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Leuchtendes Land

Titel: Leuchtendes Land Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Shaw
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Preis, Mr. Deagan, und ich werde versuchen, das Geld aufzubringen. Bis jetzt konnten meine Frau und ich einfach kein passendes Haus finden, in dem man sowohl wohnen als auch praktizieren kann. Um ehrlich zu sein, hat meine Frau bereits einen Blick in Ihr Haus geworfen und mir vorgeschwärmt, wie kühl es darin sei und wie modern es wirke. Von Kalgoorlie selbst ist sie nicht sonderlich beeindruckt, weil Hitze und Staub ihr schwer zu schaffen machen, aber in dieses Haus hat sie sich gleich verschossen.«
    Mike stellte in Gedanken einige Berechnungen an und schüttelte dann mit einem stolzen Blick auf sein neues Heim den Kopf. »Ich kann Ihre Frau gut verstehen. Nachdem ich so lange hier gearbeitet habe, sehne ich mich auch nach Sauberkeit und Frische. In diesem Haus wird es keine üblen Gerüche und kein Ungeziefer geben. Außerdem sind alle Fenster mit Fliegendraht versehen, da uns die Viecher schwer zu schaffen machen.«
    »Das habe ich bemerkt«, erwiderte der Arzt düster. »Für eine Arztpraxis ist Sauberkeit das Nonplusultra. Die Fliegen scheinen eine wahre Plage zu sein. Und Sie sind sich hundertprozentig sicher? Sie würden den Verkauf nicht bereuen.«
    »Ich habe mich schon sehr auf den Einzug gefreut«, erwiderte Mike ebenso düster. »Es würde mich hart ankommen, wenn ich noch einmal von vorn beginnen müsste, selbst wenn ich ein ebenso gutes Grundstück fände. Das Schlimmste hier draußen ist die glühende Nachmittagssonne, aber wie Sie sehen, ist das Haus nach Osten gerichtet, so dass man in den Genuß der Morgensonne kommt. An kalten Wintermorgen ist das sehr angenehm.«
    »Dort wollte ich die Praxis einrichten. Warum denken Sie nicht noch einmal in Ruhe über einen Verkauf nach? Ich komme morgen wieder.«
    »Ich muss es mir sehr genau überlegen, ob ich dieses schöne Haus aufgebe. Wir werden sehen. Ein Tag Bedenkzeit ist angemessen.«
    Er machte sich auf die Suche nach Jocelyn. »Sieht aus, als würde ich wieder bei dir einziehen.«
    »Warum?«
    »Weil ich einen Fisch an der Angel habe. Er will mein neues Haus kaufen.«
    »Gott im Himmel, Mike. Du wirst doch nicht dein Haus verkaufen?«
    »Alles hat seinen Preis, meine Schöne. Wenn er mir doppelt so viel zahlt, wie es gekostet hat, gehört es ihm.« Er folgte ihr ins Büro.
    »Ich bin froh, dass du gekommen bist. Ich möchte mit dir reden«, sagte Jocelyn.
    »Worüber?«
    »Über das
Black Cat

    »Ist etwas nicht in Ordnung?«
    »Nein. Es geht um Clem. Er will seinen Anteil abstoßen …«
    Mike zündete sich eine Zigarre an. »Ich dachte, das wäre geregelt. Ich habe ihm geschrieben, dass du seinen Anteil kaufen wirst. Eigentlich sollte ihn das freuen. Ich möchte ebenfalls keinen anderen Partner.«
    Sie schaute sich unglücklich um. »Mike, ich weiß das, was du tust, zu schätzen, aber ich möchte nicht meine gesamten Ersparnisse ins
Black Cat
stecken. Und außerdem hasse ich es, Schulden zu machen.«
    »Was für Schulden? Ich habe doch gesagt, dass ich die Differenz übernehme. Du kannst mir das Geld bei Gelegenheit zurückzahlen.«
    Jocelyn holte tief Luft. »Warum kaufst du nicht selbst Clems Anteil? Du kannst es dir leisten.«
    Er streckte sich und legte die Füße auf einen Stuhl. »Was für eine Frage! Du bist das Herz dieses Etablissements. Ein hälftiger Anteil steht dir einfach zu. Es ist ungerecht, dass du nur ein Gehalt beziehst.« Er grinste. »Wir sind Freunde. Es ist eine gute Investition.«
    »Tatsächlich? Oder willst du dich nur versichern, dass ich hierbleibe? Willst du deine Investition schützen?«
    »So kann man es auch ausdrücken. Du musst dich für die Zukunft absichern, Jossie, genau wie ich. Wenn du meine Geschäftspartnerin wirst und hierbleibst, wirst du eine reiche Frau.«
    »Und was soll aus mir persönlich werden?«
    »Hm?«
    »Du hast mich ganz gut verstanden. Am Ende wäre ich eine alte Schachtel mit gefärbtem Haar, deren einziger Freund der Alkohol ist.«
    »Nein, nicht du.«
    »Was dann? Es war nie mein Traum, Hure oder Puffmutter zu werden. Ich hatte bloß keine Lust, Kellnerin zu werden und schließlich irgendeinen Bauernjungen zu heiraten. Etwas mehr wollte ich aus meinem Leben schon machen …«
    Er drückte die Zigarre aus und erhob sich. »Komm schon. Ist dir heute Morgen eine Laus über die Leber gelaufen? Du hast doch was aus deinem Leben gemacht, und an Geld fehlt es dir auch nicht.«
    »Geld ist nicht alles«, entgegnete sie traurig.
    »Seit wann denn das?«, Er ging um den Tisch und küsste sie

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