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Leuchtende Sonne weites Land - Roman

Titel: Leuchtende Sonne weites Land - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Haran Sylvia Strasser
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ihren Arbeitshosen ein Hosenbein zu und lachte, als sie hineinzusteigen versuchten und auf ihr Hinterteil plumpsten. Die Jungen revanchierten sich, indem sie ihre Schuhe versteckten. Wenn alle beim Essen zusammensaßen, verlor jedoch niemand ein Wort darüber. Einmal, als sie die Wäsche waschen wollte, fand sie eine Hand voll schlangenähnlicher kleiner Tiere in derWäsche. Sie fuhr erschrocken zurück und stieß einen Entsetzensschrei aus.
    Nick hörte es und kam herbeigeeilt. »Was ist denn?«
    »Da!« Sie zeigte auf das Hemd, auf dem die seltsamen Tiere herumwuselten. »Schlangen!«
    »Das sind keine Schlangen, das sind Tausendfüßler.« Nick hob einen auf. Er rollte sich auf seiner Handfläche zusammen, rollte sich wieder auseinander und krabbelte über seine Hand.
    »Iiihhh!«, machte Jacqueline beim Anblick der unzähligen Beinchen.
    »Wie sind die denn hier reingekommen?«, wunderte sich Nick.
    »Keine Ahnung.« Sie hatte sehr wohl eine Ahnung, aber sie sagte nichts. Sie bat Nick nur, die Tausendfüßler aus der Waschküche zu schaffen, damit sie an die Arbeit gehen konnte.
    Früher an diesem Tag hatte sie über Funk mit Meryl geplaudert und ihr Bericht erstattet. Meryl hatte herzlich gelacht, und dann hatten sie sich gemeinsam weitere Streiche ausgedacht, die Jacqueline den Jungen spielen könnte.
    »Jackie hat heute Morgen Tausendfüßler in der Waschküche gefunden«, sagte Nick beim Abendessen zu seinem Bruder. »Eine ganze Hand voll.«
    Ben zuckte mit den Schultern. »Die sind harmlos.« Auf dem Land musste man mit allerlei Getier leben.
    »Das hab ich mir gleich gedacht«, meinte Jacqueline und warf Geoffrey einen viel sagenden Blick zu. »Harmlose, süße kleine Krabbeltierchen.«
    »Ach ja?« Nick zog eine Braue hoch. »Und was sollte dann das Gekreische?«
    Jacqueline lief rot an, und die vier Jungen mussten sich das Lachen verbeißen.
    Anfangs waren Bens Söhne sauer gewesen, als ihre neue Haushälterin es ihnen mit gleicher Münze heimzahlte, doch dann begannen sie, ihren Einfallsreichtum zu bewundern. Tagsüber bei der Arbeit und abends im Bett überlegten sie jedoch weiter gemeinsam, was sie als Nächstes anstellen und wie sie ungestraft davonkommen könnten.
    Morgens aßen die Jungen meistens Haferbrei, während Ben und Nick Rührei auf Toast zum Frühstück hatten. Der Zucker wurde in einem gut schließenden Deckelgefäß im untersten Regal aufbewahrt, damit die Ameisen nicht hineinkrabbelten. Jacqueline füllte ein zweites Gefäß, das genauso aussah, mit Salz. Als Ben einen Löffel voll Zucker für seinen Tee herausgenommen hatte, tauschte Jacqueline unbemerkt die beiden Dosen aus. Nachdem sie den Haferbrei gekocht hatte, spielte sie die Erschrockene und meinte, jetzt habe sie doch glatt den Zucker vergessen. Also stand Bobby auf, reichte die vermeintliche Zuckerdose herum, und alle vier taten sich einen ordentlichen Löffel voll in ihren Haferbrei. Jacqueline nahm das Gefäß, stellte es im Regal ganz nach hinten und die Dose mit dem Zucker nach vorn. Dann ging sie hinaus, um die Hunde zu füttern.
    Nach dem ersten Bissen machten alle vier Jungen entsetzte Gesichter.
    »Iiihhh!« Jimmy spuckte seinen Haferbrei aus.
    Ben schaute auf. »Was ist denn?«
    »Ach, gar nichts«, sagte Geoffrey schnell. »Jimmy hat sich bloß die Zunge verbrannt.« Er warf seinen Brüdern einen warnenden Blick zu. Als ihr Vater sich wieder über seinen Teller beugte, sahen die drei Jüngeren ihren älteren Bruder an und schüttelten verzweifelt den Kopf. Sie konnten das Zeug unmöglich essen. Geoffrey stand auf, griff nach der Zuckerdose, befeuchtete seine Fingerspitze, steckte sie in das Gefäß und dann in den Mund. Es war Zucker, wie er völlig verwirrt feststellte.
    »Nun macht schon, Jungs, beeilt euch ein bisschen«, sagte Ben ungeduldig und stand auf. »Auf uns wartet eine Menge Arbeit.« Er stapfte aus der Küche.
    »Und? Ist das Salz?«, fragte Jimmy leise.
    »Nein, Zucker«, antwortete Geoffrey immer noch ganz baff.
    »Ich versteh das nicht, ich hab den Haferbrei vorher probiert, und da hat er nicht salzig geschmeckt. Ich kann das nicht essen«, beklagte sich Sid und leerte seinen Brei in die Spüle.
    »Ich auch nicht«, maulte Jimmy und machte es ihm nach.
    »Wie hat sie das bloß gemacht?«, wunderte sich Geoffrey.
    »Das ist mir egal«, versetzte Bobby. »Das geht jedenfalls zu weit. Jetzt können wir den ganzen Morgen Kohldampf schieben.«
    Die vier Jungen standen betroffen an der Spüle und guckten

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