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Lewis, CS - Narnia 6

Lewis, CS - Narnia 6

Titel: Lewis, CS - Narnia 6 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der silberne Sessel
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getan hat«, entgegnete Eustachius. »Aslan hat Jill gesagt, der Prinz sei noch am Leben.«
    »Das macht es fast noch schlimmer«, meinte die ä l teste der Eulen. »Das bedeutet, dass sie sich seiner b e dient und irgendwelche Ränke gegen Narnia schmi e det. Vor langer, langer Zeit, ganz am Anfang, kam aus dem Norden eine weiße Hexe und brachte hundert Ja h re lang Schnee und Eis über unser Land. Und wir gla u ben, dass die grüne Frau vom gleichen Schlag sein muss.«
    »Nun gut«, sagte Eustachius. »Jill und ich müssen den Prinzen finden. Könnt ihr uns helfen?«
    »Habt ihr irgendeinen Anhaltspunkt, das Mädchen und du?«, fragte Glimmfeder.
    »Ja«, antwortete Eustachius. »Wir wissen, dass wir uns nach Norden wenden müssen. Und wir wissen, dass wir zur Ruinenstadt der alten Riesen müssen.«
    Daraufhin erschallte ein größeres »Tu-huu, tu-huu« als jemals zuvor. Füße schlurften, Federn raschelten und dann begannen alle Eulen auf einmal zu reden. A l le erklärten, wie Leid es ihnen täte, dass sie die Kinder auf der Suche nach dem verlorenen Prinzen nicht b e gleiten könnten.
    »Ihr wollt bei Tag reisen und wir wollen bei Nacht reisen«, sagten sie. »Das ginge nicht gut, das ginge nicht gut.« Zwei oder drei Eulen fügten hinzu, hier in dem zerfallenen Turm sei es auch nicht mehr so dunkel wie zu Anfang und die Versammlung habe lange genug gedauert. Es schien so, als hätte die bloße Erwähnung der Ruinenstadt der Riesen die Vögel eingeschüchtert.
    Doch Glimmfeder sagte: »Wenn sie diesen Weg ei n schlagen wollen – nämlich zum Ettinsmoor –, dann müssen wir sie zu einem der Moorwackler bringen. Sie sind die Einzigen, die ihnen helfen können.«
    »Tu-huu, nur zu!«, tuteten die Eulen.
    »Also gut«, meinte Glimmfeder. »Ich trage einen der beiden. Wer trägt den anderen? Wir müssen es noch heute Nacht erledigen.«
    »Ich! Aber nur bis zu den Moorwacklern«, sagte e i ne andere Eule.
    »Bist du bereit?«, fragte Glimmfeder, zu Jill g e wandt.
    »Ich glaube, die schläft«, meinte Eustachius.

 
    Trauerpfützler
     
    Jill schlief. Seit dem Beginn des Eulenparlaments hatte sie schrecklich gegähnt und jetzt war sie eingenickt. Es gefiel ihr überhaupt nicht, dass sie wieder aufgeweckt wurde und feststellen musste, dass sie auf rohen sta u bigen Brettern in einem stockdunklen Turm lag, der voller Eulen war. Es gefiel ihr noch weniger, als sie hörte, dass sie an einen anderen Ort gebracht werden sollte – und offensichtlich nicht ins Bett – und das auch noch auf einem Eulenrücken.
    »Ach komm, Jill, reiß dich zusammen«, hörte sie die Stimme von Eustachius. »Schließlich ist dies ja ein Abenteuer.«
    »Ich habe genug von Abenteuern«, entgegnete Jill böse.
    Sie willigte jedoch ein auf Glimmfeders Rücken zu steigen und wachte schließlich vollends auf (zumindest für ein Weilchen), denn die Luft war überraschend kühl, als die Eule mit ihr in die Nacht hinausflog. Der Mond war verschwunden und auch kein Stern war zu sehen. Weit hinter sich entdeckte sie ein einsames e r leuchtetes Fenster hoch über der Erde, ohne Zweifel war es ein Fenster in einem der Türme von Feeneden. Nur allzu gern hätte sie in ihrem wunderschönen Zi m mer gemütlich im Bett gelegen und den flackern den Schatten der Flammen an der Wand zugeschaut.
    Sie steckte die Hände unter ihren Umhang und wi c kelte ihn fest um sich. Es war gespenstisch, als sie in der Dunkelheit aus einiger Entfernung zwei Stimmen hörte. Es waren Eustachius und seine Eule, die sich unterhielten. Er klingt gar nicht müde, dachte Jill. Sie machte sich nicht klar, dass er ja schon einmal in dieser Welt große Abenteuer erlebt hatte und dass die Luft von Narnia die Kraft zurückbrachte, die ihm auf seiner Reise mit König Kaspian zu den östlichen Meeren ve r liehen worden war.
    Jill musste sich kneifen um wach zu bleiben, denn sie wusste, dass sie vermutlich von Glimmfeders Rü c ken fallen würde, wenn sie einschlief. Als die beiden Eulen schließlich landeten, stieg sie mit steifen Kn o chen von Glimmfeder. Sie stand auf ebener Erde. Ein kalter Wind blies und sie schienen sich an einem bau m losen Ort zu befinden.
    »Tu-huu, tu-huu!«, rief Glimmfeder. »Wach auf, Trauerpfützler. Wir sind im Auftrag des Löwen hier.«
    Lange Zeit kam keine Antwort. Dann erschien in der Ferne ein schwaches Licht. Es kam näher. Und mit dem Licht ertönte eine Stimme.
    »Eulen ahoi!«, rief sie. »Was ist los? Ist der König tot? Ist der Feind in Narnia

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