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Level 4.2 - Zurück in der Stadt der Kinder

Level 4.2 - Zurück in der Stadt der Kinder

Titel: Level 4.2 - Zurück in der Stadt der Kinder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: dtv
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bestand die
     Gefahr, dass sie in der nächsten Minute wieder in ihren Rollen als Vermummte aktiviert wurden.
    Ben schaute in den Himmel, als ob man dort das übermenschlich große Gesicht des Spielers, der sie manipulierte, erkennen konnte.
     Unsinn!, sagte er sich. Aber irgendwo musste es eine Zentrale geben, in der das Computerspiel gesteuert wurde. Damals, im
     vierten Level, hatte der entscheidende Goldene Computer im Rathaus gestanden.
    Ben schnippte mit den Fingern. Im Rathaus! Natürlich! Weshalb sollte es diesmal anders sein? Dass er darauf noch nicht gekommen
     war! Sie mussten wieder ins Rathaus zu dem Goldenen Computer! Doch zunächst einmal musste er Frank wiederfinden.
    Ben fuhr sich durchs Haar.
    »Kennt ihr euch hier im Wasserwerk aus?«, fragte er. Die Antwort war enttäuschend.
    »Okay!«, sagte Ben. »Geht raus in die Stadt und sagt allen Kindern, die euch nicht merkwürdig vorkommen, Bescheid, sie sollen
     zum Museum kommen!«
    »Was sollen die denn im Museum? Ich geh lieber nach Hause«, sagte einer.
    »Weshalb sind wir eigentlich hier?«, wollte ein anderer wissen und schaute sich um. »Ich war noch nie hier im Wasserwerk.
     Sieht total öde aus. Sind wir auf einem Schulausflug?«
    Ben war der Verzweiflung nahe.
    »Hört zu!«, sagte er den fünfen. »Ich kann es jetzt nicht erklären. Geht hinaus in die Stadt. Ihr werdet schnell sehen, dass
     mit dieser Stadt etwas nicht stimmt. Wenn ihr das kapiert habt, dann schickt alle Kinder, die euch halbwegs normal vorkommen,
     zum Museum. Okay?«
    Als Antwort erntete Ben höhnisches Gelächter. Die Vermummten hielten Ben für einen Wichtigtuer, machten sich über ihn lustig,
     zeigten ihm einen Vogel und machten sich auf, das Wasserwerk zu verlassen.
    »Ach, eines noch!«, rief Ben ihnen hinterher.
    Die fünf blieben stehen.
    »Versucht mal herauszubekommen, weshalb ihr vermummt seid!«, rief Ben.
    Die fünf sahen sich an. Zwei hatten ihre Vermummungnoch nicht abgelegt, die anderen hielten die Masken noch in ihren Händen.
    Darüber hatten sie tatsächlich noch nicht nachgedacht. Weshalb waren sie vermummt?
    Dem Nörgler fiel noch etwas auf.
    »Wisst ihr was?«, fragte er in die Runde.
    Die anderen schüttelten die Köpfe.
    »Wir kennen uns gar nicht. Ich habe euch vier vorher noch nie gesehen. Was mache ich mit euch in Bankräuberverkleidung im
     Wasserwerk?«, wunderte er sich.
    Nun schauten auch die anderen verdutzt.
    Ben schmunzelte.
    »Ihr seid auf dem richtigen Weg!«, rief er ihnen zu. »Wir sehen uns also im Museum.«
    Er wandte sich um, wusste aber nicht so recht, wohin er gehen sollte. Wenn er nur Frank wiederfinden würde!
    Frank wäre in diesem Moment gern bei Ben gewesen. Stattdessen drückte er sich an die schmutzige, klamme Wand irgendwo in einem
     Keller des Wasserwerks. Auf der Flucht vor den Vermummten hatte er nicht darauf geachtet, wo er hingelaufen war, hatte immer
     nur die nächsten paar Meter überlegt. Hier einen Haken, dort durch eine Tür, eine Treppe hinunter, wieder durch Türen, Gänge,
     um Ecken herum, bis er hier gelandet war, in einem großen Keller, der kreuz und quer mit Rohren durchzogen war. Es rauschte,
     röhrte,röchelte. Geräusche von Pumpen auf Hochtouren, fließendem Wasser. Hier und da tropfte etwas. Auf der einen Seite sprang eine
     Maschine an, auf der anderen schaltete sich eine ab und umgekehrt. In der Ferne blinkten Kontrolllampen. Das Licht war fahl
     und warf mehr lange Schatten, als dass es irgendetwas beleuchtete. Frank hörte seinen eigenen schweren Atem. Er versuchte
     sich zu beruhigen. Eine Tür wurde aufgestoßen. Schritte im Raum. Viele Schritte, Wortfetzen, Befehle. Seine Verfolger waren
     da! Sie teilten sich in Gruppen, um den Keller zu durchsuchen. Wenn ihm nicht schnell etwas einfiel, würden sie ihn schnappen.
     Aber wie sollte ihm etwas einfallen, hier, an einem Ort, an dem er noch nie zuvor gewesen war? Seine Verfolger hingegen kannten
     sich aus. Ihre Schritte gingen schnell und zielsicher. Die schienen genau zu wissen, wo sie hinwollten.
    Frank sah nun einige Schatten hinten durch die Gänge huschen. Sie blieben vor den Kontrolllämpchen stehen. Schienen etwas
     zu prüfen. Unternahmen nichts. Offenbar war alles in Ordnung. Aus deren Sicht. Durch Zufall war Frank vielleicht genau an
     jene Stelle gelangt, die sie gesucht hatten: die zentrale Schaltstelle des Wassers!
    Plötzlich eine Stimme, die er kannte. Das war doch . . .?
    Von dieser Position aus konnte er nicht sehen, wer

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