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Leuchtendes Land

Titel: Leuchtendes Land Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Shaw
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Umsatz das
Black Cat
machte, und ließ es zum Verkauf anbieten.
    Der Makler starrte die Zahlen an. In seinen Augen, die unter einem jener in Banken und Geschäftskreisen so beliebten grünen Schirme hervorlugten, blitzte die Gier auf. »Überlassen Sie die Sache mir, Mr. Deagan. Ich werde sehen, was ich erreichen kann. Möglichst diskret natürlich, das versteht sich von selbst.«
    Mike lächelte. Er kannte sich in der Stadt gut aus und hatte den Makler sorgfältig ausgewählt. »Natürlich. Diskretion geht über alles.«
    Sechs Tage später kaufte der Immobilienmakler das
Black Cat
. Er wusste nicht, dass die Madame das Etablissement verlassen würde, doch als ihm diese Nachricht zu Ohren kam, schenkte er ihr kaum Beachtung. Mr. Deagan hatte ihm den Namen einer anderen Dame genannt, die kürzlich in Kalgoorlie eingetroffen war und ihm würde aushelfen können, da sie einschlägige Erfahrung hatte. Sie hieß Glory. Für die zukünftige Leiterin einer Goldgrube wie dem
Black Cat
war das ein passender Name, dachte der Makler erfreut. Man hatte ihm versichert, Glory sei die Diskretion in Person. Seine Frau, eine Säule der methodistischen Kirche, sollte von seiner Investition nichts erfahren. Doch immerhin würde sie in den Genuß der Erträge kommen.
    Jocelyn sorgte dafür, dass ihr Hochzeitsempfang im kleinen Kreis im Gemeindesaal der neuen katholischen Kirche stattfand. Speisen und Getränke lieferten die Frauen des Müttervereins. Sentimentale Schürfer, die sie ungern ziehen sahen, schenkten ihnen verschiedenartigste Andenken aus Gold, von Ringen über winzige Hacken bis hin zu kleinen Nuggets.
    Mr. und Mrs. Deagan reisten zunächst nach York und von dort aus nach Lancoorie, wo sie eine Weile bei Alice und George wohnten. Danach wollten sie nach Perth fahren, der letzten Station vor der aufregenden Seereise von Fremantle nach Melbourne.
     
    Kengally bekam den Aufruhr wegen des Londonderry-Krachs und der Gerüchte über Yorkey an der Börse hautnah mit.
    »Soweit ich weiß«, sagte er zu den Reportern und runzelte die Stirn, als er Tanner kommen sah, »soweit mir bekannt ist, gilt Yorkey nach wie vor als profitabel. Ich habe die Verhandlungen lediglich für einige Tage ausgesetzt, um offene Fragen zu klären. Wie Sie alle wissen, bin ich ein vorsichtiger Mann und muss im Interesse unserer Investoren sicherstellen, dass alles seine Richtigkeit hat.«
    »Wollen Sie damit andeuten, dass hier mit gezinkten Karten gespielt wurde?«, fragte ein Reporter eifrig.
    »Ganz und gar nicht. Vielleicht habe ich meine Worte falsch gewählt. Ich würde eher von einem Missverständnis sprechen. Hier kommt Mr. Tanner, fragen Sie ihn selbst.«
    Alle stürzten sich auf den Neuankömmling. »Wie sieht es in Wirklichkeit aus?«
    »Bisher kann ich nur sagen, dass ein Fehler gemacht worden ist. Ein Versehen des Prüfers, um es milde auszudrücken, und es ist nun an ihm, uns allen zu versichern, dass Yorkey so ertragreich ist wie angenommen. Ich werde Sie auf dem Laufenden halten.«
    Enttäuscht zerstreuten sich die Reporter.
    »Warum machen Sie die Sache noch schlimmer?«, wollte Tanner von Kengally wissen. »Addison hat lediglich die Berichte durcheinandergebracht.«
    »Das glaube ich nicht. Ich war heute morgen bei seiner Behörde. Inzwischen bin ich davon überzeugt, dass unser Bericht eine Fälschung ist. Das Original besagt unmissverständlich, dass es sich nicht lohnt, in Yorkey zu investieren. Ich möchte wissen, wie es dazu kommen konnte.«
    »Das ist doch klar! Der Täter sitzt in ebendieser Behörde. Dort müsste ermittelt werden.«
    »Ermittlungen sind bereits im Gange. Und sie schicken einen weiteren Prüfer los, der die Mine noch einmal bewerten soll. Ich mache mir keine Hoffnungen. Man hat uns betrogen, und ich bin unseren Investoren verpflichtet.«
    »Welchen Investoren? Sie werden inzwischen Wind von der Sache bekommen haben. Wir sollten diesen Prüfer wegen Fälschung anzeigen.«
    »Sie sollten nichts übereilen, sondern sich zunächst über Ihre eigene Position Gedanken machen. Ich habe diesen Bericht von Ihnen erhalten und auf dieser Grundlage gehandelt. Irgendwo wurden die Berichte ausgetauscht.«
    »Nicht bei mir.«
    »Wo denn sonst?«, fragte Kengally zornig.
    Ein Mann unterbrach sie. »Tanner, ich möchte mit Ihnen reden!«, brüllte er. »Sie haben mir einen Haufen wertloser Londonderry-Aktien angedreht!«
    »Ich habe Sie Ihnen in gutem Glauben verkauft!«
    »Sicher doch! Und wie viele Aktien besitzen Sie

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