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Leuchtendes Land

Titel: Leuchtendes Land Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Shaw
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kauft.«
    »Mein Gott, Thora. Das wäre nicht nur teuer, sondern auch egoistisch. Hast du dabei einmal an mich gedacht? Ich kann doch nicht allein mit George hier draußen leben. Nicht dass ich prüde wäre, aber das ist ein bisschen zu viel des Guten. Um mit deinen Worten zu sprechen: Was würden die Leute sagen?«
    »Keine Sorge, darüber habe ich schon nachgedacht. Du kommst einfach mit. Wir drei machen uns eine schöne Zeit.«
    »Ich mag Städte nicht.«
    »Ach, komm schon. Du hast es nie versucht, und alle sagen, Perth sei die schönste Stadt der Welt. Alle bedeutenden Familien des Westens leben dort.«
    Alice schüttelte den Kopf. »Du weißt, dass ich das nicht tun würde.«
    Thora zuckte die Achseln. »Schade, Alice, aber mein Angebot steht. Ich möchte, dass du mitkommst. Wenn nicht, ist es auch gut. Ich werde so bald wie möglich packen und mit dem Baby nach Perth ziehen. Natürlich werde ich dich wissen lassen, wo wir wohnen. Ich gehe in ein Hotel, bis ich etwas Passendes gefunden habe.«
    »Und womit willst du deinen Lebensunterhalt bestreiten?«
    Thoras Gesichtszüge verhärteten sich. »Bisher hast immer du die finanziellen Angelegenheiten geregelt, und mein Ehemann schien damit einverstanden. Als Herrin von Lancoorie erwarte ich nun die Zahlung eines angemessenen Unterhalts.«
    »Einverstanden.«
    »Die beiden Beträge, die mein Mann aus Kalgoorlie überwiesen hat, stellen eine beträchtliche Summe dar. Die Hälfte davon steht mir wohl zu. Alice, du darfst mich nicht im Stich lassen. Ich kann einfach nicht hierbleiben, und du bist nicht der Mensch, der mich aus finanziellen Gründen an der Abreise hindern würde. Ich werde in Perth einen so bescheidenen Lebensstil pflegen, wie ich ihn von hier gewohnt bin.«
    »O mein Gott! Was wird Clem nur dazu sagen?«
    »Das soll nicht deine Sorge sein. Du kannst ihm mitteilen, wo er mich und unser Baby in Perth findet.«
    »Willst du denn nicht wenigstens bleiben, bis er nach Hause kommt?«
    »Nein.«
     
    Beim Abschied war Alice in Tränen aufgelöst. Nicht genug, dass die Familie auseinanderbrach, Alice liebte auch ihre kleine Nichte so sehr, dass sie das Baby schrecklich vermissen würde. Thora verspürte Mitleid mit ihrer Schwägerin. Dennoch konnte sie nichts für sie tun, oder vielleicht doch?
    George hatte sich bereit erklärt, sie nach York zu fahren. Auch er bedauerte Thoras Entscheidung und ergriff unterwegs die Gelegenheit, ihr noch einmal ins Gewissen zu reden.
    »Es ist nicht recht, Mrs. Price. Wenn Sie unglücklich sind, sollten Sie warten, bis Clem nach Hause kommt, und sich mit ihm aussprechen.«
    Thora, die Börse voller Geldscheine und in Hochstimmung, beschloss, dies nicht als Affront zu werten. »Oh, George, nun nehmen Sie es doch nicht so tragisch! Wer sagt denn, dass ich unglücklich bin? Ich fahre einfach nur nach Perth. Das ist doch nicht aus der Welt.«
    George starrte mürrisch geradeaus. »Aber auch nicht gleich nebenan, Missus. Clem ist Hunderte von Meilen weit weg und wird das gar nicht gerne sehen.«
    »Unsinn!«, Thora band die Schleife ihrer besten blauen Haube neu und schenkte ihm ein strahlendes Lächeln. »Er wird sich freuen, wieder die Lichter der Großstadt zu sehen. Andererseits können die Goldfelder kaum schlimmer sein als die Gegend hier – der Staub ist dieses Jahr einfach unerträglich. Wir brauchen dringend Regen.« Sie lachte. »Nur nicht gerade jetzt. Dieses Kostüm möchte ich mir keinesfalls ruinieren.«
    Während das Gig über die sandige Straße rollte, die sich durch die monotone Ebene zog, versank Thora in Schweigen. Erst als sie nach York hineinfuhren, hob sich ihre Stimmung.
    »Ich habe Alice angeboten mitzukommen, doch die werte Miss Price wollte Lancoorie nicht verlassen.«
    »Sie weiß, wohin sie gehört«, brummte George. Da hatte Thora plötzlich eine Idee. Dass sie nicht schon früher darauf gekommen war! Wenn sie jetzt noch etwas erreichen wollte, musste sie sich beeilen.
    »Alice ist eine nette Frau«, setzte sie geschickt an.
    »Das stimmt.«
    »Sie wird sich bestimmt ein wenig unbehaglich fühlen, so allein mit Ihnen. Vor allem, wenn mein Ehemann nach Perth reist.«
    George presste die Lippen aufeinander und knallte mit den Zügeln, doch Thora ließ sich nicht so leicht entmutigen.
    »Mögen Sie Alice?«
    »Wer würde das nicht?«, schnappte er.
    »Das schon, aber das arme Ding scheint zu einem einsamen Leben verurteilt zu sein.«
    »Sie sieht das wohl anders.«
    »Natürlich. Aber es wird ihr

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