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Letzter Tanz - Lincoln Rhyme 02

Letzter Tanz - Lincoln Rhyme 02

Titel: Letzter Tanz - Lincoln Rhyme 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeaffery Deaver
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ihrer Stimme schwang Hysterie mit. »Wer kann so etwas nur tun? Wer?«
    Als Streifenpolizistin hatte Sachs häufig genug Freunden und Verwandten schlechte Nachrichten überbringen müssen. An die Verzweiflung der Hinterbliebenen hatte sie sich dabei nie gewöhnen können.
    »Lauren.« Sally Anne nahm ihre Kollegin am Arm. »Lauren, geh nach Hause.«
    »Nein! Ich will nicht nach Hause. Ich will wissen, wer der verdammte Kerl war, der das getan hat. Oh, Ed...«
    Sachs trat näher an Talbots Schreibtisch heran. »Ich brauche Ihre Hilfe. Es sieht so aus, als habe der Killer die Bombe außen am Flugzeug montiert - unterhalb des Cockpits. Wir müssen herausfinden, wo er das tat.«
    »Außen?« Talbot runzelte die Stirn. »Wie denn das?«
    »Mit Magneten und Kleber. Der Kleber war zum Zeitpunkt der Explosion noch nicht ganz getrocknet. Also kann er nicht allzu lange vor dem Start angebracht worden sein.«
    Talbot nickte. »Ich tue natürlich alles, was ich kann. Klar.«
    Sie tippte gegen das Funkgerät an ihrem Gürtel. »Ich nehme jetzt Verbindung zu meinem Boß in Manhattan auf. Wir werden Ihnen einige Fragen stellen.« Sie schaltete das Motorola an und stöpselte
    das Kopfhörer-Mikrofon ein.
     
    »Okay, Rhyme. Ich bin hier. Können Sie mich hören?«
    Obwohl sie auf einer gebietsweiten Frequenz der Abteilung für Spezielle Operationen sprachen und sich nach den Regeln des Kommunikationsdepartments eigentlich im üblichen Funker-Kauder-welsch hätten verständigen müssen, kümmerten sich Sachs und Rhyme selten darum. Auch jetzt verzichteten sie darauf. Seine Stimme, die von zig Satelliten hin- und hergeworfen wurde, dröhnte im Kopfhörer. »Hab verstanden. Sie haben ja auch lange genug gebraucht.«
    »Übertreiben Sie es nicht, Rhyme.«
    Sie fragte Talbot: »Wo befand sich das Flugzeug, bevor es startete? So eine Stunde oder eineinviertel Stunden vorher?«
    »Im Hangar«, antwortete Talbot.
    »Glauben Sie, jemand hätte dort zum Flugzeug vordringen können? Nach dem - wie nennen Sie das noch mal? Wenn der Pilot das Flugzeug inspiziert?«
    »Der Rundgang. Möglich ist es.«
    »Aber es waren doch ständig Leute hier«, warf Lauren ein. Der Weinkrampf war vorüber, und sie hatte ihr Gesicht abgewischt. Sie war nun ruhiger, und in ihren Augen stand Entschlossenheit anstelle der Verzweiflung von vorhin.
    »Wer sind Sie, bitte?«
    »Lauren Simmons.«
    »Lauren ist unsere stellvertretende Einsatzleiterin«, erklärte Talbot. »Sie arbeitet für mich.«
    Lauren sprach weiter. »Wir hatten mit Stu - unserem Chefmechaniker, unserem ehemaligen Chefmechaniker -rund um die Uhr gearbeitet, um die Maschine umzurüsten. Wenn jemand sich dem Flugzeug genähert hätte, dann wäre uns das aufgefallen.«
    »Also«, sagte Sachs. »Dann hat er die Bombe angebracht, nachdem die Maschine den Hangar verlassen hat.«
    »Chronologie!« Rhymes Stimme krächzte im Kopfhörer. »Wo war die Maschine von dem Augenblick an, als sie den Hangar verließ, bis zum Abheben?«
    Als sie die Frage übermittelt hatte, führten Talbot und Lauren sie in einen Konferenzraum. Er war vollgestopft mit Karten, Flugplänen, Hunderten von Büchern, Notizheften und Haufen von anderen Unterlagen. Lauren entrollte eine große Karte des Flughafens. Auf ihm waren Hunderte Zeichen und Symbole zu sehen, die Sachs nicht das Geringste sagten. Allerdings waren die Straßen und Gebäude gut zu erkennen.
    Talbot erklärte in seinem rauhen Bariton: »Kein Flugzeug bewegt sich auch nur einen Millimeter, ohne daß die Bodenkontrolle ihr >Okay< gibt. Charlie Juliet war...«
    »Charlie wie?«
    »Die Bezeichnung des Flugzeugs. Wir benennen die Flugzeuge nach den letzten beiden Buchstaben der Registrierungsnummer. Sehen Sie da auf dem Rumpf? CJ. Also nannten wir die Maschine Charlie Juliet. Sie stand hier im Hangar...« Er tippte mit dem Finger auf die Karte. »Wir waren mit dem Beladen fertig...«
    »Wann?« Rhyme schrie so laut, daß es sie nicht gewundert hätte, wenn Talbot ihn gehört hätte. »Wir brauchen den Zeitpunkt, den genauen Zeitpunkt!«
    Das Logbuch von Charlie Juliet war zu Asche verbrannt und das mit der Zeitmarkierung versehene FAA-Band noch nicht transkribiert. Aber Lauren sah in den firmeneigenen Unterlagen nach. »Der Tower gab um neunzehn Uhr sechzehn die Freigabe zum Zurückstoßen. Und um neunzehn Uhr dreißig meldeten sie Fahrwerk eingezogen.«
    Rhyme hatte mitgehört. »Vierzehn Minuten. Fragen Sie die beiden, ob das Flugzeug in dieser Zeit mal stehengeblieben

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