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Letzter Tanz - Lincoln Rhyme 02

Letzter Tanz - Lincoln Rhyme 02

Titel: Letzter Tanz - Lincoln Rhyme 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeaffery Deaver
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nicht Mondale, und er sprach nach einem vorher abgefaßten Drehbuch.
    »Mondale«, grüßte Dellray und hätte dabei selbst in den Ohren eines Snobs aus Connecticut weiß wie eine Lilie geklungen. »Hier ist Agent Wilson. Wir sind jetzt in Lincolns Haus.« (Nicht »Rhyme«; der Tänzer kannte ihn als Lincoln.)
    »Wie sieht's am Flugplatz aus?«
    »Alles ruhig.«
    »Gut. Hör mal, ich habe eine Frage. Wir haben hier einen Spitzel,
     
    der für uns arbeitet. Joe D'Oforio.« »Das war doch der...« »Genau.« »...der diesen Tänzer... Der arbeitet jetzt richtig mit euch zu
    sammen?«
    »Yeah«, sagte Wilson, dessen Rolle Fred Dellray spielte. »Er ist ziemlich trottelig, aber er kooperiert. Wir bringen ihn runter in sein kleines Versteck und dann wieder hierher zurück.«
    »Wo ist >hierher    »Genau. Er will seinen Krempel.«
    »Warum, zum Teufel, spielt ihr damit?«
    »Wir haben einen Deal mit ihm. Er verrät uns alles über diesen
     
    Killer, und Lincoln erlaubt ihm, ein paar Sachen aus seinem Unterschlupf zu holen. Diese alte U-Bahn-Station... Wie auch immer, wir organisieren keinen Konvoi. Nur ein Wagen. Weshalb ich anrufe: Wir brauchen einen guten Fahrer. Du hattest doch neulich jemanden, den du richtig gut fandest, stimmt's?«
    »Einen Fahrer?«
    »Bei dieser Gambino-Sache?«
    »Ach ja... Laß mich nachdenken.«
    Sie zogen es in die Länge. Rhyme war wie immer beeindruckt von
     
    Dellrays Vorstellung. Er konnte einfach jede Rolle spielen.
    Der erfundene Agent Mondale -der selbst einen Oscar für die beste Nebenrolle verdient hätte - sagte: »Jetzt fällt's mir wieder ein. Tony Glidden. Nein, Tommy. So ein Blonder, stimmt's?«
    »Das muß er sein. Ich möchte ihn einsetzen. Ist er in der Gegend?« »Nee. Er ist doch in Philadelphia. Wegen dieser Autoknackergeschichte.«
    »Philadelphia. Zu dumm. Wir fahren in etwa zwanzig Minuten los. Länger kann ich nicht warten. Dann muß ich es eben selbst machen. Aber dieser Tommy. Also der...«
    »Der Knabe kann vielleicht fahren! Kann einen Verfolger nach zwei Blocks abhängen. Der ist einfach unglaublich.«
    »Könnte ihn jetzt wirklich gut gebrauchen. Trotzdem, danke, Mondale.«
    »Bis bald.«
    Rhyme zwinkerte, was bei einem Gelähmten gleichbedeutend mit Applaus war. Dellray legte auf und atmete tief und lange aus. »Wir werden sehen. Wir werden sehen.«
    Sellitto zeigte sich optimistisch: »Das dritte Mal, daß wir ihm einen Köder hinwerfen. Diesmal sollte es klappen.«
    Lincoln Rhyme glaubte nicht, daß dies eine goldene Regel bei der Polizeiarbeit war, sagte aber nur: »Wir wollen es hoffen.«
    Stephen Kall saß in einem gestohlenen Auto nicht weit von Jodies U-Bahn-Station entfernt und beobachtete, wie eine Limousine vorfuhr.
    Jodie und zwei uniformierte Polizisten stiegen aus und sahen forschend zu den umliegenden Dächern hinauf. Jodie rannte hinein und erschien nach fünf Minuten wieder mit zwei Bündeln unter dem Arm.
    Stephen konnte keine Verstärkung entdecken, keine Eskorte. Also stimmte das, was er mitgehört hatte. Sie fädelten sich in den Verkehr ein, und er folgte ihnen. Dabei dachte er, daß es in der ganzen Welt keinen geeigneteren Ort als Manhattan gab, um jemanden zu verfolgen, ohne selbst gesehen zu werden. In Iowa oder Virginia könnte er so etwas nicht tun.
    Der neutrale Wagen fuhr schnell, doch auch Stephen war ein guter Fahrer, und er blieb auf dem Weg nach Norden dran. Die Limousine verlangsamte ihr Tempo, als sie zum Central Park West kamen, und fuhr an einem Haus vorbei, neben dessen Eingang zwei Männer postiert waren. Sie trugen Straßenkleidung, doch sie waren ganz offensichtlich Polizisten. Die beiden und der Fahrer der Limousine gaben einander ein Zeichen - vermutlich ein »alles klar«.
    Also das war es. Das war das Haus von Lincoln, dem Wurm.
    Der Wagen fuhr weiter Richtung Norden. Stephen tat es ihm für ein kurzes Stück gleich, dann parkte er plötzlich, stieg aus und verschwand mit seinem Gitarrenkasten zwischen den Bäumen. Er wußte, daß die Umgebung des Apartments vermutlich überwacht wurde, und bewegte sich unauffällig.
    Wie ein Reh, Soldat.
    Yessir.
    Er verschwand in einem Gebüsch und kroch zurück bis auf Höhe des Hauses. Hinter einem Felsvorsprung unter einem knospenden Fliederbaum fand er ein gutes Versteck. Er öffnete seinen Kasten. Das Auto mit Jodie fuhr nun in südlicher Richtung und kam mit kreischenden Bremsen vor dem Stadthaus zum Halten. Ein Routinemanöver, erkannte Stephen

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