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Level 4.2 - Zurück in der Stadt der Kinder

Level 4.2 - Zurück in der Stadt der Kinder

Titel: Level 4.2 - Zurück in der Stadt der Kinder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: dtv
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jetzt erst richtig los!«
    Das Mädchen schaute Miriam entgeistert nach, als diese auf Franks Schulter sprang und lauthals Himbeereis anbot und alle aufforderte,
     ebenfalls eifrig Himbeereis zu verkaufen.
    Achmed tippte sich an die Stirn. »Das ist doch Idiotie, ey!«
    »Na, dann passt es doch zu dir!«, frotzelte Kolja und begann ebenfalls, weiter Himbeereis anzubieten.
    »Können wir auch was anderes verkaufen?«, wollte Thomas wissen. »Immer nur Himbeereis ist doch öde!«
    »Was willst du denn verkaufen?«, fragte Ben.
    »Johannisbeere!«, sagte Thomas postwendend.
    Ben schüttelte verwundert den Kopf. Auf welche Ideen Thomas immer kam!
    Thomas aber zog zufrieden davon und bot als Einziger Johannisbeereis an.
    Schnell sprach sich in der Stadt herum, was auf dem Rathausplatz los war. Mehr und mehr Kinder strömten daraufhin zu dem zentralen
     Platz. Die einen, weil sie nicht glauben wollte, was dort passierte, und es mit eigenenAugen sehen wollten; andere, weil sie tatsächlich Lust auf Eis hatten; die dritten einfach, weil sie nicht wussten, was sie
     sonst tun sollten, und die vierten, weil sie mitbekamen, wie sich auch die Vermummten mehr und mehr um den Platz versammelten.
     Es lag etwas in der Luft, und wer ein Gespür für Situationen besaß, wusste, dass die brodelnde Masse sich in Kürze entladen
     würde. Was immer auch passieren würde, es gab eine Menge Schaulustiger, die sich das nicht entgehen lassen wollten.
    Aus welchem Motiv auch immer die Kinder sich auf dem Platz versammelten, sie kamen in Strömen. Wie ein Lauffeuer ging die
     Nachricht durch die Stadt, dass auf dem Rathausplatz irgendetwas los wäre.
    Natürlich boten Ben und seine Freunde den Neuankömmlingen nicht nur eine absurde Show, sondern sie vergaßen ihren Plan nicht
     für eine Sekunde. An jeder Straße, die zum Rathausplatz führte, hatte Thomas mindestens zwei Dreiergruppen postiert, die jeden,
     der neu ankam, anhielten und sie aufforderten, sich einzureihen und mitzumachen. Das war natürlich gar nicht so leicht, wie
     es sich anhörte.
    Aber allmählich bekamen die Dreiergruppen Übung darin und so leisteten sie ihre Überzeugungsarbeit immer schneller.
    Dreihundert Eisverkäufer brüllten nun schon über den Platz. Dann dreihundertfünfzig. Bald darauf vierhundert.
    Ben sah, wie Kinder, die bisher andere Funktionen ausgeübt hatten, aus ihren Rollen befreit wurden und sofort spielerisch
     ihre Rolle als Eisverkäufer übernahmen, um dem Computerprogramm im Level 4.2 vorzugaukeln, sie wären programmiert.
    Die Wachen und Schutzleute der Vermummten begannen sich zu formieren.
    »Sie sind unsicher!«, erkannte Kolja. »Sie wissen nicht, was sie tun sollen!«
    Miriam grinste. »Die Idee mit den Eisverkäufern war doch gut. Bei einer echten Demo oder Streikenden wären sie sicher schon
     eingeschritten. Aber wer geht gegen spinnerte Kinder vor, die auf Eisverkäufer programmiert sind?«
    »Diejenigen Wachleute, die das freiwillig tun, fragen sich bestimmt, ob A I-Ca mit seiner Programmierung nicht mehr alle Tassen im Schrank hat!«, lachte Frank.
    »Aber dein Plan geht nicht auf, Ben«, mahnte Jennifer. »Das Spiel bricht nicht zusammen!«
    Sie sah sich noch einmal um, wandte sich wieder an Ben: »Oder?«
    Auch Ben sah keine Anzeichen dafür.
    Obwohl . . .
    . . . wenn er sich so umschaute . . .
    »Sieh mal!«, sagte er zu Jennifer. »Die Ampel!«
    Die Ampel an der größten Einfallstraße zum Rathausplatz zeigte keine einzelne Signalfarbe an, sondernblinkte wie ein Discolicht in allen drei Farben gleichzeitig.
    Von den Vermummten rissen sich einzelne ihre Kapuzen vom Kopf, schauten sich verwirrt um und wussten ganz offensichtlich weder,
     wo sie sich befanden, noch, was sich hier vor ihren Augen abspielte.
    »Die Vermummten, die nicht freiwillig mitmachen, sondern programmiert wurden, geben ihre Rollen auf!«, rief Jennifer. »Sieh
     nur!«
    »Schnell!«, rief Ben Kolja und Achmed zu. »Da müssen welche hin und ihnen erklären, was hier los ist!«
    Endlich gab es mal etwas Vernünftiges zu tun, fand Achmed und er machte sich sofort auf den Weg, die Betreuung der freien
     Vermummten zu organisieren.
    »Die Vögel stürzen ab. Die Vögel stürzen ab!«
    Es war Norbert, der aufgeregt angelaufen kam. So etwas hatte er noch nie gesehen und es machte ihm Angst.
    Am strahlend blauen Himmel flogen einige Vögel und im nächsten Moment waren sie verschwunden.
    »Die stürzen nicht ab, die verschwinden!«, stellte Ben fest. Er zeigte zum

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