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Leuchtende Sonne weites Land - Roman

Titel: Leuchtende Sonne weites Land - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Haran Sylvia Strasser
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Jacqueline, die Zeit, bis Meryl kam, zu nutzen, um mit dem Unkrautjäten anzufangen. Sie fütterte erst die Hunde und ließ sie dann aus dem Zwinger, bevor sie mit Hacke, Spaten und Eimer bewaffnet zum Gemüsegarten ging. Sie würde sich eine Reihe nach der anderen vornehmen, damit sie später, wenn sie zurückkam, wusste, wo sie weitermachen musste.
    Das Kraut der Möhren war leicht zu erkennen, Jacqueline ging davon aus, dass alles andere in der Reihe Unkraut war. Sie bückte sich, um es auszuzupfen, aber weil ihr schon nach kurzer Zeit der Rücken wehtat, ließ sie sich auf alle viere nieder. Es war eine mühevolle Arbeit. Das Unkraut war zum Teil so fest in der ausgedorrten, harten Erde verwurzelt, dass sie fast eine Stunde brauchte, bis der Eimer voll war. Dagegen dauerte es nur wenige Minuten, um Blasen an den Händen zu bekommen.
    Jaqueline hatte die erste Reihe fast fertig, als sie zwischen den Pflanzen ein Ding bemerkte, das aufgrund seiner Farbe da nicht hinzugehören schien. Sie betrachtete es stirnrunzelnd und schob dann das Möhrenkraut auseinander. Im nächsten Augenblick stieß sie einen markerschütternden Schrei aus. Halb verborgen zwischenden Gemüsepflanzen lag eine Schlange, die gespaltene Zunge herausgestreckt.
    Jacqueline fuhr zurück und sprang auf. Das Herz schlug ihr bis zum Hals. Wo waren nur diese verdammten Hunde, wenn man sie brauchte? Wahrscheinlich dösten sie auf der vorderen Veranda im Schatten, ihrem Lieblingsplatz.
    Sekundenlang blieb sie wie versteinert stehen und starrte die Schlange an, die sich ebenfalls nicht rührte. Schließlich bückte sie sich ganz vorsichtig nach dem Spaten, hob ihn auf und warf ihn nach dem Reptil. Nichts geschah. Die Schlange blieb liegen. Jacqueline sah sich um und entdeckte hinter sich eine Stange, an der die Tomatenpflanzen hochranken sollten. Sie nahm sie und stupste die Schlange damit an. Nichts. Zaghaft, bereit zu flüchten, wenn es sein musste, stieß sie den Spaten von der Schlange weg. Noch immer keine Reaktion. Jetzt kam ihr die Sache allmählich merkwürdig vor. War die Schlange schon tot? Hatte einer der Hunde sie erwischt, bevor sie am Morgen in den Garten gekommen war?
    Sie nahm all ihren Mut zusammen, näherte sich vorsichtig und schob das Kraut so weit auseinander, bis das Reptil vollständig zu sehen war. Einen Augenblick lang konnte sie nicht glauben, was sie da vor sich sah. Es handelte sich nicht um eine echte, sondern um eine Gummischlange!
    Jacqueline war fuchsteufelswild. Sie brauchte nicht lange zu überlegen, wer ihr diesen Streich gespielt hatte: einer von Bens Söhnen natürlich! Sie konnte fast hören, wie sie sich über sie halb totlachten. In ohnmächtigem Zorn ballte sie die Fäuste, aber sie hatte jetzt keine Zeit, sich damit zu befassen, wie sie nach einem Blick auf ihre Armbanduhr feststellte. Sie musste sich beeilen, Meryl würde gleich kommen und sie abholen.
    Auf der Fahrt in die Stadt fragte Meryl, wie Jacqueline mit Ben und den Jungen auskomme.
    »Ben ist sehr bemüht, aber die Jungen mögen mich nicht«, antwortete sie wahrheitsgemäß. »Sie würden mich am liebsten hinausekeln, deshalb spielen sie mir die unmöglichsten Streiche.« Sie erzählte ihr von der Gummischlange und ihrem unfreiwilligen Aufenthalt im Hühnerhof. »Ben meint, das sei ein Versehen gewesen, aber ich weiß, dass mich jemand absichtlich eingesperrt hat.«
    »Diese kleinen Teufel«, schmunzelte Meryl. »Was haben Sie jetzt vor?«
    »Was soll ich schon vorhaben? Ich will mich nicht bei Ben beschweren, weil das alles nur noch schlimmer machen würde. Haben Sie vielleicht einen Tipp für mich?«
    Der Pick-up polterte, eine riesige Staubwolke aufwirbelnd, über die unbefestigte Straße nach Hawker.
    »Es stimmt schon, Ben hat wie alle Farmer im Moment genug andere Sorgen«, bemerkte Meryl nach einer Weile. »Aber das braucht Sie nicht davon abzuhalten, es den Jungs mit gleicher Münze heimzuzahlen, oder?« Sie sah ihre neue Nachbarin viel sagend an.
    »Wie meinen Sie das?«
    Meryls Augen funkelten belustigt. »Ach, ich denke, Ihnen wird schon was einfallen.«
    Als sie Hawker, in Jacquelines Augen eine verschlafene Kleinstadt, wieder verließen und nach Hause fuhren, hatte sie in der Tat schon einige Ideen, wie sie sich rächen könnte.
    Im Lauf der nächsten Tage spielten sich Bens Söhne und Jacqueline einen Streich nach dem anderen. Sie zog ihnen die Laken von den Betten ab, dafür legten sie ihr eine Plastikspinne in ihr Bett. Sie nähte an

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