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Leuchtendes Land

Titel: Leuchtendes Land Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Shaw
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sein, Clem: Ich stehe tiefer in deiner Schuld, als ich zu sagen vermag, und du bist ein guter Freund. Solange das Geschäft läuft, wird jeder Penny, der dir zusteht, auf dein Konto überwiesen.«
    Clem, der zurückhaltender war als der Ire, rang jetzt, wo es ans Abschiednehmen ging, nach Worten, um Mike zu sagen, dass er der beste Freund sei, den er je gehabt habe. Sie hatten es nicht leicht miteinander gehabt und sowohl unter der Anspannung als auch der Monotonie des Lageralltags gelitten, doch irgendwie hatten sie sich zusammengerauft und einander unterstützt.
    »Kengally hat mir eine Flasche Whisky geschenkt. Sollen wir heute Abend einen auf Yorkey trinken?«
    »Der Lord hat sie
dir
geschenkt? Wieso nicht mir?«
    »Vermutlich hielt er mich für einen anständigen Kerl«, spottete Clem.
    »Raus mit der Sprache! Wo hast du sie versteckt?«
    Der exzellente Whisky wärmte ihre Kehle, als sie am knisternden Lagerfeuer saßen.
    »Sieh dir nur die Sterne an!«, staunte Mike. »Als könne man das ganze Universum sehen.«
    »Ich habe genug davon. Das Kreuz des Südens sieht man auf Lancoorie ebenso deutlich wie hier. Was willst du anfangen, wenn die Mine geschlossen wird? Du kannst doch nicht nur den Clown in diesem Bordell spielen.«
    »Du hast mir nicht zugehört. Ich bleibe wegen der Stadt hier. Fürs Graben bin ich zu alt, aber es gibt ja noch andere Möglichkeiten. Kalgoorlie wächst, und ich habe geschäftlich einen Fuß in der Tür. Wenn erst die Eisenbahn hier durchfährt, wird der Aufstieg unaufhaltsam sein. Mehr Kneipen, mehr Geschäfte, mehr Land zu verkaufen. Ich gebe dir einen Tipp, falls du investieren möchtest.«
    »Nein, ich kehre endgültig heim. Die Hypothek ist abgelöst, Lancoorie damit schuldenfrei, und ich kann sogar weitere Zäune ziehen. Aber ich habe noch eine großartige Idee. Das Meer!«, Er griff nach der Flasche und goss sich noch ein Glas ein. »Wann immer ich hier Staub gespuckt und mich verzweifelt nach der Wasserflasche gesehnt habe, dachte ich ans Meer. Sobald ich nach Hause komme und alles geregelt habe, lade ich Thora zu einem Überraschungsurlaub nach Perth ein. Ich werde ein Strandhaus mit Blick aufs Meer für sie bauen. Es wird wunderbar sein, dort den Sommer zu verbringen. Lydia wird sowohl in der Stadt als auch auf dem Land aufwachsen und beides von der schönsten Seite kennenlernen. Als Kind wollte ich immer ans Meer. Weißt du, dass Perth herrliche Strände hat, an denen ich noch nie gewesen bin?«
    »Bin ich eingeladen?«, fragte Mike.
    »Jederzeit, Kumpel. Und wenn wir nicht da sind, hast du das Haus für dich.«
     
    Auf diesen Tag hatte er gewartet. Ihm war, als habe er eine Ewigkeit in Kalgoorlie verbracht. Mike würde sich um den Prüfer kümmern, der in wenigen Tagen den Abschlussbericht über Yorkey verfassen sollte. Diese Verzögerung war der Tatsache zu verdanken, dass einfach zu wenig qualifizierte Prüfer für die ständig wachsende Zahl von Minen zur Verfügung standen. Clem störte sich nicht weiter daran, da das
Black Cat
als bestes Bordell der Stadt mehr Geld einbrachte, als er ausgeben konnte. Er war der Ansicht, dass Yorkey zu wenig Gewinn abgeworfen hätte, doch Mike, der unverbesserliche Optimist, behauptete, die Flaute ginge vorüber und die neuen Proben würden sich als ebenso wertvoll wie die ersten erweisen.
    Mike hatte sich damit abgefunden, dass Clem die Stadt verlassen würde. Sollte der Prüfbericht enttäuschend ausfallen, würde er allein über die Zukunft der Mine entscheiden.
    Clem hatte bei Tagesanbruch aufbrechen wollen und nicht damit gerechnet, dass Jocelyn und Mike im
Black Cat
eine Abschiedsparty für ihn organisieren würden. Das Fest wurde ein großer Erfolg. Keiner der Goldschürfer schien zu fehlen. Die Leute tanzten, sangen und wünschten Clem viel Glück für die Zukunft, bis er schließlich auf einem Sofa einschlief, während das Fest um ihn herum weitertobte. Ein paar Mal schlug er die Augen auf, um einen Blick auf die Feiernden zu werfen, und schlief dann friedlich wieder ein. Später erinnerte er sich vage an eine Schlägerei, doch das war unter Goldsuchern nichts Ungewöhnliches.
    Jocelyn und Mike stolperten vor die Tür, um sich von ihm zu verabschieden. Jocelyn hatte dafür gesorgt, dass er genügend Proviant und Wasser für den anstrengenden Ritt nach Southern Cross mitnahm. Clem küsste sie zum Abschied, schüttelte Mike die Hand und machte sich auf den Weg. Am Postamt hielt er an, um zu fragen, ob Post für ihn eingetroffen

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