Level 26 - Zuiker, A: Level 26 - Level 26 - Dark Prophecy
Morgenmesse, anschließend die Kindermesse, und schließlich findet eine Halloween-Parade für die Kinder aus der Pfarrschule statt.«
»Und dabei werden sie zuschlagen«, sagte Lisa. »Viele Eltern, viele Masken und Kostüme, jede Menge Durcheinander.«
»Stimmt genau. Deshalb sollte er die Parade absagen, und wir nehmen ihn zu Hause in eine Art Schutzhaft.«
»Und dann? Sie suchen sich einen anderen ›Teufel‹. Sieh dir nur an, was mit Jeb Paulson passiert ist. Glaubst du ernsthaft, dass er der ›Narr‹ war, den sie ursprünglich im Sinn hatten?«
Ein guter Punkt. Abdulias Plan war flexibel. Wenn sie Father Donnelly versteckten, wurden die Maestros vielleicht wütend, aber es würde keine weiteren Morde verhindern.
»Was dann?«
» Wir beschützen ihn.«
»Nur wir beide? Wir können nicht mal Verstärkung rufen. Wie sollen wir beide eine ganze Parade abdecken?«
Lisa öffnete eine Datei und zeigte Dark den Inhalt. »Das ist die Militärakte von Roger Maestro«, sagte sie. »Er war Scharfschütze – einer der besten. Er hat zahllose afghanische Kriegsherren und Drogenbarone ausgeschaltet, zum Teil von einem benachbarten Gebirgszug aus. Die letzten Morde der Maestros waren nicht so kunstvoll arrangiert wie die ersten. Aber das ist auch nicht mehr nötig. Sie haben unsere Aufmerksamkeit. Die nächsten Morde werden sauber und einfach.«
»Ein Schuss von einem Dach. Oder aus der Schule. Vielleicht sogar aus der Kirche«, sagte Dark.
»Genau. Sie könnten sich natürlich auch unter die Menge mischen und sich als Eltern eines Kindes ausgeben. Sie können praktisch von überall kommen. Deshalb geben wir dem Priester eine Kevlarweste, die er unter seinem Talar tragen soll. Roger Maestro feuert seinen Schuss auf ihn ab, Donnelly überlebt, und wir haben die Chance, Maestro auszuschalten.«
»Sprich mit Donnelly. Fragen wir ihn, ob er sich das vorstellen kann.«
»Das ist definitiv kein Gewand des Herrn«, sagte der Priester.
Dark blickte auf Donnellys Schuhe. »Und die Rockports an Ihren Füßen? Sind die vom Vatikan gesegnet oder was?«
»He, ich habe Plattfüße. Soll ich vielleicht den ganzen Tag für meinen Glauben leiden?«
Dark zog die Kevlarweste aus der Plastikverpackung. Noch so ein Teil, das Lisa aufgetrieben hatte. Die Weste war vom Typ III, was bedeutete, dass sie eine Kugel aus einem Gewehr aufhalten konnte. Dark reichte sie Donnelly, der sie auf den Fingerspitzen schaukelte.
»Meine Güte, ist die schwer!«, protestierte der Priester.
»Je schwerer der Panzer, desto besser der Schutz.«
Donnelly runzelte die Stirn. »Wissen Sie eigentlich, welche Probleme mir nachher der Rücken macht, wenn ich an einem normalen Tag mit den Kindern herumgetollt bin? An die Parade will ich lieber gar nicht denken!«
»Es geht nicht um Sie allein, Father. Wir wollen dieses Pärchen schnappen. Sie sind unsere beste Chance, dieses Ziel zu ereichen.«
»Das ist nicht witzig«, entgegnete Donnelly. »Nicht unter diesen Umständen.«
Er betrachtete die Weste und strich mit den Fingern über das Gewebe, die Stirn gerunzelt. Dann drehte er sich mit seinem Stuhl und hängte die Weste über ein Bücherregal voller ledergebundener theologischer Folianten. Schließlich wandte er sich wieder Dark zu.
»Sie wollen die beiden nicht hervorlocken, um sie zu töten, oder?«
»Wir wollen sie nur aufhalten.«
»Das verstehe ich, und ich möchte natürlich das Gleiche. Aber es macht mir Sorgen, dass Sie und Ihre Partnerin … nun ja, Sie arbeiten nicht mehr offiziell für das Gesetz. Niemand zieht Sie für Ihre Handlungen zur Rechenschaft. Verstehen Sie mich nicht falsch, ich glaube Ihre Geschichte. Aber ich möchte nicht mitschuldig sein an einem Gemetzel.«
»Das ist genau das, was wir verhindern wollen«, sagte Dark.
74.
Am nächsten Morgen bahnte Dark sich einen Weg durch Heerscharen maskierter Kinder – Gestalten aus Comicbüchern, wilde Tiere, Promis, Engel, Teufel, Dinosaurier, Astronauten und Clowns. Dark hatte einen ganz speziellen Hass auf Clowns, der auf einen Fall ganz zu Beginn seiner Laufbahn zurückdatierte. Er konnte auf Clowns verzichten. Was die Sache noch schlimmer machte war, dass einige der Eltern ebenfalls kostümiert waren. Okay, sie sollten an dem Spaß teilhaben, aber das machte es einfacher für den Killer, in der Menge unterzutauchen.
Die Halloween-Morgen-Parade hatte ein paar Jahre zuvor ihren Anfang genommen, als besorgte Eltern ihren Kindern verboten hatten, an fremden Türen zu
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