Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Letzter Tanz - Lincoln Rhyme 02

Letzter Tanz - Lincoln Rhyme 02

Titel: Letzter Tanz - Lincoln Rhyme 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeaffery Deaver
Vom Netzwerk:
Lichter der Kühleinheiten. Sie verspürte diese Zufriedenheit, die sie immer dann überkam, wenn unbeseelte Maschinen, die von Menschen erbaut und gewartet wurden, plötzlich zum Leben erwachten. Für Percey Clay zeigte sich Gott in dem Summen von Hilfsmotoren und im Auftrieb eines schlanken Metallflügels, in dem Augenblick, in dem die Tragfläche negativen Druck erzeugt und man schwerelos wird.
    Percey ging gerade die vor dem Start übliche Checkliste weiter durch, als sie plötzlich von lauten Atemgeräuschen neben sich erschreckt wurde.
    »Wow«, stöhnte Brad, nachdem King endlich entschieden hatte, daß zwischen seinen Beinen kein Sprengstoff versteckt war, und in den Passagierraum weitertrottete.
    Rhyme hatte Percey kurz zuvor informiert, daß er zusammen mit Amelia Sachs die Dichtungen und Schläuche untersucht hatte. Sie stimmten nicht mit dem Latex von der Absturzstelle in Chicago überein. Rhyme kam der Gedanke, daß der Tänzer das Gummi vielleicht verwendet hatte, um den Sprengstoff damit zu versiegeln, damit die Hunde ihn nicht riechen konnten. Deshalb hatte er Percey und Brad gebeten, die Maschine für ein paar Minuten zu verlassen. Mehrere technische Mitarbeiter suchten das gesamte Flugzeug innen und außen ab und lauschten mit hochempfindlichen Mikrofonen
    nach einem Zeitzünder.
    Alles war sauber.
    Als das Flugzeug schließlich aus dem Hangar rollte, war die gesamte Rollbahn von uniformierten Beamten abgeriegelt. Fred Dellray hatte mit der FAA vereinbart, daß der Flugplan geheimgehalten wurde, damit der Tänzer keinesfalls in Erfahrung bringen konnte, wohin der Flug ging - falls er überhaupt wissen sollte, daß Percey im Cockpit saß. Dellray hatte auch die FBI-Außenbüros in allen Städten auf der Route alarmiert, damit bei der Ankunft der Maschine stets ein paar Agenten auf dem Rollfeld bereitstehen würden.
    Die Turbinen röhrten. Brad saß auf dem Copilotensitz, und Roland Bell rutschte unbehaglich auf einem der beiden verbliebenen Passagiersitze hin und her. Percey Clay sprach mit dem Tower. »Lear sechs neun fünf Foxtrot Bravo von Hudson Air. Bereit fürs Rollfeld.«
    »Roger, neun fünf Foxtrot Bravo. Erlaubnis für Rollfeld Null neun rechts.«
    »Null neun rechts, neun fünf Foxtrot Bravo.«
    Eine leichte Berührung des glatten Steuerknüppels, und das Flugzeug bog auf das Rollfeld ein und fuhr durch den grauen Frühlingsabend. Percey steuerte. Copiloten haben zwar Flugerlaubnis, aber auf dem Boden darf nur der Pilot das Flugzeug steuern.
    »Haben Sie Spaß da hinten, Officer?« rief Percey.
    »Ich amüsiere mich köstlich«, antwortete Bell mit säuerlichem Gesichtsausdruck und blickte dabei sehnsüchtig durch das große runde Fenster.
    »O Mann, ich kann hier bis ganz nach unten schauen. Ich meine, das Fenster reicht so weit runter. Warum baut man das so?«
    Percey lachte. »In Passagiermaschinen versuchen sie alles, damit die Leute vergessen, daß sie fliegen: Filme, Essen, kleine Fenster. Aber wo bleibt da der Spaß? Welchen Vorteil soll das haben?«
    »Ich kann durchaus den einen oder anderen Vorteil daran erkennen«, antwortete Bell und kaute dabei energisch auf seinem Wrigley's. Er schloß den Vorhang.
    Perceys Augen waren auf das Rollfeld gerichtet, wanderten aufmerksam von links nach rechts. Sie wandte sich an Brad. »Ich übernehme das Briefing, okay?«
    »Das wird ein Start mit Klappen auf fünfzehn Grad«, sagte Percey »Ich schieb die Schubhebel nach vorne. Sie rufen die Geschwindigkeit bei achtzig Knoten aus und bestätigen. V eins, rotieren. V zwei und positive Steigrate. Ich gebe den Befehl für das Fahrwerk, und Sie fahren es ein. Alles klar?«
    »Geschwindigkeit bei achtzig Knoten, V eins, rotieren, V zwei positive Rate. Fahrwerk.«
    »Gut. Sie beobachten alle Instrumente und die Signaltafel. Wenn vor V eins ein rotes Lämpchen an der Tafel aufleuchtet oder eine Turbine fehlerhaft funktionieren sollte, dann rufen Sie laut und deutlich >Abbrechen<, und ich entscheide dann, ob wir abbrechen oder nicht. Bei einer Panne bei oder nach V eins setzen wir den Start fort und behandeln die Situation wie einen Notfall während des Flugs. Wir werden weiterfliegen, und Sie beantragen Freigabe für eine sofortige Rückkehr zum Flughafen. Verstanden?«
    »Verstanden.«
    »Prima, dann wollen wir mal ein bißchen fliegen... Sind Sie bereit, Roland?«
    »Ich bin bereit, Hoffe, Sie sind es auch. Hauptsache, Sie halten immer schön den Kopf hoch.«
    Percey lachte laut. Ihre Haushälterin

Weitere Kostenlose Bücher