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Letzter Tanz - Lincoln Rhyme 02

Letzter Tanz - Lincoln Rhyme 02

Titel: Letzter Tanz - Lincoln Rhyme 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeaffery Deaver
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größte Sorge dabei war, daß er Beweise zerstörte. (Sachs hatte geglaubt, sie sei ihm endlich einmal überlegen, und hatte eingewandt: »Aber das war doch ohne Bedeutung, Rhyme. Sie hatten doch den Täter, nicht wahr?« Darauf hatte er nur knapp geantwortet: »Und was wäre gewesen, wenn er Partner gehabt hätte, hm? Was dann?«)
    Was war so besonderes an diesem Totentänzer, abgesehen von dem idiotischen Namen und davon, daß er vielleicht ein wenig cleverer war als der typische Mafioso oder Durchschnittskiller?
    Und dann die Sache mit dem Tatort, für den sie nur eine Stunde Zeit erhalten hatte. Sachs hegte den Verdacht, daß er einzig und allein Percey zuliebe eingewilligt hatte. Und das war vollkommen untypisch für ihn. Wenn Rhyme es für nötig hielt, riegelte er einen Tatort ohne Probleme für mehrere Tage ab. All diese Fragen nagten an ihr, und Amelia Sachs mochte keine offenen Fragen.
    Jetzt allerdings hatte sie keine Zeit mehr für Spekulationen. Sie steuerte den Wagen auf die breite Zufahrtsstraße zum Regionalflughafen Mamaroneck. Es war ein geschäftiger Ort, eingebettet in die Wälder von Westchester County im Norden von New York. Die großen Fluggesellschaften unterhielten hier Partnerfirmen - United Express, American Eagle -, aber die meisten Flugzeuge, die jetzt auf dem Flughafen standen, waren Firmenjets. Alle ohne Kennzeichnung, aus Sicherheitsgründen, wie sie vermutete.
    An der Einfahrt kontrollierten mehrere Staatspolizisten die Ausweise. Sie stutzten und starrten Amelia an, als sie vorfuhr. So etwas hatten sie noch nicht gesehen: eine attraktive Rothaarige in einem Wagen der NYPD-Spurensicherung, mit Blue Jeans, Windjacke und einer Baseball-Kappe der Mets bekleidet. Schließlich winkten sie Sachs durch. Sie folgte den Wegweisern zu Hudson Air Charter und fand das kleine Backsteingebäude am Ende einer Reihe von Terminals der kleineren Fluggesellschaften.
    Sachs parkte vor dem Gebäude und stieg schwungvoll aus. Sie stellte sich den beiden Beamten vor, die den Hangar und das elegante, silberne Flugzeug darin bewachten. Sachs stellte befriedigt fest, daß die örtliche Polizei den Hangar und den Vorplatz mit Polizeiband abgesperrt hatte, um den Tatort zu sichern. Zugleich aber war sie entsetzt über die Größe des Geländes.
    Eine Stunde für die Spurensuche? Sie könnte problemlos einen ganzen Tag hier verbringen.
    Vielen Dank auch, Rhyme.
    Sie eilte in das Büro.
    Etwa ein Dutzend Männer und Frauen, einige in Geschäftsanzügen, andere in Overalls, standen in Grüppchen herum. Die meisten waren zwischen Mitte Zwanzig und Mitte Dreißig. Sachs vermutete, daß sie bis zur letzten Nacht eine junge und enthustiastische Truppe gewesen waren. Nun zeigten ihre Gesichter eine kollektive Trauer, die sie schnell hatte altern lassen.
    »Ist ein gewisser Ron Talbot hier?« fragte sie und wedelte dabei mit ihrer silbernen Plakette.
    Die älteste Person im Raum -eine Frau in den Fünfzigern mit toupiertem, dick eingespraytem Haar und einem altmodischen Hosenanzug -kam auf Sachs zu. »Ich bin Sally Anne McCay«, sagte sie. »Ich bin die Büroleiterin. Wie geht es der armen Percey?«
    »Ihr geht es ganz gut«, antwortete Sachs vorsichtig. »Wo ist Mr. Talbot?«
    Eine brünette, etwa dreißigjährige Frau in einem verknitterten blauen Kleid kam aus einem der Büros und legte ihren Arm um Sally Annes Schulter. Die ältere Frau drückte die Hand der jüngeren. »Lauren, alles okay?«
    Lauren war der Schock noch deutlich anzusehen. Sie fragte Sachs: »Weiß man schon, was passiert ist?«
    »Wir haben gerade erst mit der Untersuchung begonnen... Also, wo finde ich Mr. Talbot?«
    Sally Anne wischte ihre Tränen ab und deutete auf ein Büro in der Ecke. Sachs ging hinüber. Im Büro saß ein Bär von einem Mann mit einem Stoppelbart und einer grauschwarzen, ungekämmten Haarmähne. Er wühlte in einem Haufen Computerausdrucken und atmete dabei schwer. Mit bedrücktem Gesichtsausdruck sah er auf. Offenbar hatte auch er geweint.
    »Ich bin Officer Sachs«, sagte sie. »Ich bin Beamtin der NYPD.«
    Er nickte. »Haben Sie ihn schon?« Er blickte bei der Frage aus dem Fenster, als erwarte er, daß Ed Carneys Geist jeden Augenblick vorbeifliegen würde. »Den Killer?«
    »Wir verfolgen mehrere Spuren.« Amelia Sachs beherrschte als Polizistin der zweiten Generation die Kunst der ausweichenden Antwort im Schlaf.
    Lauren erschien an der Tür zu Talbots Büro. »Ich kann nicht glauben, daß er nicht mehr da ist.« In

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