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Lewyn - Die Halbelbin: Reise durch Garnadkan (German Edition)

Lewyn - Die Halbelbin: Reise durch Garnadkan (German Edition)

Titel: Lewyn - Die Halbelbin: Reise durch Garnadkan (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cornelia Sandrock
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der Macht gefasst wird, je früher stirbt die Hoffnung. Ihr glaubt doch nicht allen Ernstes, dass ihr dann Ruhe vor den Schergen der finsteren Mächte hättet. Der eine Dunkle wird für alle Zeiten anstreben, die Völker zu versklaven, Macht über ganz Garnadkan zu erlangen. Dabei ist es egal, wer sich gegen ihn stellt. Ihr solltet gut überlegen, ob ihr wirklich in solch einem Elend leben wollt. Ich für meinen Teil sterbe lieber im Kampf für die Freiheit, als nicht mein eigener Herr sein zu können.“ Nirek hatte sich vorsichtig erhoben und reckte die müden Glieder. Dann stand er direkt vor Haghrir. „Denkt nach, bevor ihr handelt! Das Böse konnte schon oft zurückgedrängt werden. Doch dafür bedarf es Mut.“ Er drehte sich zu seinen Freunden um. Die Verstoßene stand lächelnd hinter ihm.
    „Lass gut sein, mein Freund. Du weißt doch, Angst macht blind. Das ist nicht nur bei den Elben so.“ Dann wandte sie sich denen zu, die diese furchtbare Nacht überlebt hatten.
    „Habt Dank, dass ihr uns gehen lasst.“ Suchend musterte sie die Männer und die direkte Umgebung. „Unsere Waffen, bitte.“ Verlangend streckte die Kriegerin ihre Hand aus.
    „Sie liegen in dem kleinen Haus. Eure Klinge scheint an Euch gebunden zu sein. Niemand konnte sie lange halten.“
    „So ist es.“ Auch Wengor hatte schmerzlich erfahren müssen, dass Yar’nael einzig in ihren Besitz gehörte. Das war an dem Tag, als sie die Stadt der Könige verlassen musste.
    „Ihr seid recht schwer verletzt“, sagte der Mann nun in einem freundlicheren und ehrerbietigen Ton. „Ihr werdet im Inneren auch Verbandszeug finden. Wenn Ihr noch etwas benötigt, sagt es mir. Mehr werde ich Euch nicht helfen können. Sollte der Feind abermals hier erscheinen und nach Euch fragen, werde ich es nicht leugnen. Ich habe Familie, dank Euch und Euren Freunden auch heute. Ich möchte sie nicht doch noch verlieren. Aber bis sie bedroht werden, werde ich Stillschweigen darüber bewahren, wer Ihr seid.“ Der Hofherr hatte die Gefährten in das Gebäude geführt. Sie standen mittlerweile vor dem Tisch, auf dem all ihre Waffen lagen. Schließlich zeigte er der Gejagten noch einen kleinen Raum, in dem sie ihre Verletzung behandeln konnte. Die Männer würden das in dem großen Wohnraum machen müssen.
    „Haghrir, der Drache, habt Ihr ihn gesehen?“
    „Ja, als er über uns hinwegflog. Später sahen wir Rauch aufsteigen, da wo einst die Stadt lag. Niemand hat überlebt.“
    „Euer Verlust betrübt mich. Ihr hattet Freunde dort?“
    „Auch Familie. Ich werde den Anblick nie vergessen, der sich uns bot, als wir in die Nähe kamen. Die Erde glühte, war stellenweise flüssig. Sie hatten nicht einmal eine Chance!“ Schmerz und Verzweiflung drohten den Mann zu überwältigen. „Selbst die Felder waren vernichtet. Nichts blieb übrig. Die Vögel, die über diesen Ort zogen, sie fielen einfach vom Himmel. Der Drache hat ein tödliches Vermächtnis hinterlassen. Auch unsere Leute spürten das Gift in der Luft.“
    „Wie sah er aus, der Drache?“
    „Welche Rolle spielt das? Er brachte jedem den Tod.“
    „Ich suche zu erfahren, ob es der war, der in Leranoth sein Ende fand, oder ob es noch mehr seiner Art gibt.“
    „Das wisst Ihr doch am besten. Ihr habt all diesen Bestien schließlich die Freiheit zurückgegeben.“
    „Denen, die nicht die Dunkelheit im Herzen tragen, ja. Colgor aber war völlig von Finsternis ergriffen.
    Bitte sagt, wie sah er aus?“
    „Er war riesig und schwarz. Seinen gelben Bauch musste ich sehen, als er über uns hinwegflog. Seine Klauen und Dornen waren Furcht einflößend. Ich werde dieses Ungeheuer nie vergessen können.“ Der Mann verließ die Kammer. Die Hand klammerte sich dabei fest um den Griff seines Schwertes.
    Die Zwanzigjährige trat noch einmal in den größeren Raum zu ihren Freunden. Sie wollte sich davon überzeugen, dass es ihnen nicht zu schlecht ging.
    „Geh nur. Du hast mit dir zu tun. Es sei denn, du gestattest mir, nach deiner Verletzung zu sehen. Die sieht nicht gut aus.“ Soh’Hmil hatte das große Loch in ihrer Rüstung erkannt. Er ahnte, welche Waffe diese Wunde verursacht hatte.
    „Das täuscht“, entgegnete sie beschwichtigend.
    „Hm. So ein Goriebspeer sieht nicht nur gewaltig aus, er ist es auch. Außerdem blutest du aus mehreren kleinen Wunden.“ Der Heerführer wies sie gerade auf etwas hin, was ihr bis dahin völlig entgangen war. Sie begutachtete, so weit es gerade ging, die Stellen, aus

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