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Leuchtende Sonne weites Land - Roman

Titel: Leuchtende Sonne weites Land - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Haran Sylvia Strasser
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herein.
    »Ich will Sie nicht lange aufhalten, Jackie. Ich fahre morgen nach Hawker, und da wollte ich Sie fragen, ob Sie nicht Lust hätten mitzukommen.«
    »O ja, schrecklich gern!« Jacqueline war begeistert von dem Gedanken, ein paar Stunden von der Farm wegzukommen. Sie hoffte sehr, dass Ben nichts dagegen hatte.
    »Wunderbar. Ich werde Sie gegen halb neun abholen.« Meryl blickte sich anerkennend um. »Alle Achtung! So sauber und ordentlich hat es hier nicht mehr ausgesehen seit …« Sie verstummte abrupt.
    »Seit dem Tod von Bens Frau«, beendete Jacqueline den Satz. »Ich weiß. Er hat es mir gesagt.« Plötzlich fiel ihr ein, dass sie versprochen hatte, sich um den Gemüsegarten zu kümmern. »Werden wir lange in der Stadt bleiben?«
    »Nein, ich muss ja das Mittagessen zubereiten. Sie wahrscheinlich auch, nehme ich an.«
    Jacqueline nickte. »Ja. Aber außerdem habe ich Ben versprochen, das Unkraut in den Gemüsebeeten zu jäten.«
    Meryl sah sie erschrocken an. »Du meine Güte, das ist Männerarbeit! Fangen Sie das bloß nicht an, sonst müssen Sie es andauernd machen«, warnte sie. »Also dann bis morgen!«
    Meryl war noch nicht lange fort, als Nick nach Hause kam und sich sein Abendessen aufwärmte. Jacqueline ließ ihn allein. Sie fühlte sich unbehaglich in seiner Nähe. Sie beschloss, in den Garten zu gehen, um sich anzusehen, wie viel Arbeit am kommenden Tag dort auf sie zukam. Gedankenverloren blieb sie vor einer verdorrten Bougainvillea, die an einem Bogen vor dem Haus hochrankte, stehen.
    Nick kam auf die Veranda und sah zu ihr herüber. »Kaum zu glauben, aber als Cindy noch lebte, war das eine unbeschreibliche rote Blütenpracht – das ganze Jahr über.«
    »Eine rote Bougainvillea ist etwas Wunderschönes«, sagte Jacqueline mit einem wehmütigen Blick auf die abgestorbenen Triebe. Sie müsste unbedingt zurückgeschnitten werden. »Ich hatte gehofft, es gäbe einen Garten hier. Ich liebe Blumengärten.«
    »Cindy hat hier draußen ein wahres Paradies geschaffen, auch wenn man sich das jetzt kaum noch vorstellen kann.«
    »Wie geht das ohne Wasser?«, fragte Jaqueline verwundert.
    »Na ja, gelegentlich regnet es ja schon, und wenn nicht, schloss sie einen langen Schlauch an die Pumpe an und goss mit Brunnenwasser.«
    »Mit Brunnenwasser«, wiederholte Jacqueline. Dass sie da nicht von selbst draufgekommen war! Wenn sich das Wasser für den Gemüsegarten eignete, würde es sich natürlich auch für einen Ziergarten eignen.
    »Ja. Cindy hatte eine Unmenge Blumen in ihrem Garten, es gab sogar richtig grünen Rasen.«
    Jacqueline schöpfte eine Sekunde lang neue Hoffnung, doch dann musste sie sich eingestehen, dass das viel zu viel Arbeit für sie allein war. »Das ist für eine Frau nicht zu schaffen«, bemerkte sie mutlos.
    »Cindy hat Aborigines für die groben Arbeiten eingestellt, weil Ben nie Zeit hatte, ihr zu helfen«, sagte Nick. »Sie wissen eine Menge über Pflanzen, auch wenn sie sie nur zu Heilzwecken nutzen.«
    »Wirklich?« Jacqueline überlegte, ob sie es Cindy nachmachen und sich an die Aborigines wenden sollte.
    »Ben hat übrigens vorgeschlagen, ich soll Ihnen das Reiten beibringen, wenn ich zwischendurch mal Zeit habe«, sagte Nick.
    »Das Reiten beibringen? Mir?«
    »Wer auf einer Farm lebt, sollte schon reiten können. Zumal Sie nicht Auto fahren können, wie Ben gesagt hat.«
    »Ich würde lieber fahren lernen«, erwiderte Jacqueline. Der Gedanke, auf einem Pferd zu sitzen, behagte ihr ebenso wenig wie der Gedanke, mit Nick allein zu sein.
    »Eins nach dem anderen. Sind Sie schon mal geritten?«
    »Ja, als Kind. Aber das ist lange her.«
    »Das macht nichts, das vergisst man nicht. Wir fangen gleichmorgen Abend an – zuerst hier auf dem Gelände, bis Sie wieder drin sind.«
    Jacqueline holte tief Luft, um zu protestieren, doch Nick drehte sich einfach um und ging ins Haus zurück.
    Am anderen Morgen stand Jacqueline in aller Frühe auf, briet Spiegeleier für Ben und Nick und kochte Haferbrei für die Jungen. Die Männer würden bald aufbrechen, weil sie die Schafe zum Weiden in einen anderen Pferch treiben wollten. Als Jacqueline Ben erzählte, dass sie mit Meryl nach Hawker fahren wolle, gab er ihr Geld und eine Liste mit Dingen, die sie besorgen sollte. Sie solle kaufen, was sie sonst noch für notwendig halte, sagte er.
    »Vergessen Sie nicht, dass wir nach dem Abendessen reiten gehen wollen«, rief Nick ihr zu, bevor er ging.
    Als alle fort waren, beschloss

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