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Lewyn - Die Halbelbin: Reise durch Garnadkan (German Edition)

Lewyn - Die Halbelbin: Reise durch Garnadkan (German Edition)

Titel: Lewyn - Die Halbelbin: Reise durch Garnadkan (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cornelia Sandrock
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Dunklen.
    „Rhasteg’rha!“ Der gegen sie gerichtete Sturm flaute ab. Aber die Kriegerin spürte weiterhin dessen Gift.
    Die Drachen stießen sich ab und begannen das schwarze Monstrum zu umrunden. Immer schneller wurde ihr Flügelschlag. Ständig wurden die Kreise enger, die sie um die Bestie zogen. Ihre Flammen zwangen die so sehr beweglichen Gedanken des einen Dunklen, sich mehr und mehr zu sammeln. Als Hergew und seine Kinder so schnell waren, dass sie einen Sog hervorzurufen begannen, schickte die Erbin der Macht einen nächsten Zauber. Der schnellte sich der finster glühenden Kugel zu, die wieder kreisend am Himmel hing. Zwischen den einzelnen Stückchen züngelten auch jetzt noch Flammen. Doch die zogen sich langsam zurück.
    „Theng’maregh!“ Der Sturm, der sich daraufhin von der Vierundzwanzigjährigen aus erhob, band sich an den Wirbel, den der Flug der Drachen bereits hervorgerufen hatte. Die junge Frau war in der Lage, diesen Orkan allein zu halten. Ihre geflügelten Helfer erkannten das und erhoben sich weiter in den Himmel. Über diesem Treiben und dem Feind angekommen, sandten sie ihr Feuer gegen die schwarze Schöpfung. Der schlafende Berg mochte erraten, was das zu bedeuten hatte. Mit einem Schlag gab es kein Glühen in seinem Inneren mehr. Einen Moment lang herrschte absolute Stille. Dann stürzte er zu Boden und schien auseinanderzuplatzen. Der Jubel im Heer war groß. Das von weitem vernehmbare Gebrüll war eindeutig. Die Männer hatten sich jedoch zu früh gefreut. So schnell die finstere Schöpfung dem Boden näher und damit dem Wirbel entkommen war, so schnell erhob sich seine schwarze Erde strahlenförmig gegen seine Feinde. Dem Ganzen jedoch ging eine furchtbare, eine tödliche Kälte voraus. Die Halbelbin entging dieser nur durch den Schutz des Sonnenamuletts. Der Rubin in seiner Mitte breitete rot und wärmend seinen Schutz um Asnarins Enkelin. Gleichzeitig stieg seine Magie ebenfalls zu den Drachen, schlug über ihnen einen Bogen und schnellte sich dann den eisigen Speeren entgegen. Ihrer Macht beraubt, verloren sie die Form und rieselten dem Boden entgegen. Die so unberührten Tiere aber erhöhten die Kraft ihrer Flammen und umkreisten den Feind wieder schneller.
    „Egal, was kommt, hört damit nicht auf“, ließ die Prinzessin Hergew wissen.
    Der schlafende Berg war noch immer nicht besiegt, schien nicht einmal geschwächt, entgegen der Annahme Lewyns. Erneut einen in sich tobenden Ring aus den wahr gewordenen Gedanken des Finsteren bildend, stießen die in den Boden. Der bäumte sich unter dieser Wucht auf, griff nach der Kriegerin und versuchte selbst noch die großen Echsen zu erreichen. Die umliegenden Hügel wurden auseinandergerissen und in diesen Machtkampf mit hineingezogen.
    „Theng’maregh!“ Der Sturm der Drachen und der Zauber der Magierin verbanden sich. Die beobachtenden Männer waren nicht mehr in der Lage, noch etwas zu erkennen. Der mächtige Orkan nahm die aufspritzende Erde mit sich und bildete damit einen undurchdringlichen Vorhang. Nur über diesem grausigen Treiben waren die Flammen Hergews und seines fliegenden Volkes zu sehen. Das Feuer schlug in den entstandenen Trichter unter ihnen. Wie es bereits vor Tagen in Leranoth geschehen war, so schmolzen die einzelnen Partikel langsam zusammen und senkten sich in Richtung Boden. Diesmal waren es nicht viele kleine Stückchen, die es zu vernichten galt. Ein einziger gewaltiger Brocken schlug ein Stück abseits der Kriegerin in die ohnehin schon aufgerissene Erde. Nur einen Augenblick später erhob sich aus dem entstandenen Loch der Drache, der sich bereits zu Anfang gezeigt hatte. Von der Erde Parangors aber war nichts mehr zu sehen. Nun galt es den Überrest der aus furchtbar finsteren Gedanken, sich vom Bösen ernährend, bestehenden Schöpfung zu bekämpfen. Wie aber konnte man etwas töten, was nicht greifbar war? Die Halbelbin glaubte nicht, dass sie noch die Kraft hatte, gegen diese gewaltige Kreatur anzukommen. Sie würde nicht einmal unbeschadet in seine Nähe gelangen. Da fielen ihr die Worte des blinden Sehers wieder ein. „Viel musst du wagen, willst du siegreich sein.“ Genau das tat sie nun, denn sie machte gar nichts mehr. Granderakg, der augenblicklich in seinen Bewegungen an den Boden gefesselt schien, hielt langsam auf die Erbin der Macht zu. Die Drachen, die sich völlig entkräftet zu den verbündeten Heeren zurückgezogen hatten, blieben unbeachtet. Sie alle glaubten, ihren Augen nicht

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