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Leuchtendes Land

Titel: Leuchtendes Land Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Shaw
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auch was von dem Gold.«
    »Wie sieht es in York aus?«, erkundigte sich Clem beim Pastor.
    »Das reine Chaos. Die Männer lassen alles stehen und liegen und ziehen los. Sogar ein Bankdirektor ist darunter.«
    »Welcher Bankdirektor?«, fragte Clem.
    »Mr. Tanner. Ich bin wirklich schockiert. Hat einfach die Bank geschlossen und ist verschwunden. Seine Frau ist außer sich.«
    »Tanner, der Glücksspieler«, dachte Clem. Ihm fiel ein, wie aufgeregt der Bankdirektor bei den ersten Nachrichten vom Goldrausch gewesen war, und begriff nun auch, weshalb ihm Tanner so bereitwillig dieses Darlehen eingeräumt hatte. Er hatte geahnt, dass er nicht mehr dafür geradestehen müsste, falls Clem zahlungsunfähig würde, weil er dann nicht mehr in York sein würde.
    »Mr. Tanner ist auch gegangen?«, fragte Alice erstaunt.
    »Meine Liebe, das Goldfieber kennt keine Unterschiede«, versetzte Dodds. »Es befällt alle Menschen, gleich welcher Couleur.«
    Thora war zu ihnen getreten. »Warum ist Mrs. Tanner denn so außer sich? Sie sollte sich doch freuen, wenn er mit Gold heimkehrt. Clem, du solltest auch gehen! Stell dir vor, du würdest Gold mit nach Hause bringen, das wäre doch herrlich.«
    »Nicht für Mrs. Tanner«, meinte Dodds. »Ihr Mann muss schon vorher von den Goldfunden gewusst haben, denn angeblich hatte er einige Pferde in Crombies Stallungen bereitstehen. Er hinterließ seiner Frau eine Art Abschiedsbrief. Er ist nicht einfach zu den Goldfeldern geritten … er hat Mrs. Tanner verlassen. Und alle Ersparnisse mitgenommen.«
    »Was ist mit der Bank?«, wollte Clem wissen. »Wird sie wieder geöffnet?«
    »Sicher. Wie ich erfuhr, ist ein Ersatz für Tanner bereits unterwegs. Allerdings wird seine Frau ausziehen müssen, da ihr Haus der Bank gehört. So eine Schande. Die arme Frau tut mir aufrichtig leid.«
    »Sie hat ihn ziemlich herumkommandiert«, warf Clem ein.
    »Er hat es offensichtlich gebraucht«, meinte Dodds.
    Als der Pastor gegangen war, brachen heftige Diskussionen los. Die beiden Postle-Brüder wollten am liebsten auf der Stelle zu den Goldfeldern aufbrechen, doch ihr Vater war strikt dagegen.
    Auch Mike juckte es in den Fingern.
    »Das geht nicht!«, erklärte sein Boss. »Du hast einen Vertrag und musst hier bleiben.«
    »Nicht, wenn George und ich mit dir zusammen gehen. Du bist und bleibst der Boss. Das ist eine einmalige Chance, Clem, wir würden als Team arbeiten.«
    »Und was soll aus der Farm werden?«, schrie Alice.
    »Ach, bis zur Schur gibt es hier doch nicht viel zu tun«, meinte Thora. »Mike hat recht. Es wäre goldrichtig.« Sie kicherte über ihren eigenen Scherz. »Clem, wir könnten reich werden.«
    »Was weißt du schon von Lancoorie«, gab Alice bissig zurück.
    »Du lieber Himmel, sie gehen ja nicht für immer fort«, antwortete Thora. »Sie müssten nur ein Stück nach Osten reiten …«
    »Hunderte von Meilen«, berichtigte Alice.
    »Ach ja? Wir sind doch schon in der richtigen Gegend, so schwer kann es doch nicht sein. Sie könnten zu dritt nach Gold suchen und im Nu wieder zu Hause sein.«
    »Wir gehen nicht«, sagte Clem, »Schluss, aus!«
    Und dies war auch das Ende der Party. Der Streit beeinträchtigte zwar nicht den Appetit, mit dem sie sich an Alices Fleischpasteten in Soße gütlich taten, die mit großen Brotstücken serviert wurden, doch hatte sich eine dumpfe Stille ausgebreitet. Sie wurde nur von gelegentlichen Donnern unterbrochen, die durch den strömenden Regen dröhnten.
    Als sie später zu Bett gingen, brachte Thora das Thema erneut zur Sprache. »Du solltest noch einmal darüber nachdenken, Clem. Hier kannst du nicht viel verdienen. Es wäre eine Chance, reich zu werden. Die beiden Männer können dir helfen. Was willst du mehr?«
    Clem löschte das Licht aus. »Widersprich mir nie wieder in Gegenwart anderer Leute!«
     
    Am nächsten Tag fühlte Clem sich bemüßigt, sich bei Thora zu entschuldigen, da er ihre verärgerte Miene und ihr Schweigen nicht ertragen konnte.
    »Du siehst wunderschön aus, Liebling. Lass uns spazierengehen.«
    »Mir ist nicht danach. Ich muss mich um Lydia kümmern.«
    »Sie schläft. Alice wird nach ihr schauen. Komm, sei nicht böse, nimm deinen Schal und geh mit mir hinaus. Ich mag ab und zu etwas brummig sein, aber ich möchte dir um nichts in der Welt weh tun.«
    Sie schlugen den Buschpfad hinter dem Haus ein, der zu einem Wäldchen aus Zitroneneukalyptus führte. Dort war die Luft von einem süßen Duft erfüllt.
    »Ich muss

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