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Lewyn - Die Halbelbin: Reise durch Garnadkan (German Edition)

Lewyn - Die Halbelbin: Reise durch Garnadkan (German Edition)

Titel: Lewyn - Die Halbelbin: Reise durch Garnadkan (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cornelia Sandrock
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müssen?“
    „Schon gut. Hört auf mit der Fragerei. Während wir unseren Weg fortsetzen werde ich euch erzählen, wie schön die Jahre im Tal der Weisen waren.“ Sie lächelte leicht in Erinnerung an diese Zeit und wickelte rasch ihre Decke zusammen. „Umodis und die Brüder waren sicher froh, als ich endlich etwas vernünftiger wurde. Ich habe sie doch recht oft fast zur Raserei gebracht.“ Die Männer reagierten mit immer größerer Neugier. „Nun, ich war nicht nur die Erbin der Macht. Ich war eben auch ein Kind, das von einer gefahrvollen Welt und damit von der Notwendigkeit des Lernens nichts wissen wollte. Wie alle Kinder zog ich das Spiel oder das Umhertollen in den Wäldern vor. Die Weisen hatten ziemlich damit zu tun, mir die Dringlichkeit meines Übens begreiflich zu machen. Oft genug schafften sie es nur, wenn sie eine Lektion in einem Spiel verbargen. Ich muss zugeben, letztendlich bereitete mir dies sogar Spaß. Ich begann zu begreifen, welch machtvolles Instrument die Magie war. Sie nicht leichtfertig zu benutzen, musste ich allerdings noch verstehen lernen. Ich gebrauchte sie des Öfteren, um meinen Aufgaben nicht nachkommen zu müssen. Fanden dies die Weisen oder Naria heraus, gab das unglaublichen Ärger. Um mir zu zeigen wie gefährlich der Einsatz meiner Fähigkeiten werden konnte, ließen sie mich schließlich bis an meine Grenzen gehen. Danach hatte ich endlich verstanden. Ab da war ich meinen Meistern gegenüber etwas aufmerksamer und ich begann die Unterweisungen zu genießen. Sie zeigten mir schließlich, was alles mit Hilfe von Magie möglich war. Da wir dabei meist durch die Wälder Brahadels streiften, wurde es für mich immer angenehmer. Ich liebte es, dort in Begleitung meiner Mutter, Umodis’ oder Feregor zu wandeln. Und ich mochte die Tiere in meiner Nähe. Auch diese schienen meine Anwesenheit zu mögen. Sie zogen sich zu mir, sobald sie mich gewittert hatten. Ohne meine Gabe bemühen zu müssen, konnte ich Eichhörnchen oder Vögel überreden, meinen Begleitern einen kleinen Streich zu spielen. Umodis, mein Großvater, hat mehrmals seinen Stab suchen müssen. Die Taschen seines Gewandes wurden oft durch Mäuse geleert. Ärgerlich sammelte er dann alles wieder zusammen. Am schönsten war es, wenn wir einfach so durch den Wald streiften. Aber selbst das diente meiner Unterweisung. Ich habe es erst später erkannt.
    Als ich etwas älter wurde, vermehrten sich meine Lektionen. Nicht nur Magie und Heilkunde wurden mir beigebracht. Regos gesellte sich nun an meine Seite. Er zeigte mir den Umgang mit verschiedenen Waffen. Er lehrte mich, wie ich einen Feind belauschen konnte, ohne von ihm entdeckt zu werden. Das geschah natürlich nicht mit Hilfe von Zaubern. Ebenso brachten die Elben und er uns bei, wie Mutter oder ich uns vor Gegnern verbergen konnten. Das war gar nicht so einfach am Anfang. Immer wieder ließ ich mich von ihnen an Stellen treiben, wo die Deckung recht spärlich war. Das ärgerte mich und ich setzte alles daran, es beim nächsten Mal besser zu machen. Trieben sie mich aber zwischen die höher gelegenen Felsen, hatte ich kaum Gelegenheit, mich ihrem Blick zu entziehen. Oft beobachtete ich dann, wie sich Pflanzen zwischen Steinen hervorzwängten, so als ob sie mir Schutz geben wollten. Natürlich waren sie zu klein, dies auch zu erreichen. Aber sie waren da. Sie wuchsen an Stellen, die dafür unmöglich schienen. Als Umodis dies erfuhr, war er von meinem augenscheinlichen Leichtsinn überaus enttäuscht. Er glaubte, ich würde die Magie noch immer für eigene Zwecke missbrauchen. Doch tat ich dies nicht. Kein Zauber kam über meine Lippen.“ Sie grübelte einen Moment, dann zuckte sie mit den Schultern. „Seht ihr, nun habe ich doch etwas entdeckt, was ich völlig vergessen hatte. Diese Fähigkeit, Pflanzen an Orten zum Vorschein zu bringen, die für sie ungeeignet waren, war mir völlig entfallen.“
    „Wirklich? Erinnere dich der Shen’enwas. Bevor wir in sie gelangten, hattest du die Grenze zu ihnen bereits allein schon einmal überquert. Selbst in dieser unwirtlichen Dunkelheit zeigten sich einige grüne Spitzen auf dem Weg, den du gegangen warst. Wengor meinte damals, du seist nicht nur die Erbin der Macht sondern auch die Herrin des Lebens.“
    „Kaum. Aber du hast Recht. Ein Zufall war es sicher nicht. Vielleicht habe ich unbewusst gerufen, was nicht sein kann.“
    „Nein, mein Kind. Der Weise hatte es erkannt. Dass sich dies aber schon so zeitig

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