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Letzter Tanz - Lincoln Rhyme 02

Letzter Tanz - Lincoln Rhyme 02

Titel: Letzter Tanz - Lincoln Rhyme 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeaffery Deaver
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Osten.
    O ja, er war sich jetzt sogar noch sicherer als vorher, daß er Lincoln töten mußte. Ein neuer Plan. Er brauchte eine Stunde oder zwei, um nachzudenken, um zu überlegen, was er als nächstes tun sollte.
    Er bog unvermittelt von dem Pfad ab und wartete eine lange Weile in den Büschen, lauschte, sah sich um. Sie hatten wohl befürchtet, daß der Park menschenleer war, daher hatten sie die Tore nicht geschlossen.
    Das war ihr Fehler.
    Stephen entdeckte eine Gruppe Männer in seinem Alter -ihrem Aussehen nach zu schließen Yuppies, in Trainingsanzüge und Joggingklamotten gekleidet. Sie trugen Racquetballtaschen und Rucksäcke und gingen laut lachend Richtung Upper East Side. Ihre Haare glänzten noch feucht von der Dusche im Sportclub.
    Stephen wartete, bis sie vorbei waren, dann hängte er sich an sie dran, als gehöre er zu der Gruppe. Schenkte einem von ihnen ein breites Lächeln. In flottem Tempo und mit munter schwingendem Gitarrenkasten folgte er ihnen zu dem Tunnel, der auf die East Side führte.
    34. Stunde von 45
    Die Dämmerung hüllte sie ein.
    Percey Clay saß jetzt wieder auf dem Pilotensitz des Learjets und sah in der Ferne die Lichter Chicagos.
    Chicago Center gab ihnen die Erlaubnis, auf zwölftausend Fuß hinunterzugehen.
    »Beginne Landeanflug«, verkündete sie und nahm die Schubhebel etwas zurück. »Auf ATIS stellen.«
    Brad stellte das Funkgerät auf das automatisierte Airport-Infor-mationssystem ein und wiederholte laut, was ihm die Stimme vom Band vorsprach.
    »Chicago Information, Whiskey. Klare Sicht. Wind zwei fünf null mit drei Knoten. Temperatur 15 Grad. Bezugsdruck dreißig Punkt eins eins.«
    Brad setzte den Höhenmesser, während Percey in ihr Mikrofon sprach. »Chicago Approach Control, hier ist Lear neun fünf Fox-trot Bravo. Im Anflug bei zwölftausend. Steuerkurs zwei acht null.«
    »Guten Abend, Foxtrot Bravo. Gehen Sie auf eins null tausend runter und halten Sie. Erwarten Sie Radarführung für Landebahn siebenundzwanzig rechts.«
    »Roger. Gehe runter und bleibe bei zehn. Radarführung zwei sieben rechts. Neun fünf Foxtrot Bravo.«
    Percey vermied es, nach unten zu schauen. Irgendwo ein Stück weiter vorne war ihr Mann mit seinem Flugzeug abgestürzt. Sie wußte nicht, ob auch er die Landeerlaubnis für O'Hares Rollbahn siebenundzwanzig erhalten hatte, aber das war ziemlich wahrscheinlich. Und wenn dies der Fall war, dann hatte ATC ihn wahrscheinlich durch denselben Luftraum geleitet wie jetzt sie.
    Vielleicht hatte er sie von genau hier angerufen...
    Nein! Denk jetzt nicht daran, befahl sie sich. Flieg dein Flugzeug.
    Mit tiefer, ruhiger Stimme sagte sie: »Brad, das wird ein Sichtanflug zur Landebahn siebenundzwanzig rechts. Kontrollieren Sie den Landeanflug, und rufen Sie alle freigegebenen Höhen aus. Wenn wir in den Endanflug drehen, überwachen Sie bitte die Fluggeschwindigkeit, Höhe und Sinkrate. Warnen Sie mich, wenn wir schneller als eintausend Fuß pro Meile runtergehen. Schubleistung fürs Durchstarten ist bei zweiundneunzig Prozent.«
    »Roger.«
    »Klappen bei zehn Grad.«
    »Klappen, zehn, zehn, grün.«
    Das Funkgerät knisterte. »Lear neun fünf Foxtrot Bravo, drehen Sie nach links auf Kurs zwei vier null. Gehen Sie auf viertausend runter, und bleiben Sie dort.«
    »Fünf Foxtrot Bravo, von zehn runter auf vier. Steuerkurs zwei vier null.«
    Sie nahm den Schub noch ein wenig zurück. Das mahlende Geräusch der Turbinen wurde leiser, und sie konnte das Rauschen des Windes hören - es klang wie das Flüstern des Lufthauchs, der nachts durch das offene Fenster über ihre Bettdecke strich.
    Percey rief nach hinten zu Bell. »Gleich erleben Sie Ihre erste Landung in einem Lear. Mal sehen, ob ich die Maschine so runterbringen kann, daß Ihr Kaffee nicht überschwappt.«
    »Mir reicht es schon, wenn Sie die Maschine überhaupt in einem Stück runterbringen«, antwortete Bell und zog seinen Sitzgurt so fest wie die Schlaufe einer Bungeesicherheitsleine.
    »Nichts, Rhyme.«
    Der schloß verärgert die Augen. »Ich glaube es nicht. Ich kann es einfach nicht glauben.«
    »Er ist verschwunden. Er war dort. Da sind sie sich ziemlich sicher. Aber die Mikrofone haben nicht das geringste Geräusch aufgefangen.«
    Rhyme blickte auf den großen Spiegel, den Thom auf seine Anordnung hin quer im Raum aufgestellt hatte. Sie hatten darauf gewartet, daß die Kugeln ihn zersplittern würden. Im Central Park wimmelte es nur so von Haumanns und Dellrays Einsatzkräften. Sie

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