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Level 4.2 - Zurück in der Stadt der Kinder

Level 4.2 - Zurück in der Stadt der Kinder

Titel: Level 4.2 - Zurück in der Stadt der Kinder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: dtv
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beherrschen!«, schlussfolgerte Miriam.
    Ben nickte. »Und folgerichtig, dass man von dort aus auch das gesamte Spiel beenden kann!«
    »Und zurück in die reale Welt kommt?«
    Ben nickte. So war es damals im Level 4 gewesen. So schien es auch jetzt zu sein.
    »Dann müssen wir ja doch ins Rathaus!« Jennifer schlug sich vor die Stirn.
    »So ist es!«, sagte Ben.
    Sie mussten so schnell wie möglich ins Auto steigen und in die Innenstadt fahren. Allerdings, so wandte Jennifer ein, sollten
     sie nicht wieder so ungestüm und Hals über Kopf ins Rathaus stürmen, wie sie in den Palast gelaufen waren, sondern lieber
     genau überlegen, was sie im Rathaus suchten und was sie dort genau vorhatten.
     
    Und dazu mussten sie zunächst einmal wissen, wie Thomas und Achmed den Angriff der Regierungstruppen überstanden hatten.
    Leider hatte man ihnen in der Gefangenschaft die Handys abgenommen. Also mussten sie in die Stadt fahren.
    Der Weg zum Museum führte sie über den Rathausplatz. Dort angekommen wurden sie sofort von einem verzweifelten Thomas begrüßt.
     In für ihn ungewöhnlich kurzer Zeit hatte er erzählt, was seit dem Angriff aufs Museum passiert war.
    »Eisverkäufer?«, fragte Jennifer mit gerümpfter Nase.
    Thomas drehte sich um und breitete die Arme aus, als wollte er den Rathausplatz wie eine große Torte präsentieren.
    »Schau es dir an!«
    Jennifer war fassungslos. Hunderte Kinder boten auf dem Rathausplatz lautstark Himbeereis an, obwohl sie mit leeren Händen
     dastanden. Andere Kinder, die von dieser unsinnigen Programmierung gerade nicht betroffen waren, rannten von Eisverkäufer
     zu Eisverkäufer, um die Kinder aus ihrer Programmierung zurückzuholen. Kaum war ihnen dies gelungen, wurden sie selbst zu
     Eisverkäufern und mussten wieder von anderen gerettet werden.
    So waren die Kindermassen unentwegt mit sich selbst beschäftigt und konnten sich um keine anderen Aufgaben kümmern. Auf dem
     Rathausplatz herrschte ein einziges unsinniges Chaos.
    »Ich bin selbst schon zehnmal Eisverkäufer gewesen!«, erzählte Thomas.
    »Und Norbert? Und Achmed?«, fragte Kolja.
    »Die auch!«, bestätigte Thomas. »Nur im Moment sind wir drei klar im Kopf!«
    Als wollte er Thomas Lügen strafen, kam in dem Moment Achmed vorbeigelaufen: »Himbeereis, ey!«, rief er. »Hier voll das krasseste
     Himbeereis der Stadt. Voll fette Portion mit megakrassem Niedrigpreis, ey.«
    Norbert eilte ihm hinterher, packte ihn am Kragen und holte ihn per Codewort aus seiner Rolle.
    »O Mann!«, stöhnte Frank. »Wir sollten hier abhauen, denke ich!«
    »Leichter gesagt als getan!«, entgegnete Thomas.
    »Wieso?«, fragte Frank nach und erhielt eine verblüffende Antwort von Thomas: »Ich muss doch hier mein Himbeereis verkaufen!«
    Mit diesen Worten wandte sich Thomas von seinen Freunden ab und schrie über den Platz: »Himbeereis! Das beste, das Sie in
     der Stadt finden werden!«
    »O Schreck!«, stieß Jennifer hervor, rannte ihm hinterher und befreite ihn aus seiner Rolle.
    »Wir sind nirgends sicher!«, antwortete Thomas weiter auf Franks Frage, als wäre nichts geschehen. »Höchstens in der Schule
     – vielleicht!«
    Doch damit nicht genug. Hin und wieder verschwanden beinahe unmerklich einige Kinder aus der Menge, um als Spielfiguren den
     Vermummten zu dienen.
    »Sie rekrutieren ihre Kinder jetzt aus dem Chaos heraus!«, sinnierte Ben, was längst jeder begriffen hatte, setzte aber noch
     einen drauf: »Wenn sie alle Unabhängigen programmiert haben, ist es aus. Dann gibt es kein Zurück mehr aus dieser Stadt!«
    »Wie viele Kugeln Himbeereis möchtest du?«, fragte Miriam.
    »Mann!«, schrie Ben sie an. »Hör auf damit! Hilf uns!«
    »Ja!«, sagte Miriam. »War doch bloß ein Scherz!«
    »Das ist jetzt wirklich nicht die Zeit für blöde Scherze!«, schimpfte Ben.
    »Aber vielleicht für eine Täuschung!«, entgegnete Miriam.
    Ben sah sie an. Er verstand nicht.
    »Ich weiß ja nicht, wie diese Programmierung funktioniert und kontrolliert wird!«, führte Miriam ihre Idee aus. »Aber vielleicht
     lässt das Programm sich täuschen?«
    Ben begriff nicht, worauf Miriam hinauswollte.
    Miriam versuchte, es ganz einfach zu erklären: »Wie verhindert man, dass man sein Zimmer aufräumen muss?«
    »Hä?«, machte Kolja. »Was hat das damit zu tun?«
    Miriam gab die Antwort selbst: »Indem man den Schein erweckt, man hätte es schon aufgeräumt!«
    Frank kratzte sich am Kopf. Hatte sich die Himbeereisverkäufer-Programmierung

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