit sie nicht gerechnet hatten, war, daß er das sichere Haus noch einmal angreifen würde. Sie hatten geglaubt, er werde den Transporter überfallen. Trotzdem war er von zwei Marshals mit heftigem Feuer in Empfang genommen worden, als er hineinstürmte. Doch sie waren noch benommen gewesen von der Explosion an der Tür, und es war ihm gelungen, sie zu töten.
    Dann hatte der braunhaarige Detective um die Ecke herum angegriffen, hatte beidhändig gefeuert und zweimal Stephens kugelsichere Weste getroffen, während Stephen selbst auf die Weste des Detectives schoß, und beide waren gleichzeitig wieder in Deckung gegangen. Mehr Schüsse, mehr Beinahtreffer. Der Bulle war ein fast ebenso guter Schütze wie er selbst.
    Höchstens eine Minute. Mehr Zeit hatte er nicht.
    Er fühlte sich so wurmig, daß er am liebsten geheult hätte... Er hatte sich seinen Plan so gut zurechtgelegt. Er konnte es nicht noch schlauer anstellen als jetzt, und doch hatte Lincoln, der Wurm, ihn wieder überlistet. War er das? Dieser fast kahle Detective mit den zwei Pistolen?
    Eine weitere Salve aus Stephens halbautomatischer Waffe. Und... verdammt... der braunhaarige Detective tauchte geradewegs hinein, kam immer näher. Jeder andere Bulle der Welt wäre in Deckung gegangen. Aber dieser hier nicht. Er kämpfte sich noch einen halben Meter weiter vor, noch einen Schritt. Stephen lud nach, feuerte wieder und kroch etwa dieselbe Strecke näher an die Tür zum Zimmer seines Opfers.
    Du verschwindest im Erdboden, Junge. Du kannst dich unsichtbar machen, wenn du es nur willst.
    Ich will es, Sir. Ich will unsichtbar sein...
    Noch ein Meter, fast hatte er den Türrahmen erreicht.
    »Hier ist Roland Bell!« schrie der Bulle in sein Mikrofon. »Wir brauchen unverzüglich Verstärkung!«
    Bell. Stephen registrierte den Namen. Also war er nicht Lincoln, der Wurm.
    Der Bulle lud nach und feuerte unablässig. Ein Dutzend
    Schüsse, zwei Dutzend...
    Stephen konnte seine Technik nur bewundern. Dieser Bell behielt den Überblick, wie viele Schüsse er aus jeder Waffe abgegeben hatte, und lud sie abwechselnd nach, so daß er nie ohne geladene Waffe dastand.
    Der Bulle landete einen Treffer in der Wand knapp drei Zentimeter neben Stephens Gesicht, und Stephen

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