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Lewyn - Die Halbelbin: Reise durch Garnadkan (German Edition)

Lewyn - Die Halbelbin: Reise durch Garnadkan (German Edition)

Titel: Lewyn - Die Halbelbin: Reise durch Garnadkan (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cornelia Sandrock
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Medaillon habt. Ich kenne seinen Träger.“
    „Dann wird es Euch freuen, dass es Wesrhar ist, der nun die Geschicke von Agerass und seinen Einwohnern lenkt. Es wird Euch betrüben, dass er dies tut, denn es bedeutet den Verlust von Genergk. Sein Leben hat sich erfüllt.“
    „So seid Ihr es, auf den der alte Mann so lange gewartet hat? Agerass war meine Heimat, bis der Feind immer zahlreicher wurde und der König die jungen Männer zu den Waffen rief. Sagt, wie ist es um die Stadt bestellt?“ Jegliche Härte war aus seinen Worten verschwunden. Er gab seinen wartenden Männern das Zeichen zum Absitzen. Sie würden ebenfalls die Nacht hier verbringen. Die Anhöhe bot einen gewissen Schutz. Der Fährte der Feinde hätte man ohnehin nicht länger folgen können. Es war zu dunkel. Dann eilte er Lewyn hinterher, die ihn zu ihrem Lager gebeten hatte. Sie zeigte ebenfalls keine Spur mehr von Feindschaft oder Arroganz. Schnell hatte sie ein kleines Feuer entfacht. Seit dem Abschied von Wesrhar waren sie somit das erste Mal in der Lage, wieder etwas Warmes zum Essen zu bereiten.
    „Wenn Ihr wollt, wir haben Kartoffeln und Fleisch. Von den wenigen Kräutern könnt ihr kaum satt werden.“ Ohne auf die Antwort zu warten, schickte er einen seiner Männer nach dem Gewünschten. Er hatte ein kurzes Aufleuchten in den Augen seines jungen Gegenübers gesehen. Der Heermeister war sehr verwundert, dass diese Augen nun keinerlei Spuren von Kälte mehr aufwiesen. Sie strahlten mittlerweile ehr eine unerklärliche Wärme aus. Er hatte bisher nie einen Elben gesehen, doch war ihm schon einiges über deren kalte Arroganz zu Ohren gekommen. Dann fiel sein Blick auf Yar’nael. Sogleich sprang er auf. Die verstoßene Kriegerin war sofort kampfbereit. Sie erwartete nun die Feindschaft der Menschen. Whengra und Osgh schürten den Hass gegen sie schließlich mit aller Gewalt.
    „Nicht, beruhigt Euch doch! Niemand will gegen die Erbin der Macht kämpfen.“ Dann neigte er den Kopf vor ihr. „Verzeiht, dass ich erst jetzt erkannte, wer Ihr seid.“
    „Mir wäre wohler, Ihr hättet mich gar nicht erkannt. Ich werde schon von so vielen gejagt.“
    „Tragt keine Sorge. Weder meine Männer noch ich werden zu diesen Verrätern gehören. Unser Kampf gilt wie der Eure der Dunkelheit. Wenn Ihr es wünscht, wird Euer Name mein Geheimnis bleiben. Mich nennt man übrigens Kalranas. – Bitte, setzt Euch doch wieder.“
    „Ich hörte diesen Namen mehr als einmal.“ Die junge Frau ließ sich wieder auf den Boden nieder, blieb aber äußerst wachsam. Ihre Begleiter deckten ihr den Rücken. „Oriama hatte einiges von Euch zu berichten.“ Nun lächelte sie sogar. Schnell fanden sie in ein intensives Gespräch. Der Mann hatte seine Stadt lange nicht gesehen und deshalb viele Fragen, natürlich auch zu der Schwester seines Freundes. Er hoffte, bald zu ihr zurückkehren zu können. Die Aussichten auf friedliche Zeiten jedoch waren eher begrenzt. Diese Einsicht brachte ihn zurück zum Grund des derzeitigen Streifzuges.
    „Ihr spracht vorhin von einer großen Fährte, die Ihr am Nachmittag entdecktet. Was glaubt Ihr, mit wie vielen Gegnern haben wir es zu tun? Fünfzig Goriebspuren habt Ihr dabei entdeckt? Sind das die großen Kreaturen, die überall spitze Dornen auf ihrem ledernen Leib tragen?“ Kalranas hatte noch weitere Fragen. Die Kriegerin unterbrach ihn kurzerhand.
    „Haltet ein. Lasst mich Euch davon erzählen, was wir entdeckten. Bleibt noch etwas offen, könnt Ihr weiter fragen. Ich will Euch dann gern Antwort geben, sollte ich sie kennen.“ Sanft blickten ihre grünen Augen in Richtung des Heermeisters. Sie lächelte. Menschen waren wirklich äußerst ungeduldig. Das war ein Teil, den sie ebenfalls geerbt hatte. Und sie mochte ihn gar nicht. „Goriebs? Ja, das sind die großen dunklen Kreaturen, deren Körper mit einer dicken Hornschicht versehen ist. Sie bietet einen guten Schutz, der von unseren Waffen nur schwer zu durchdringen ist. Das mussten wir leider schon mehrfach feststellen. Die, deren Spuren wir fanden, zogen mit etwa fünfhundert Männern aus den Landen Seranidhs in nordöstliche Richtung. Die Fährte war höchstens einen Tag alt. Während die Menschen reiten, folgen die finsteren Geschöpfe zu Fuß. Ein Pferd vermag sie nicht zu tragen.“
    „Sie können ein gleiches Tempo gehen?“, staunte er.
    „Ja. In ihrer Ausdauer sind sie ihnen sogar überlegen. Die dunkle Magie Morosads hat sie stark gemacht. Für sie sind Pausen

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