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Level 26 - Zuiker, A: Level 26 - Level 26 - Dark Origins

Level 26 - Zuiker, A: Level 26 - Level 26 - Dark Origins

Titel: Level 26 - Zuiker, A: Level 26 - Level 26 - Dark Origins Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony E. Zuiker
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nicht davonkommen, wenn er das Monster ignorierte.
    Diesmal würde er nicht aufgeben.
    Diesmal würde er nicht bloß auf ein Spiegelbild schießen.
    Diesmal würde er dem Irren eine Kugel ins kranke Hirn jagen.
     
    Der Job war erledigt. Nellis und McGuire kehrten in ihren Van zurück. Der Schlaf wartete, dann ihr nächster Auftrag.
    Nellis hätte es niemals zugegeben, nicht einmal gegenüber sich selbst, doch er hatte sich darauf gefreut, Riggins die Nadel in den Hals zu drücken und zu sehen, wie das Leben in seinen Augen erlosch, wie das Grinsen von seinen Lippen verschwand, wie sein Körper kalt und schlaff wurde.
    So nahe vor dem Ziel alles abblasen zu müssen, war schon ziemlich enttäuschend.
    Andererseits … wer weiß?
    Vielleicht würden sie eines Tages hierher zurückkehren, um doch noch endgültig aufzuräumen.

34.
     
     
     
     
    Irgendwo in Amerika
     
    Sqweegel patrouillierte nackt und mit abgesägter Schrotflinte in der linken Hand durch seinen Keller. Sein verschwitzter, hagerer Leib war in Zimtstaub gehüllt.
    Er beobachtete die Reihe von Monitoren, während er auf und ab ging. Es war zu aufgeregt, um still zu sitzen und gelassen zuzuschauen. Seine Nerven vibrierten vor Anspannung, und seine Muskeln schrien nach Bewegung. Sein Atem ging schnell und flach. Es gab noch viel zu tun, nachdem der beste aller Jäger nun endlich wieder im Spiel war.
    Zuerst aber kamen die wichtigen Dinge. Es war an der Zeit, die Finken zu füttern.
    Sqweegel trat zu einem Holztisch, der einst bei seiner Großmutter in der Küche gestanden hatte. Die Oberfläche war übersät von jahrzehntealten Messerspuren. Die Furchen waren tief und schwarz. Manchmal leckte Sqweegel mit der Zunge an einer dieser Rillen, um festzustellen, ob er die letzten Spuren einer längst verzehrten Mahlzeit erschmecken konnte. Ob seine Zunge nicht eine längst vergessene sensorische Information in die Gegenwart holen konnte.
    Aber nicht heute.
    Heute beachtete er den Tisch nicht weiter, sondern lud seine Schrotflinte. Er zog den Ladebügel nach hinten, und eine Patrone wurde in die Kammer gehebelt. Das laute Klacken hallte von den Steinwänden wider.
    Die Finken im Käfig auf der anderen Seite des Raums flatterten erschrocken auf.
    Sqweegel bewegte sich zu der improvisierten Voliere und schob die Finger zwischen den dünnen Drahtstäben hindurch. Er hatte den Käfig selbst gebaut – zurechtgezimmert aus alten Kühlschrank-Einsätzen, die er auf einem Schrottplatz gefunden hatte. Den Boden der Voliere bildete ein altes emailliertes Backblech.
    Sqweegel hätte zu gerne die Köpfchen der Vögel getätschelt, die winzigen, zarten Federn über den knochigen kleinen Schädeln berührt, doch sie ließen ihn nie an sich heran.
    Sie schienen ihr Zuhause zu hassen. Sqweegel bemerkte mehrere zerbrochene Eier am Boden der improvisierten Voliere – es schien, als wollten die Tiere absichtlich jeden Nachwuchs vermeiden.
    »Warum fliegt ihr nicht?«, summte Sqweegel ihnen zu. »Warum singt ihr nicht? In Freiheit würdet ihr doch nur sterben. Ist es in einem Käfig denn nicht besser?«
    In einer blitzschnellen, fließenden Bewegung riss er die Schrotflinte hoch und drückte den Lauf gegen das Drahtgitter.
    Die Bewegung versetzte die Finken erneut in Panik.
    Sqweegel hielt inne.
    Senkte die Flinte.
    »Ich weiß«, flüsterte er. »Ihr seid hungrig.«
    Er saugte an der Spitze seines Zeigefingers, ehe er sie in die Schale mit Vogelfutter tauchte. Es war eine alte Seifenschale aus dem Badezimmer seiner Großmutter. Er behielt sie außerhalb des Käfigs, sodass er den Speiseplan der Finken kontrollieren konnte. Es war einen Tag her, seit sie etwas bekommen hatte. Sie mussten ausgehungert sein.
    Mehrere halb reife Grassamen klebten an seinem speichelbenetzten Fingernagel. Sqweegel streifte die Samen behutsam an der Mündung des schwarzen Flintenlaufs ab, wo sie haften blieben.
    Dann drückte er den Lauf gegen die Seite des Käfigs.
    »Kommt. Piep, piep«, sagte Sqweegel. »Essenszeit.«
    Ein tapferer Fink erspähte die Samen und wagte sich zum Rand des Käfigs. Seine winzigen Füße umklammerten das Drahtgitter, und er neigte den Kopf in Richtung des Laufs. Er schien neugierig. Was war das? Eine neue Art Futter?
    Nach einigen Augenblicken war der Hunger stärker als die angeborene Angst. Der Fink pickte an den Samen.
    »Nimm dir nur, mein Kleiner. Nimm dir nur …«
    Sqweegel lächelte und enthüllte schwarze Zähne. Der schiere Anblick des Gewehrlaufs hätte

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