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Leuchtende Sonne weites Land - Roman

Titel: Leuchtende Sonne weites Land - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Haran Sylvia Strasser
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die Schafe erschrecken.«
    Jacqueline lachte laut heraus. Innerhalb von Sekunden war ihr alles Mögliche an ihm aufgefallen: die glänzenden Stiefel, die eng sitzende Hose, das weiße Hemd, die braun gebrannte Haut, die Art, wie ihm seine dunklen Haare in die Stirn fielen. Die haselnussbraunen Augen funkelten schelmisch, und sein Lächeln war geradezu entwaffnend.
    »Ben hat mir erzählt, Sie seien die neue Haushälterin und nicht zum Grillen gekommen, weil Ihnen nicht danach sei. Das hat mich offen gestanden ziemlich neugierig gemacht. Ich sagte mir, entweder hat sie ein Gesicht wie das Hinterteil einer Kuh, oder aber sie will mit uns einfachem Landvolk nichts zu tun haben, weil sie sich für etwas Besseres hält.«
    »Ich habe zwar noch nie das Hinterteil einer Kuh aus der Nähe betrachtet, aber ich hoffe nicht, dass ich so schlimm aussehe«, brummelte Jacqueline.
    »Nein, ganz im Gegenteil. Warum sitzen Sie also allein hier herum, anstatt sich auf einen Plausch und ein Bier zu den Nachbarn zu setzen? Haben Sie Angst, einer könnte sich an Sie heranmachen?«
    Nick hatte keine Ahnung, dass er den Nagel auf den Kopf getroffen hatte. »Ich, äh … mir war einfach nicht nach Gesellschaft zumute«, erwiderte Jacqueline. Warum zeigte er nur solches Interesse an ihr?
    »Ich finde es nicht gut, dass Sie ganz allein hier drinnen hocken.«
    »Ich bin nicht allein.«
    Nick blickte sich stirnrunzelnd um. »Ich hab zwar schon ein paar Bierchen gekippt, aber so blau, dass ich jemanden übersehen könnte, bin ich noch nicht.«
    »Die hier hat mir Gesellschaft geleistet.« Jacqueline hob die Weinflasche hoch, in der sich gerade noch ein kleiner Schluck befand. Sie blinzelte angestrengt. »Komisch, das meiste ist anscheinend verdunstet.« Sie konnte sich nicht erinnern, jemals so viel Alkohol getrunken zu haben.
    Nick lachte. »Sie werden es nicht glauben, aber mir ist genau das Gleiche passiert. Seit ich vor einer knappen Stunde heimgekommen bin, ist der Inhalt von drei Bierflaschen vor meinen Augen verdunstet. Einfach so! Muss an der Hitze liegen.«
    Er lehnte sich entspannt zurück und legte seine Füße neben ihre auf den Hocker. Die Geste hatte etwas unangemessen Vertrauliches, aber Jacqueline nahm es in ihrem beschwipsten Zustand nicht wahr.
    »Drei Flaschen! Mir scheint, Sie haben ein Problem. Hicks!«, entfuhr es ihr laut. Sie kicherte.
    Nick lachte.
    Sie konnte nicht glauben, wie unbefangen und locker sie sich neben diesem völlig Fremden fühlte. Sie saßen so eng nebeneinander, dass sie die goldenen Einsprengsel in seinen haselnussbraunen Augen sehen konnte. Er hatte perfekte Zähne, die in seinem braun gebrannten Gesicht strahlend weiß leuchteten. Jacqueline hatte plötzlich das sonderbare Verlangen, Nick zu küssen.
    Der Gedanke wirkte wie eine kalte Dusche. Du meine Güte, durchfuhr es sie. Was ist denn los mit dir? Hör auf, solchen Unsinn zu denken! Errötend wandte sie ihr Gesicht ab, weil Bens Bruder sie eindringlich ansah.
    »Stimmt etwas nicht? Stinke ich vielleicht nach den Schafen?«
    »Nein, nein, Sie riechen gut«, versicherte sie hastig.
    Jacqueline leerte das Glas, das auf dem Beistelltisch stand, und spähte dann aus dem Augenwinkel auf Nicks gebräunte, muskulöse Arme. Seine Haut war wunderschön, so ganz anders als Henrys bleiche, sommersprossige Haut. Sein Hemd spannte sich über seinem Waschbrettbauch und seiner kräftigen Brust. Unglaublich,wie attraktiv dieser Mann war! Und noch viel unglaublicher war, dass sie so ins Schwärmen geriet.
    »Es stört Sie doch nicht, dass ich mich zu Ihnen gesetzt habe, oder?«, fragte er mit heiserer Stimme. »Sagen Sie es mir, wenn ich wieder gehen soll. Ich vertrage einiges, wissen Sie, ich bin so dickhäutig wie ein Goanna.«
    »Ein Goanna?«
    »Ein Waran.« Nick setzte seine Bierflasche an die Lippen. »Ich bin ein paar Tage weg gewesen, mir ist im Moment auch nicht nach Gesellschaft zumute«, murmelte er müde. »Aber ich könnte es Ihnen nicht verdenken, wenn Sie lieber Ihre Ruhe haben wollen.«
    »Nein, nein, bleiben Sie nur«, hörte Jacqueline sich sagen.
    Sie schenkte sich den letzten Schluck Wein ein. Obwohl sie es nicht für möglich gehalten hätte, fühlte sie sich wohl in seiner Gesellschaft.
    »Sie wollen sich also in Zukunft um uns Junggesellen kümmern, hm?« Er lächelte sie an.
    »Könnte man so sagen, ja.«
    »Haben Sie denn Erfahrung auf diesem Gebiet?«, frotzelte Nick.
    Sie schüttelte den Kopf. »Nein, eigentlich nicht.« Henry war

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