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Leuchtende Sonne weites Land - Roman

Titel: Leuchtende Sonne weites Land - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Haran Sylvia Strasser
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kann.«
    »Im offenen Gelände werden Sie kaum je einer Schlange begegnen, weil Schlangen sich gern verstecken, im hohen Gras zum Beispiel.«
    »Oder im Unkraut vom Gemüsegarten«, ergänzte Geoffrey boshaft.
    Jacqueline klappte die Kinnlade herunter, und Ben funkelte seinen Sohn finster an.
    »Das ist mit ein Grund, weshalb das Unkraut nicht überhandnehmen darf«, sagte Ben. »Halten Sie einfach die Augen offen, okay? Falls Ihnen eine Schlange zu nahe kommt, hacken Sie ihr mit dem Spaten den Kopf ab.«
    Jacqueline griff sich entsetzt an den Hals. »Den Kopf abhacken?«, krächzte sie.
    Ben nickte ernst. »Das kann Ihnen unter Umständen das Leben retten.«
    Jacqueline verwünschte sich für ihre Hilfsbereitschaft. »Aber ins Haus kommen sie nicht, oder?«, fragte sie ängstlich.
    »Nein, nein«, log Ben.
    »Einmal habe ich eine in meinem Zimmer entdeckt«, meinte Jimmy.
    Ben hätte ihm am liebsten gegen das Schienbein getreten.
    »Mom hat in der Waschküche mal eine Tigerschlange getötet, weißt du noch, Dad?«, warf Bobby stolz ein. »Das war vor ungefähr einem Jahr.«
    »Äh … ja, richtig.« Ben lächelte Jacqueline verlegen an. »Aber das war nur eine ganz kleine. Ein Schlangenbaby.«
    »Nein, es war …« Bobby verstummte abrupt, als sein Vater ihm einen warnenden Blick zuwarf.
    »Wie gesagt, es war nur eine kleine«, versicherte Ben.
    Jacquelines Augen waren vor Entsetzen weit aufgerissen. Sie brachte keinen Ton mehr heraus.
    Als Jacqueline sich später in ihr Zimmer zurückzog, schaltete sich das Funkgerät ein. Es war Vera.
    »Hallo Vera«, rief sie aufgeregt in das Mikrofon. »Ich dachte, ich würde frühestens in einer Woche von dir hören!« Sie lachte. »Aber wahrscheinlich musst du ab und zu mal Luft holen, oder? Wie geht’s Mike? Ist er schon außer Puste? Over.«
    »Sehr witzig«, erwiderte Vera trocken. »Ich bin schon den ganzen Tag allein. Mike hat auf der Farm zu tun. Over.«
    Eine Spur Verärgerung und Bitterkeit schwang in Veras Stimme mit. Anscheinend hatte sie nicht erwartet, dass ihre Flitterwochen so bald schon vorüber sein würden.
    »Aber er hat doch Leute auf der Farm, oder? Over.«
    »Ja, einen Verwalter und zwei Farmarbeiter, aber die kommen offenbar nicht ohne ihn aus. Und wie steht’s bei dir? Over.«
    »Es geht. Ich habe heute Abend ein gutes Essen gekocht, wenn auch dummerweise nicht genug, und ich hab das ganze Haus auf Vordermann gebracht. Aber erzähl mal, wie fühlt man sich denn so als Ehefrau? Und wie ist dein neues Zuhause? Over.«
    »Mit einem Farmer verheiratet zu sein heißt scheinbar, die meiste Zeit allein zu verbringen. Mike geht um sieben Uhr morgens aus dem Haus und kommt frühestens um sieben Uhr abends zurück.« Und dann war er todmüde und schlief in seinem Sessel ein. Doch das behielt sie für sich. »So hab ich wenigstens Zeit gehabt, das Haus sauber zu machen. Eine typische Junggesellenbude. Keine Organisation, nichts an seinem Platz. Over.« Vera klang deprimiert.
    »Anscheinend haben wir beide den gleichen Zeitvertreib gehabt«, sagte Jacqueline, um sie aufzumuntern. »Ich habe auch geputzt und Ordnung geschaffen. Ich wohne nun mal lieber in einem aufgeräumten Haus, auch wenn ich diejenige bin, die aufräumen muss. Over.«
    »Schön für dich. Over.«
    »Ja, ich bin richtig stolz auf mich. Und Ben ist auch zufrieden mit mir, hab ich den Eindruck. Er hat eine Menge Sorgen zurzeit, deshalb versuche ich, ihm abzunehmen, was ich kann. Blöderweise hab ich ihm auch angeboten, den Gemüsegarten zu jäten, aber dort gibt’s Schlangen. Over.«
    »Ja, da musst du wirklich vorsichtig sein, Jackie. Ich habe gestern eine Schlange ganz nah an der Veranda gesehen und einen Mordsschreck gekriegt. Wie kommst du mit den Jungen klar? Over.«
    »Ehrlich gesagt, nicht so besonders. Over.«
    »Das wird schon. Gib ihnen ein bisschen Zeit. Over.«
    »Hör mal, da fällt mir gerade ein – ich würde morgen Abend gern einen Kartoffelsalat machen. Wie mach ich den am besten? Over.«
    Vera erklärte es ihr und fügte hinzu, sie solle zerkleinerte hart gekochte Eier dazugeben, das verfeinere den Geschmack.
    Ihre Freundin bedankte sich und fragte dann: »Hast du mal was von Tess gehört? Over.«
    »Nein. Du? Over.«
    »Auch nicht.« In diesem Moment fuhr ein Auto vor. Meryl Benson stieg aus und rief nach ihr. »Ich muss Schluss machen, Vera. Eine Nachbarin ist gerade gekommen. Ich melde mich morgen wieder. Over und Ende.«
    Sie eilte hinaus, begrüßte Meryl und bat sie

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