Level 4.2 - Zurück in der Stadt der Kinder

die Stadt läuft voll Wasser und die haben nichts Besseres zu tun, als hier einen Überfall vorzubereiten . . .!«, meinte
     Frank und stutzte. »Ich sage dir, die haben die Stadt überschwemmt, um von ihrem geplanten Überfall abzulenken!«
    Bens Handy klingelte. Achmed war dran und berichtete, dass nun endlich etliche Feuerwehren in der Stadt aufgetaucht waren,
     um gegen die Flut zu kämpfen.
    »Der Plan geht auf!« Ben nickte Frank zu.
    »Hä?«, machte Achmed. »Was für’n Plan, ey? Die haben doch keinen Plan. Ihr müsstet mal sehen, wie die Feuerwehrleute Auto
     fahren. Voll krank, ey!« Er machte eine kleine Pause. Plötzlich schrie er: »SCHEISSE!«
    »Achmed?«, rief Ben ins Telefon.
    Doch die Verbindung war unterbrochen.
    Das Handy klingelte erneut.
    Aber Ben konnte nicht mehr annehmen.
    »Schnüffler!«, hallte ein Ruf durch den Hof des Wasserwerks.
    Hinter Ben und Frank waren mit einem Mal zwei Vermummte aufgetaucht. Groß und breitschultrig standen sie da, in schwarze Overalls
     gekleidet. Sie klopften langsam ihre Schlagstöcke in die Handflächen, näherten sich mit schweren Schritten.
    Ben und Frank saßen in der Falle.
    Immerhin trugen sie keine Schusswaffen bei sich, erkannte Frank. Das ermöglichte die Chance, davonzulaufen. Frank zwinkerte
     Ben kurz zu. Der verstand: Sie mussten in verschiedene Richtungen fliehen, das würde die Verfolgung erschweren.
    Ben hatte keine Zweifel, dass Frank den Vermummten entkommen konnte. Frank war schnell, sportlich, kräftig, bei blendender
     Kondition. Aber er? Ihn würden sie sofort fassen.
    »Bei drei?«, flüsterte Frank. Die Vermummten waren höchstens noch zwanzig Schritte entfernt. Hinter ihnen und zu beiden Seiten
     tauchten schon weitere Vermummte auf.
    »Wohin?«, fragte Ben im Flüsterton zurück.
    »Egal!«, antwortete Frank. »Nur weg. Jetzt!«
    Mit diesen Worten rannte er los.
    Drei Vermummte setzten ihm nach.
    »Warte!«, wollte Ben noch rufen, doch es war zu spät.
    Frank lief seitlich an der Mauer entlang. Die Vermummten hinter ihm her. Einer versperrte ihm den Weg. Keine Chance für Frank,
     zu entkommen, so schien es. Doch plötzlich schlug Frank einen Haken. Der Vermummte vor ihm und die Verfolger hinter ihm liefen
     ungewollt aufeinander zu, korrigierten ihre Richtung und setzten Frank weiter nach, der schon wieder einen Haken schlug, eine
     Kurve lief und erneut an der Hauswandankam, die nun aber frei war, weil der Bewacher vor ihm nun zur Gruppe gehörte, die ihm nachfolgte. Frank hatte die Kette
     durchbrochen und beschleunigte sein Tempo.
    Ben stand immer noch auf seinem Platz wie angewachsen. Er hatte keine Zeit mehr, zu überlegen. Nicht eine Zehntelsekunde.
     Die Vermummten liefen auf ihn zu. Wenn sie den einen schon nicht bekamen, würden sie sich den anderen schnappen. Der andere,
     das war Ben.
    Weg. Sofort. Egal, wohin, hallte es durch Bens Kopf. Doch er war zu langsam. Viel zu langsam. Erbärmlich. Eben nicht so ein
     Supersportler wie Frank.
    Der erste Vermummte war fast an ihm dran. Einen Schritt noch. Keine Chance, zu entkommen, außer . . .
    »Level 4.2!«, schrie Ben ihn an.
    Der Vermummte stoppte.
    Obwohl Ben gehofft hatte, dass genau dies eintreten würde, war er doch verblüfft. Was Jennifer gesagt hatte, funktionierte
     tatsächlich.
    Ben fiel ein Stein vom Herzen. Aus fünf Vermummten, die ihn verfolgten und einsperren wollten, waren fünf Verbündete geworden.
     Er sah sich nach Frank um, konnte ihn jedoch nirgends entdecken. Ben ärgerte sich. Wäre ihm diese Lösung doch nur eher eingefallen!
     Er konnte nur hoffen, dass Frank entweder von selbst auf die Lösung kam oder seinen Verfolgern entkommen war.
    »Okay!«, sagte Ben. »Ihr müsst mir helfen, das Wasser zu stoppen. Als Erstes zeigt ihr mir, wo das Wasser im Wasserwerk abgestellt
     werden kann!«
    Die Vermummten sahen Ben an.
    Ben stutzte. Er hatte eine prompte Antwort erwartet.
    »Was für ein Wasserwerk?«, fragte einer der Vermummten.
     

Verworrene Verhältnisse
    Den aktuellen Angriff hatte Ben abwehren können, aber einen wirklichen Schritt war er nicht weitergekommen. Fünf Vermummte
     standen vor ihm und fragten sich, wo sie waren und was passiert war. Die Zeit, in der sie als Spielfiguren in der Stadt agiert
     hatten, war komplett aus ihrem Gedächtnis gelöscht. Nicht einmal die Überschwemmung hatten sie mitbekommen, obwohl Ben sicher
     war, dass sie sie selbst ausgelöst hatten. Was sollte er jetzt mit den fünf anfangen? Wenn er sie laufen ließ,