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Lewyn - Die Halbelbin: Reise durch Garnadkan (German Edition)

Lewyn - Die Halbelbin: Reise durch Garnadkan (German Edition)

Titel: Lewyn - Die Halbelbin: Reise durch Garnadkan (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cornelia Sandrock
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nicht nur ihre Gedanken in Schwere gefangen, zumindest vorerst. Die erstarkende Magierin musste sich schon ein wenig anstrengen, um nicht die Kontrolle zu verlieren. Letztendlich schaffte sie es, die äußeren Einflüsse wieder wahrnehmen zu können. Erfreut stellte sie fest, dass ihre Fähigkeiten nun tatsächlich vermehrt zur Verfügung standen. Stimmengewirr drang zu ihr durch. Die Worte, die die junge Frau vernahm, konnten aber kaum ihr Wohlwollen erlangen. Sie forderten ihren Tod! Rasch versuchte die Dreiundzwanzigjährige, ihres Geistes wieder gänzlich Herr zu werden und auch den Körper aus den magischen Fesseln zu befreien. Dafür allerdings schien die Kraft noch nicht zu reichen. So konzentrierte sie sich vorerst nur auf eine Sache. Waren die Gedanken wieder klar, konnte sich die Erbin der Macht sicher komplett der Bande entledigen.
    „Werft sie in die Schlangengrube! Wir dürfen nicht darauf warten, dass sie sich wehren kann. Unser Zauber kann das Weib vielleicht nicht ewig binden und niemand weiß, wann unser Herr hier eintreffen wird.“
    Lewyn wurde hellhörig. Wer war der Mann, auf den diese Leute warteten? Whengra vielleicht? Aber war der denn wirklich schon wieder zurück? Auch bei Osgh war sich Asnarins Enkelin nicht sicher, dass der abermals in der Lage war, seinem dunklen Treiben nachzugehen. Es war jedoch egal, welcher finstere Zauberer erscheinen würde. Bis dahin musste sie entkommen sein. Sie hatte mit den hier Anwesenden schon genügend Schwierigkeiten.
    Die magisch Gebundene wurde emporgerissen und befand sich kurz darauf im Fall. Endlich schaffte sie es, die Augen zu öffnen. Der Aufprall in der Grube war recht unsanft und der Aufenthalt darin schien nicht von Gemütlichkeit geprägt zu werden. Eine Vielzahl verschiedener Schlangen wand sich darin. Von denen erwarteten die Umstehenden nun, dass sie der Gefangenen den Tod brachten. Es waren alles äußerst giftige Reptilien, die sich zum Erstaunen der Mordgierigen aber nicht gegen die junge Frau richteten. Im Gegenteil, sie schlängelten weg von ihr, um Platz für Bewegung zu lassen.
    Ein Aufschrei ging durch die Menschen, als sich die Kriegerin erhob. Sie hatte die Kraft der feindlichen Magie überwunden.
    „Vardakg zu mir! Ich brauche deine Stärke gegen das Spitzohr.“ Es dauerte nur einen Moment, dann standen die beiden Männer zusammen, um die Gefangene erneut zu bezwingen.
    „Nathir dointil verinos!“ Sie wiederholten es mehrere Male. Der Erfolg aber stellte sich nicht ein. Die einstige Thronerbin Let’wedens stand weiter aufrecht. Sie hatte die Arme vor den Kopf gehoben. Ihre Rüstung und die Armschützer, beides war mit Sajang versehen, konnten sie vor dem neuen Übergriff bewahren. Als die Wortfolge verebbt war, nahm die Heimatlose die Arme nach unten. Böse blickten ihre Augen zu denen, die ihren Tod forderten.
    „Ich habe keine Kraft mehr, wir sind verloren!“ Vardakg und dessen Helfer sahen entsetzt in das Loch. Die Schlangen taten nicht, was ihre Aufgabe hatte sein sollen. So blieb die Halbelbin von denen, wie auch von der dunklen Magie weiter unberührt. Auch jetzt, da sich die Wiedererstarkte anschickte, das feuchte Gefängnis zu verlassen, machten ihr die giftigen Tiere Platz.
    „Sie hat ihre Macht zurück! Die Schlangen gehorchen ihrem Befehl. So tut doch etwas! Bringt sie zu Fall!“ Ängstlich wichen die Menschen Stück für Stück zurück.
    „Wäre dem so, würde sie uns angreifen.“
    „Aber die Schlangen! Auch eure Magie konnte ihr nichts anhaben. So tut doch endlich etwas!“ Immer mehr der Menschen forderten das Ende der Dreiundzwanzigjährigen.
    „Weshalb verlangt ihr nach meinen Tod? Ich habe euch kein Leid zugefügt. Lasst mich in Frieden ziehen, dann muss niemand verletzt werden!“ Sie schickte sich an, aus der Schlangengrube zu klettern. Augenblicklich wurde das Stimmengewirr wieder lauter. Die Anwesenden beabsichtigten keineswegs, die Gejagte gehen zu lassen.
    „Steine! Wenn die beiden Magier nicht in der Lage sind, dieses verfluchte Weib zu stoppen, schaffen es vielleicht die Steine!“ Noch während der letzten Worte flogen die ersten Geschosse.
    Lewyn war schon fast aus dem Loch heraus, als sie am Kopf getroffen wurde. Sie stürzte benommen zurück. Und dann geschah etwas, was die Leute für einige Momente innehalten ließ. Es waren die Schlangen, die ihre Aufmerksamkeit erregten. Die Tiere zogen jetzt, entgegen zu vorher, auf die am Boden Liegende zu. Nach und nach bedeckten deren schlanke

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