Lewis, CS - Narnia 6
Füßen das Wetter kaum auffallen. Und wenn wir auch nicht weit genug kommen um etwas auszurichten, so werden wir doch weit genug kommen, um eine Ewi g keit für den Rückweg zu brauchen.«
Beiden Kindern war aufgefallen, dass er »wir« sagte und nicht »ihr«, und beide riefen im gleichen Augen blick: »Du kommst also mit uns?«
»O ja, natürlich. Eigentlich spricht nichts dagegen. Ich glaube nicht, dass wir den König in Narnia jemals wieder zu Gesicht bekommen werden, jetzt wo er zu anderen Ländern aufgebrochen ist: Und er hatte einen bösen H u sten bei seiner Abreise. Und was Trumpkin b e trifft – mit dem geht es bald zu Ende. Und nach die sem schrecklich trockenen Sommer wird es bestimmt eine schlechte Ernte geben. Und es würde mich nicht wu n dern, wenn uns ein Feind angriffe. Denkt an meine Worte.«
»Und wo werden wir anfangen?«, fragte Eustachius.
»Nun«, sagte der Moorwackler sehr langsam, »alle anderen, die jemals nach Prinz Rilian suchten, fingen bei der Quelle an, wo Lord Drinian die Frau sah. Sie gingen meistens nach Norden. Und da keiner von ihnen jemals zurückkam, kann man nicht genau sagen, wie sie weitergegangen sind.«
»Als Erstes müssen wir eine zerfallene Stadt der Riesen finden«, meinte Jill. »Das hat Aslan gesagt.«
»Als Erstes müssen wir sie finden, wie?«, entgegnete Trauerpfützler. »Es ist wohl nicht gestattet, sie erst einmal zu suchen, was?«
»Das habe ich natürlich gemeint«, sagte Jill. »Und dann, wenn wir sie gefunden haben …«
»Ja, wenn!«, bemerkte Trauerpfützler trocken.
»Weiß irgendjemand, wo sie ist?«, fragte Eustachius.
»Ich weiß nicht, wie das mit irgendjemand ist«, an t wortete Trauerpfützler. »Ich will auch nicht behaup ten, ich hätte nie von der zerfallenen Stadt gehört. Aber in diesem Fall würde man nicht bei der Quelle anfangen. Man müsste über das Ettinsmoor gehen. Dort ist die Ruinenstadt, wenn sie überhaupt irgendwo ist. Aber ich bin in dieser Richtung schon so weit gegangen wie kaum einer und ich habe keine Ruinen gesehen, das will ich nicht leugnen.«
»Wo ist das Ettinsmoor?«, fragte Eustachius. »Schau nach Norden«, entgegnete Trauerpfützler und deutete mit seiner Pfeife. »Siehst du die Berge und die Felsen? Dort fängt das Ettinsmoor an. Aber davor liegt ein Fluss, der Scribble. Natürlich gibt es keine Brücke.« »Aber ich nehme doch an, dass wir hinüberwaten kö n nen«, meinte Eustachius.
»Nun, man hat ihn schon gelegentlich durchwatet«, gab der Moorwackler zu.
»Vielleicht treffen wir im Ettinsmoor Leute, die uns den Weg sagen können«, warf Jill ein.
»Leute werden wir dort treffen, da hast du ganz Recht«, sagte Trauerpfützler.
»Was für Leute leben dort?«, fragte Jill. »Sie sind auf ihre Art schon in Ordnung«, antwortete Trauer pfützler, »wenn man ihre Art mag.«
»Ja, aber was sind sie?«, drängte Jill. »Es gibt so viele eigenartige Geschöpfe in diesem Land. Ich hätte gern gewusst, ob es Tiere sind oder Zwerge oder was sonst?« Der Moorwackler stieß einen lang gezogenen Pfiff aus. »Puh!« sagte er. »Wisst ihr das nicht? Ich dachte, die Eulen hätten es euch gesagt. Es sind Ri e sen.«
Jill zuckte zusammen. Sie hatte Riesen noch nie g e mocht, selbst in Büchern nicht, und einmal war sie e i nem Riesen in einem Albtraum begegnet. Dann sah sie das Gesicht von Eust achius, das ziemlich grün gewo r den war, und sie dachte sich: Ich wette, er hat noch mehr Angst als ich. Das machte ihr Mut.
»Der König hat mir vor langer Zeit erzählt – damals, als ich mit ihm auf See war«, sagte Eustachius, »er h a be diese Riesen im Krieg geschlagen und sie müssten jetzt Tribut zahlen.«
»Das stimmt«, meinte Trauerpfützler. »Sie leben ta t sächlich mit uns in Frieden. Solange wir auf unserer Seite des Flusses bleiben, tun sie uns nichts. Aber dr ü ben auf ihrer Seite, auf dem Moor … nun, eine Chance haben wir immerhin. Wenn wir keinem von ihnen zu nahe kommen und wenn sich keiner von ihnen vergisst und wenn wir nicht gesehen werden, dann ist es vie l leicht möglich, dass wir ein gutes Stück schaffen.«
»Hör mal!«, rief Eustachius, der plötzlich die B e herrschung verlor, wie das leicht passiert, wenn man erschreckt worden ist. »Ich glaube nicht, dass die S a che halb so schlimm ist, wie du sie darstellst; genau so wie das Bett im Wigwam nicht hart und das Holz nicht nass war. Ich glaube nicht, dass Aslan uns jemals au s gesandt hätte, wenn unsere Chancen so gering
Weitere Kostenlose Bücher