Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Lewyn - Die Halbelbin: Reise durch Garnadkan (German Edition)

Lewyn - Die Halbelbin: Reise durch Garnadkan (German Edition)

Titel: Lewyn - Die Halbelbin: Reise durch Garnadkan (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cornelia Sandrock
Vom Netzwerk:
kämpfen, nicht, wenn es sich vermeiden ließ.
    „Weshalb sollten wir euch gehen lassen? Damit ihr verraten könnt, wo wir zu finden sind und wie wir uns zu verteidigen wissen?“ Der Mann sprach in einem angenehmen Ton.
    „Wir gehören nicht zu jenen, die nun am Grund des Sees liegen. Wir hegen keine feindlichen Absichten gegen euch.“
    „Freilich, ihr seid Elben! Das allein ist aber Grund genug, vorsichtig zu sein. Nie sah man einen eures Volkes so weit im Süden. Ihr werdet uns ruhigen Schrittes folgen. Unser Ältester wird wissen, was zu tun ist. Solltet ihr dennoch nach euren Schwertern greifen wollen… Ihr würdet es bereuen.“ Der Mann wies auf wenigstens zwanzig Krieger, die ihre Waffen weiterhin kampfbereit in den Händen und vor allem auf die beiden Fremden gerichtet hielten. Diese nickten und folgten still dem Anführer, die Pferde am Zügel führend.
    „Die nehmen meine Männer. Ich will nicht darauf warten, dass ihr euch aus dem Staub macht.“ Er gab zwei seiner Leute einen Wink. Daraufhin folgte ein kleines Spektakel. Die Söhne des Windes wehrten sich gegen diesen Übergriff mit Hufen und Zähnen. Mit dem Kopf stießen sie nach den Zugreifenden. Die wichen schließlich zurück. Die Tiere aber kamen augenblicklich zu ihren Reitern und lehnten ihre Nüstern gegen deren Schultern. Ein beruhigendes Klopfen des Halses und ein Lächeln folgten von beiden. Missmutig ließ der Oberste der Kriegsschar es geschehen. Die Pferde schienen ihren eigenen Willen zu haben. Kurz darauf leuchteten seine Augen auf. Er hatte den Griff Yar’naels entdeckt.
    „Nehmt die Waffen runter. Ich denke, hier haben wir die Gäste, auf die Genergk schon so lange Zeit wartet. Seine Visionen ließen ihn den silbernen Drachen erkennen, nicht aber, dass sein Träger ein Elb ist.“ Verlegenheit war in sein Gesicht getreten, als er sich den Fremden wieder zuwandte. „Verzeiht, ich konnte nicht ahnen, dass ihr es seid, die das Schicksal zu uns sandte.“ Nun wesentlich entspannter ging es einen schmalen Pfad hinunter in die Tiefe des Tals, fast bis zum Grund. Etwa zehn Fuß über der Wasserlinie führte der Weg weiter zur Stadt. Dabei kamen sie an den Katapulten vorbei, deren Geschosse das Eis vorhin hatten bersten lassen. Auch jetzt harrten einige Krieger dort aus. Sie ließen das Umland nicht aus den Augen. An anderen Stellen konnten Lewyn und der Elb beobachten, wie weitere Männer damit beschäftigt waren, Sperren in schmalen Kanälen zu öffnen. Eine zähe dunkle Flüssigkeit suchte von dort aus einen Weg bis an den Uferrand. Ab da zog eine schmale Rinne an der Seeseite entlang. Das musste Öl, oder eine andere brennbare Flüssigkeit sein. Dessen Feuer hatte erfolgreich die Feinde vom rettenden Fels ferngehalten. Alles in allem herrschte reges Treiben auf den schmalen Pfaden. Die Männer waren vorsichtig und sorgten sofort dafür, dass ein neuerlicher Angriff auf der Stelle wieder abgewehrt werden konnte.
    Dann standen sie endlich vor der Mauer, die der Stadt einen weiteren Schutz gab. Etagenweise war Agerass in den Felsen gebaut. Vor jeder neuen Ebene war ein weiterer Wall errichtet, der augenscheinlich nur einen Durchgang beherbergte. Diese Stadt einzunehmen, würde sicherlich fast, vielleicht völlig, unmöglich sein.
    Das Tor öffnete sich, als Wesrhar mit seinen Kriegern den schmalen Weg verließ. Es schien aus Stein zu bestehen. Als die Freunde es passierten, erkannten sie, dass der Durchgang jedoch aus zwei Materialien bestand. Der äußere Stein sollte sowohl Feuer als auch Rammböcken widerstehen. Innen war es mit Hartholz versehen. Natürlich war dies Tor äußerst schwer. Aber das Problem war gelöst. Die beiden Hälften liefen zwischen fest verankerten Holzschienen, wobei in beiden kleine Rollen befestigt waren. Lewyn nickte leicht. Diese Hilfe kannte sie aus Leranoth. Dort war es die gesamte Sattelkammer, die so, mit vergleichsweise wenig Kraftaufwand, bewegt werden konnte.
    Nach einem doch ziemlich schwierigen Aufstieg hatten sie endlich die oberste Ebene erreicht. Ein Feind würde sicherlich mit keinerlei Kriegsmaschinerie diesen Berg hinaufkommen. Die Menschen hier waren sehr gut geschützt.
    „Ruht und stärkt euch. Ich werde Genergk sagen, dass ihr eingetroffen seid. Es wird eine Weile dauern, bis er euch empfängt. Er ist sehr alt, älter als es für einen Menschen üblich ist. Seine Bewegungen sind daher recht langsam. Und nie empfängt er jemanden in seinen privaten Räumen.
    Wenn ihr auf ihn trefft,

Weitere Kostenlose Bücher