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Level 26 - Zuiker, A: Level 26 - Level 26 - Dark Prophecy

Level 26 - Zuiker, A: Level 26 - Level 26 - Dark Prophecy

Titel: Level 26 - Zuiker, A: Level 26 - Level 26 - Dark Prophecy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony E. Zuiker
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lebe ich noch.« Auf dem Gesicht des Geistlichen erschien ein Ausdruck des Zorns. »Ich hätte nicht so halsstarrig sein dürfen. Der Ausdruck im Gesicht dieser Kinder …« Er richtete sich vollends auf und schwang die Beine über die Seite der Trage. »Was für ein Alptraum.«
    Lisa legte ihm eine Hand auf die Schulter. Sie waren nur zu dritt hinten im Rettungswagen. Fahrer und Beifahrer waren keine echten Sanitäter; genauso wenig war das Fahrzeug ein echter Rettungswagen. Lisa hatte das ganze Setup keine zwei Stunden zuvor organisiert und in Bereitschaft versetzt für den Fall, dass etwas passierte. In dem Augenblick, als der erste Schuss gefallen war, hatte sie einen Knopf auf ihrem Handy gedrückt und das vereinbarte Zeichen gegeben. Wahrscheinlich tauchte genau in diesem Augenblick ein echter Notarztwagen vor Ort auf, und die Sanitäter wunderten sich, wohin ihr Patient verschwunden war.
    »Ja, Sie leben, Father«, sagte Lisa. »Und niemand aus Ihrer Gemeinde wurde verletzt. Das ist eine Menge.«
    Die Maestros würden trotzdem weitermachen. Sie hatten noch zwei Karten übrig. Die bedrohlichsten von allen.
    Der Turm.
    Der Tod.
    »Erzählen Sie uns, was Sie über die Maestros wissen, Father.«
    »Glauben Sie wirklich, dass es Roger Maestro war, der versucht hat, mich zu erschießen?«
    »Wir sind absolut sicher«, erwiderte Lisa.
    Donnelly seufzte. »Ich habe zusammen mit diesem Mann für seinen sterbenden Sohn gebetet. Ich bin noch nie jemandem begegnet, der so völlig verloren und am Boden zerstört war. Es gibt nicht viel, was man jemandem in dieser Lage sagen kann. Er war verloren in seiner privaten Hölle. Man kann ihm nur versichern, dass er nicht alleine ist, dass man für ihn betet und dass am Ende wieder Licht sein wird.«
    »Haben Sie ihn nach der Beerdigung noch einmal gesehen?«
    »Nein. Ich wurde kurze Zeit später hierherversetzt. Er verschwand von der Bildfläche, was nicht überraschend kam. Ich betete für ihn. Ich nehme an, nicht alle Gebete werden erhört.«
    Lisa reichte Donnelly ein Kühlpack. »Was ist mit seiner Frau, Abdulia?«
    »Sie war von Anfang an skeptisch, was meine Anwesenheit betrifft. Ich hatte das Gefühl, dass sie mich tolerierte, weil das gemeinsame Beten ihrem Mann vorübergehend ein wenig Frieden zu verschaffen schien.«
    »Abdulia hat sich mit Okkultismus beschäftigt«, erklärte Lisa. »Sie hat mehrere Bücher über die Kunst des Tarot geschrieben und über die Theorie, die dahintersteckt. In ihren Kreisen wurden die Bücher sehr gelobt, doch außerhalb sind sie völlig unbekannt.«
    »Das würde es erklären«, sagte Donnelly. »Aber was ist mit Roger?«
    »Ein ehemaliger Navy Seal. Er wurde nach einem Friendly-Fire-Zwischenfall, dem irrtümlichen Beschuss eigener Soldaten, unehrenhaft entlassen, kam in die Staaten zurück und fand einen Job als Vorarbeiter in einer Autofabrik, wo er 118000 Dollar im Jahr verdiente, plus Versorgungsleistungen. Doch er verlor den Job bald wieder. Die Fabrik wurde geschlossen, und er wechselte die Branche und ging ins Baugewerbe. Die Arbeit wurde immer weniger.«
    »Das ging vielen so«, sagte Donnelly.
    »Sicher, aber das war erst der Anfang. Wegen der finanziellen Einbußen versuchte Abdulia, ihr Tarot-Geschäft auszubauen. Irgendjemand wurde neidisch und hetzte ihr die Gewerbeaufsicht auf den Hals. Sie wurde für schuldig befunden, ihre Kunden während der Sitzungen übers Ohr gehauen zu haben.«
    »Das wusste ich nicht«, sagte Donnelly.
    »Zu diesem Zeitpunkt waren Sie schon nicht mehr in Ihrer alten Gemeinde«, sagte Lisa. »Die Maestros steckten in der Klemme. Sie verloren ihr Haus und alles andere. Sie waren Opfer von Kräften, die sich ihrer Kontrolle entzogen.«
    Jetzt ergab alles einen Sinn. Sämtliche Opfer waren Spieler gewesen. Sie alle hatten – direkt oder symbolisch – eine Rolle im persönlichen Alptraum der Maestros gespielt. Der Gehängte, Martin Green, war ein hochdotierter Finanzfachmann. Er hatte Banken beraten – die gleichen Banken, die sich weigerten, Leuten wie den Maestros Kredite zu geben. Der Narr war ein Symbol für den Cop, der Abdulia der Betrügerei bezichtigt hatte. Die drei Kelche waren die Betriebswirtschaftsstudentinnen, die man ausrotten musste, bevor sie zu geldgierigen Erwachsenen heranreifen konnten. Der Senator mit den zehn Schwertern war eine Hure der Wall Street gewesen. Die zehn Stäbe waren skrupellose Investoren, Finanzhaie, die irrsinnige Profite daraus schlugen, amerikanische

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