Level 26 - Zuiker, A: Level 26 - Level 26 - Dark Prophecy
Betriebe dichtzumachen, beispielsweise Autofabriken. Die Krankenschwester hatte den Sohn der Maestros nicht gerettet, obwohl sie versprochen hatte, alles zu tun, was in ihrer Macht stand. Kobiashi hatte im Glücksspiel Geld wie Heu verbrannt, während andere sich nicht einmal eine ordentliche medizinische Versorgung leisten konnten. Der Priester – der Teufel – hatte zu Gott gebetet, den Sohn der Maestros zu erretten, und war nicht erhört worden.
Doch wieso konnten die beiden – ein finanziell ruiniertes Paar, das die ärztliche Versorgung seines Sohnes nicht mehr hatte bezahlen können – diesen Amoklauf quer durch das gesamte Land finanzieren? Sie brauchten Waffen, Flugtickets, Überwachungsgerät, und das alles war sehr kostspielig.
Vielleicht hatten sie es von der Beute ihres ersten Mordes finanziert – Martin Green.
Dark bat Lisa, Paulsons Notizen von seinem Besuch des Tatorts aufzurufen. Dark überflog die Eintragungen. Paulson mochte jung gewesen sein, doch er hatte ein gutes Auge gehabt. Er hatte die richtigen Fragen gestellt. Außerdem hatte er sich nicht vom grässlichen Anblick des Foltermordes ablenken lassen. Er hatte Fragen nach dem Motiv und nach möglichen Verdächtigen formuliert. Und da stand es, in Paulsons eigener Handschrift: Folge der Spur des Geldes.
Nach Aussage der örtlichen Cops hatte Green eine Menge Bargeld in einem Safe im Schlafzimmer aufbewahrt. Was für eine Ironie angesichts der Tatsache, dass der Typ sein Geld damit verdient hatte, Banker und Finanziers zu beraten. Was, wenn Abdulia und Roger davon gewusst hatten? Was, wenn sie Green als erstes Opfer ausgewählt hatten, weil er eine Riesensumme Bargeld zu Hause aufbewahrte und zufällig in der richtigen Gegend lebte? Der erste Mord bezahlt sämtliche anderen.
Er nahm sich vor, sämtliche finanziellen Unterlagen Lisas von Roger und Abdulia Maestro ausgraben zu lassen. Mit den Worten von Jeb Paulson: Folge der Spur des Geldes . Denn so sehr die Maestros auch vorgaben, dass es bei ihrem Amoklauf um Schicksal ging, so ging es in Wirklichkeit genauso sehr um Geld.
Dark dankte Paulson im Stillen. Wenn du mich hören kannst, Jeb – ich glaube, du hast mir soeben ein gutes Stück weitergeholfen, deine Mörder zu fassen .
»Was jetzt?«, wollte Donnelly wissen.
»Wir bringen Sie ins Krankenhaus«, antwortete Lisa Graysmith. »Die Weste hat den größten Teil der Aufprallenergie absorbiert, aber Sie müssen trotzdem auf innere Verletzungen untersucht werden.«
»Und was machen Sie beide? Wollen Sie mich einfach absetzen und sich anschließend in Luft auflösen?«
»Das war zumindest der Plan«, antwortete Lisa. »Der Fahrer und sein Kollege werden Sie ins Krankenhaus bringen. Falls jemand Fragen stellt wegen der Verzögerung, erzählen Sie irgendeine Geschichte. Die Fahrer wären neu und hätten sich verfranst.«
»Und die Kugeln, die mich durchsiebt haben?«
»Sie wissen von nichts. Sie wurden niedergeschlagen. Betrachten Sie es als göttliche Intervention.«
»Das glaubt mir doch kein Mensch«, murmelte Donnelly.
»Warum nicht?«, fragte Dark. »Sie sind immerhin Priester.«
78.
Als der falsche Rettungswagen endlich vor dem Krankenhaus hielt, wartete Riggins bereits auf sie.
Er trat ihnen nicht in den Weg – er ließ sie in Ruhe ihre Arbeit machen, die darin bestand, den verwundeten Priester an das Personal der Notaufnahme zu übergeben. Die beiden Sanitäter schienen es furchtbar eilig zu haben, wie Riggins bemerkte. Was ganz untypisch war für die meisten Sanitäter, die er im Lauf der Jahre kennen gelernt hatte. Wenn man einen Einsatz durchgeführt und jemanden in der Notaufnahme abgeliefert hatte, blieb man noch für eine Weile, rauchte eine Zigarette, trank einen Kaffee, hielt ein Schwätzchen und vertrieb sich die Zeit, bis man zum nächsten Einsatz gerufen wurde. Es gab keine Hektik – erst recht nicht sonntags. Nicht einmal an Halloween.
»Constance, Sie reden mit dem Priester«, sagte Riggins. »Bringen Sie ihn dazu, dass er alles erzählt. Prügeln Sie es aus ihm heraus, wenn es sein muss. Die gute alte Dirty-Harry-Methode funktioniert bestimmt.«
»Sie sind wirklich krank«, erwiderte Constance. »Was machen Sie währenddessen?«
»Ich schnappe mir den Rettungswagen.« Er trottete in Richtung ihres Wagens davon.
Surprise, Surprise – die Sanitäter brachten den Rettungswagen nicht zur nächsten Einsatzzentrale, sondern zu einer privaten Garage in der Vorstadt. Nachdem sie das Fahrzeug
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