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Leuchtendes Land

Titel: Leuchtendes Land Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Shaw
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eine Weile fortgehen.«
    »Wohin? Doch zu den Goldfeldern?«, Thora vergaß zu schmollen.
    »Nein, nach Northam. Ich miete dort einen Wollschuppen. Sobald das Wetter besser und die Sonne wärmer ist, können wir auf Lancoorie mit der Schur beginnen. Wenn die Scherer dort fertig sind, bringe ich sie zu der Herde auf unserem neuen Grundstück.«
    »Ach ja, Carty Downs. Mein Vater weiß, dass du dort Schafe weiden lässt. Ein Nachbar hat es ihm gesagt.«
    »Und?«
    »Nichts und. Es ist mir egal. Das Land gehört jetzt uns, und ich möchte, dass wir den Namen ändern.«
    »Selbstverständlich. Woran hattest du gedacht?«
    »An meinen Namen. Nennen wir es Thora Downs.«
    Clem schüttelte den Kopf. »Das gefällt mir nicht. Wie steht es mit Thoravale?«
    »Wunderbar!«, Sie gab ihm einen Kuss auf die Wange. »Bringst du ein Schild mit dem Namen über dem Tor an? Ein großes Schild!«
    »Wird gemacht. Ich möchte dir erklären, dass ich die Schafe nicht nur aus Spaß kaufe. Infolge des Goldrauschs kann ich die Tiere in Northam verkaufen, sobald sie geschoren sind. Die Preise steigen unaufhörlich. Ich glaube nicht …«
    Thora fiel ihm ins Wort. »Ich werde ein bogenförmiges Schild entwerfen, auf dem in großen Buchstaben ›Thoravale‹ steht.«
    »In Ordnung, mach das. Wenn mein Plan funktioniert, werde ich mit den Schafen einen schönen Profit erzielen. Vielleicht habe ich sogar genügend Zeit, um …«
    »Wenn du das Schild machst, solltest du den Namen nicht aufmalen, da sich die Farbe abwäscht. Ich möchte, dass die Buchstaben eingebrannt werden. Solche Schilder sehen sehr beeindruckend aus. Meine Schwestern werden sicher ganz grün vor Neid.«
    Clem betrachtete sie liebevoll. Thora war so süß und wirkte so weiblich. Warum sollte sie sich auch sein langweiliges Gerede von Schafen und Preisen anhören? Er ergriff ihren Arm und führte sie um eine felsige Stelle herum, die von Banksien mit messerscharfen Blättern überwuchert war. Clem war auf der Hut vor Schlangen, die sich gern an solchen Orten verbargen. »Ich weiß, ich habe dir eine Reise nach Perth versprochen. Wenn ich aus Northam zurückkomme, könnten wir eigentlich fahren.«
    »Oh, nein, nicht, solange ich noch das Baby stille. Das wäre zu umständlich, und ich hätte überhaupt keinen Spaß in der Stadt. Außerdem kann ich mir keine Kleider kaufen, solange meine Brüste so schrecklich geschwollen sind.«
    Er lächelte und betastete sanft ihre Brüste. »Ich finde sie nicht schrecklich. Sie sind hübsch, weich und sexy.«
    Thora schob ihn weg. »Sei nicht vulgär. Ist Thoravale ein schönes Gelände?«
    »Auf mein Wort. Es ist eine hübsche Gegend, das Beste, was der Distrikt zu bieten hat.«
    »Gut. Ich habe mir gedacht, wir könnten dort ein anständiges Haus bauen und dorthin umziehen. Lancoorie ist viel zu groß und abgelegen. Wir wären dann viel näher an Perth.«
    »Das geht nicht, es ist eigentlich nur Ackerland. Dein Vater hat es als Spekulationsobjekt gekauft. Als Weidegrund ist es geeignet, könnte aber nur eine kleine Farm ernähren. Da es am Fluss liegt, würde man dort am besten eine Molkerei errichten und eine kleine Herde Milchvieh halten.«
    »Oder ein hübsches Haus bauen«, schmollte Thora. »Das Land ließe sich bestimmt gärtnerisch gestalten. Wir würden gar kein Vieh brauchen.«
    Clem lachte. »Welch eine Verschwendung!«
    »Du sollst nicht über mich lachen. Leute wie die Forrests haben veritable Paläste auf ihren Besitzungen. Sie bauen herrliche Häuser und ruinieren sich die Umgebung nicht mit stinkendem Vieh.«
    »Die Forrests! Guter Gott, Thora! Sir John Forrest ist der Premierminister von Westaustralien. Sein Haus ist Regierungssitz.«
    »Er ist nicht der Einzige. Mein Vater sagt, sechs Familien würden diesen Staat regieren, und alle haben wunderbare Residenzen. Ich verstehe nicht, warum wir darauf verzichten sollten. Ich habe immer geglaubt, du seist wohlhabend.«
    »Sei nicht albern, Thora. Das ist nicht unsere Größenordnung und wird es auch niemals sein. Ich bin keineswegs ›wohlhabend‹, wie du es auszudrücken pflegst.«
    »Mein Vater sagt, du wärst es, wenn du Lancoorie verkaufen würdest.«
    »Der Rat deines Vaters interessiert mich nicht. Seit wann scherst du dich um das, was er sagt?«
    »Seit ich begriffen habe, dass es hier mehr Land gibt, als du jemals brauchen wirst. Und du willst in dieser Einöde bleiben, statt dich um meine Wünsche zu kümmern.«
    Sie brach in Tränen aus, und Clem versuchte sie zu

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