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Lewyn - Die Halbelbin: Reise durch Garnadkan (German Edition)

Lewyn - Die Halbelbin: Reise durch Garnadkan (German Edition)

Titel: Lewyn - Die Halbelbin: Reise durch Garnadkan (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cornelia Sandrock
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Lebens dauerte mehrere Tage. Davon bekam Lewyn kaum etwas mit. Fast bis zum Ende der Entscheidung über Leben und Tod wurde sie dabei von tiefer Bewusstlosigkeit umfangen. Erst kurz bevor die reinigenden Flammen sie freigaben, musste sie auch die furchtbaren Schmerzen wieder ertragen. Dazu war sie nun aber in der Lage. Ihre Wunden waren geheilt. Nur die dunklen Schatten mussten noch gänzlich aus dem Körper der jungen Frau vertrieben werden. Das war am sechsten Tag endlich geschafft. Auch jetzt landete sie unsanft auf dem Wasser. Diesmal wurde sie aber nicht freigegeben. So wie die weißen Feuer des Lebens sich zurückgezogen hatten, übernahm eine gleißende Helligkeit deren Platz. Die Sümpfe waren also auch eine Heimstatt des Lichts. So war die Heimatlose schon wieder fast über die neuerlichen Qualen erleichtert, die sie jetzt erdulden musste.
    „Ich freue mich, dich noch willkommen heißen zu können, Erbin der Macht. Ich hatte kaum Hoffnung, als du die Magie der Sümpfe um Hilfe batest. Es hat sie einiges an Kraft gekostet, dich nicht hinübergleiten zu lassen. Trotz deines Opfers wollte dich die Dunkelheit nicht mehr loslassen. Du hattest die Grenze schon fast überschritten. Doch dein Wunsch, dass dein Herz verbrannt werden sollte, zeigte nicht nur mir, dass du noch immer nicht verloren warst. Dein Wille ist wirklich erstaunlich stark. Das wird sicher auch weiterhin vonnöten sein. Dein Weg ist hier nicht beendet.“
    „Ich darf weiterleben? Dabei hätte ich sterben sollen.“
    „Du darfst nicht nur leben, du musst es! Du weißt, es liegt einzig an dir, den einen Dunklen am Ende zu Fall zu bringen. Doch noch bist du nicht soweit. Wenn du die Berge der zwei Könige verlässt, wirst du stark genug sein, seine dunklen Horden zurückzutreiben, mehr noch nicht. Halte weiter fest an deiner Geduld. Doch die längste Zeit bist du schwach gewesen. Geh nun und erhole dich von den Strapazen. Wenn du ausgeruht genug bist, werden dich die Sümpfe ziehen lassen.“
    „Ich kann mir Ruhe nicht leisten. Jeder Tag, den ich hier in den Ye’uschel verweile, wird mir fehlen, mein Ziel zur rechten Zeit zu erreichen.“
    „Doch wirst du dazu gezwungen sein. Noch bist du dem Tode nicht völlig entkommen. Wenn das Licht dich zu Ashnorog bringt, wirst du auch die Schwäche wieder spüren.“ Die helle durchscheinende Gestalt verging und dann suchte die Magie wieder einmal den schmerzhaften Weg in den Körper der jungen Frau.
    Am Abend tauchte sie neben Ashnorog auf. Der hatte sich bereits erholen können. Er schreckte nun hoch, erwartete beinahe, dass die Dunkelheit es geschafft hatte, in seine Heimat einzudringen. Die hellen Nebel bewiesen ihm etwas anderes. Ein Lächeln schien sich in seine Augen zu legen, als er die schlafende Erbin der Macht neben sich entdeckte. Sie hatte es tatsächlich geschafft, dem Tod zu entrinnen. Schutz gebend legte der Hüter der Sümpfe seinen gewaltigen Leib um die Dreiundzwanzigjährige. So würde er verharren, bis sie wieder selbst in der Lage war, auf sich acht zu geben. Und auch danach blieb die grüngelbe Schlange in ihrer Nähe. Es war an ihr, die Kriegerin am Gehen zu hindern, bis sie völlig bei Kräften war. Nur hin und wieder verschwand das Reptil zwischen den brennenden Inseln. Dann war er unterwegs um zu erkunden, ob das Böse möglicherweise in der Nähe ausharrte. Doch alles lag ruhig und unberührt.

Das Erstarken der Macht
    „Ja, nun bist du bereit, deinen weiteren Weg zu gehen. Die Zeit der Ruhe ist vorüber.“ Die übergroße Schlange hatte sich noch einmal umgedreht. Er wusste, dass der Augenblick des Abschieds heran war. Allerdings hatte er versucht, die vertriebene Tochter Leranoths noch ein oder zwei Tage zur Ruhe zu zwingen – aussichtslos. Die Halbelbin würde alle Kraft für das Kommende benötigen. Doch wusste sie selbst, dass ihr der weitere Weg nun offen stand.
    „Ich hatte gehofft, jetzt den Pfad wieder aufnehmen zu können.
    Ashnorog, bist du in der Lage, von hier aus in Verbindung mit deiner Schwester zu treten?“
    „Ja. Weshalb fragst du?“
    „Ich habe eine Bitte. Meine Freunde aus Gitala werden im Herbst bei Ashargna eintreffen. Wir wollten von da aus gemeinsam reisen. Die Zeit aber wird nicht reichen, erst an mein Ziel zu gelangen und dann noch die Freunde zu treffen. Bitte deine Schwester, Therani und Nirek nach Agonthalith zu schicken. In der großen Stadt der Menschen stoßen sie auf ihre Söhne. Später werde auch ich sie dort sehen.“ Sie hoffte

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