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Lewyn - Die Halbelbin: Reise durch Garnadkan (German Edition)

Lewyn - Die Halbelbin: Reise durch Garnadkan (German Edition)

Titel: Lewyn - Die Halbelbin: Reise durch Garnadkan (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cornelia Sandrock
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Wunden trug. Vorsichtig beugte er sich zu ihr. Dabei erblickte der Heerführer die Verletzung, die ihr einst ein Sabork in den kalten Bergen geschlagen hatte. Dann erinnerte er sich, einem solchen Monster gegenübergestanden zu haben. Sich behutsam bewegend, versorgte er schließlich die tiefe Wunde der Gefährtin. Anschließend zog er die beiden Pfeile, die ihn getroffen hatten, aus dem Fleisch, ein dritter steckte in seiner Rüstung. Die hatte ihm diesmal das Leben gerettet. Das Geschoss hatte sie kaum durchdringen können. Als der Elb seine Verletzungen bestmöglich behandelt und Verbände angelegt hatte, sank er entkräftet zurück. Erst neuerlicher Regen ließ ihn die Augen wieder öffnen. Erfreut stellte der Krieger dabei fest, dass Lewyn ebenfalls nicht mehr bewusstlos war. Sie hatte allerdings große Schwierigkeiten, die Lider zu heben.
    „Wir müssen hier weg“, sagte sie kaum wahrnehmbar. Die Bemühungen, sich erheben zu können, waren völlig zum Scheitern verurteilt. Und Soh’Hmil konnte ihr nicht helfen. Er schaffte es selbst kaum, sich auf den Beinen zu halten.
    „Bakla, Tharig!“, rief sie im Stillen nach den Pferden. Die waren ein Stück in die Ebene galoppiert als der Feind nach ihnen greifen wollte. Und so lange die Menschen in der Nähe waren, kehrten sie auch nicht zurück. Jetzt hörten sie den Ruf ihrer Herrin. Die junge Frau bat die Tiere, sich zu ihnen zu legen. Sie versuchte sich so auf den Rücken des Schimmels ziehen zu können. Aber selbst dafür war sie zu schwach. Soh’Hmil schaffte es schließlich irgendwie, sie in den Sattel zu schieben. Die Reste ihrer Fesseln nutzend, band er die Freundin, über dem Hals liegend, daran fest. Allein konnte sie sich unmöglich auf dem Pferderücken halten. Dabei gab er acht, dass ihre Hand weiterhin den Griff Yar’naels umfasst hielt. Das war sicher die einzige Möglichkeit, sie lebend zu Ashargna zu bekommen. Als das geschafft war, sah er zu, dass er ebenfalls nicht aus dem Sattel stürzen konnte. Er spürte, wie ihn seine Kräfte wieder verließen. Bevor der Heerführer bewusstlos nach vorn auf den Hals seines Tieres sank, brachte er es noch fertig, ihm den Weg zu weisen, den es nehmen sollte. Aber Bakla wandte sich bereits in Richtung der Taseres. Das Tier wusste, dass seine Reiterin am schnellsten dort brauchbare Hilfe bekommen würde.
    Die Tage vergingen und die beiden Hengste trugen ihre Reiter ohne Pause dem heilenden Wasser der großen dunkelroten Schlange entgegen. Dabei blieben sie von Feinden unentdeckt. Der Nebel des Spätherbstes hüllte sie in seinen undurchsichtigen Mantel und entzog die Gejagten damit jeglichen Blicken.
    Es war noch ein knapper Monat Zeit, bevor Lewyn die Taseres hatte erreichen wollen, bevor sie ein Jahr älter wurde und sie auf Feregor zu treffen hoffte. Doch die Ereignisse der letzten Wochen brachten sie schneller zu ihrem Ziel.
    In einer eisigen mondlosen Nacht trafen die Verletzten auf den trockenen Landstrich. Ein tobender Sturm, der anfangs Schnee mit sich brachte, hatte sie seit dem letzten Vormittag begleitet. Jetzt ebbte seine Heftigkeit etwas ab. Als die rot leuchtende Schlange die beiden Elben in das von ihr behütete Wasserloch legte, zog sich der Wind gänzlich zurück. Und Schnee würde es in einigem Umkreis niemals geben.
    Ashargna wachte die nächsten Tage über die beiden Gefährten. Nur langsam kehrte das Leben zu ihnen zurück. Der lange Weg in die Halbwüste hatte ihre Lage nicht verbessert.
    „Ruhig. Du solltest dich nicht bewegen. Noch ist die Wunde nicht verheilt.“ Lächelnd, aber mit hagerem Gesicht, blickte der Freund zu ihr. Er war seit drei Tagen bei Bewusstsein und freute sich riesig, dass auch Leranoths verstoßene Tochter den Angriff überleben würde. Dieses Wissen hatte Ashargna erst seit der vergangenen Nacht. Endlich hatte sie die Kriegerin aus dem Leben spendenden Nass holen können. Behutsam hatte das übergroße Reptil die Verletzte in den Schutz des einzigen Baumes gelegt. Jetzt schaute sie der Erwachenden mit ihren freundlichen Augen entgegen.
    „Du hast dir viel Zeit gelassen, Erbin der Macht.“
    „Das lag nicht in meinem Willen, glaube mir.“ Noch immer war sie schwach und die Stimme kaum hörbar. „Ich fürchte, ich traf schon wieder auf einen Sabork.“ Sie versuchte, nach ihrer Verletzung zu schauen. Der Freund hinderte sie daran.
    „Nicht anstrengen. Wir sind froh, dass sie endlich Ruhe gibt.
    Ashargna, woher kommen diese Ungeheuer? Weshalb kreuzen sie immer

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