Lexikon der Oeko-Irrtuemer
Ostafrika
156 531
25,6
1 289
-0,8
Restliches Afrika
15 336
2,2
53
-0,3
Afrika
insgesamt
520 237
17,7
3 750
-0,7
Asien/Ozeanien
Südasien
77 137
18,7
141
-0,2
Südostasien (kontinental)
70 163
36,9
1 164
-1,6
Südostasien (insular)
132 466
54,2
1 750
-1,3
Ostasien (nichttropisch)
181 671
15,8
113
-0,1
Nahost (nichttropisch)
12 735
1,9
160
-1,2
Ozeanien (tropisch)*
41 903
77,5
151
-0,4
Asien/Ozeanien
insgesamt*
516 075
18,9
3 479
-0,7
(ohne Australien und Neuseeland)
Lateinamerika/Karibik
Zentralamerika u. Mexiko
75 018
31,0
959
-1,2
Karibik
4 425
19,4
78
-1,7
Südamerika (tropisch)
827 946
59,8
4 655
-0,6
Südamerika (nichttropisch)
42 648
11,7
119
-0,3
Lateinamerika/Karibik
insgesamt
950 037
47,1
5 811
-0,6
Die weltweite Zerstörung von Regenwäldern ist nur schwer zu quantifizieren. Angaben über den Verlust sind oft widersprüchlich. Diese Werte stammen aus dem globalen Waldbericht der FAO von 1997. (Quelle: Bundesentwicklungsministerium 1997 / FAO)
Doch - das verschweigen die Umweltverbände häufig - die Zeit des Raubbaus ist - zumindest in den alten Industrieländern - längst vorbei.
In Europa wurden die Wälder im 18. und 19. Jahrhundert großflächig gerodet, in den Vereinigten Staaten war der Gipfel der Waldvernichtung Anfang des 20. Jahrhunderts erreicht. Doch schon auf dem Höhepunkt der Rodungswelle, in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts, setzte eine bis dahin weltweit einmalige Wiederbewaldungskampagne ein. Riesige Gebiete wurden aufgeforstet. Heinrich Cotta, Direktor der ersten Forstakademie der Welt im sächsischen Tharandt, brachte die Idee der Nachhaltigkeit auf, nämlich stets mehr Bäume zu pflanzen, als gefällt werden. 9 Dieses Prinzip setzte sich in allen Industrieländern durch. Obendrein benötigte die technisch verbesserte Landwirtschaft immer weniger Fläche, und das Holz als Energieträger wurde mit der Zeit durch Kohle und Erdöl ersetzt.
Die Tropenländer durchlaufen heute eine Phase wirtschaftlicher Entwicklung, die Europa und Nordamerika schon hinter sich haben. Um Platz für die Landwirtschaft zu schaffen, werden Wälder kahlgeschlagen und abgebrannt, ohne sie wieder aufzuforsten. Oft pflanzen die Farmer auf den gerodeten Flächen wichtige Exportprodukte an (Kaffee, Tee, Kautschuk, Palmöl). Es ist jedoch eher unwahrscheinlich, daß dies auf ewige Zeiten so weitergeht. Der Raubbau am Regenwald wird voraussichtlich aufhören, sobald die armen Tropenländer mit Technik statt mit Rohstoffen auf dem Weltmarkt konkurrieren können und die dortigen Landwirte lernen, auf weniger Fläche mehr anzubauen.
1 J. L. Simon, The State of Humanity, 1995. 2 Bundesentwicklungsministerium, Broschüre »Tropenwalderhaltung und Entwicklungszusammenarbeit«, Mai 1997. 3 R. Bailey (Hrsg.), The True State of the Planet, 1995. 4 J. L. Simon, The State of Humanity, 1995. 5 ebd. 6 Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 19. 3. 1997 (unter Bezug auf FAO-Bericht). 7 WWF-Presseinformation, 26. 2. 1997. 8 WWF-Presseinformation, 8. 10. 1997. 9 G. Sperber, Der Umgang mit Wald - eine ethische Disziplin, 1994.
»Der deutsche Wald stirbt«
Der deutsche Wald stirbt nicht, er dehnt sich aus und wird dichter. Er wächst sowohl in der Fläche als auch in der Holzmenge pro Hektar. Die Waldfläche in Deutschland nahm seit 1960 um 500000 Hektar zu. 1 Auch das Holzvolumen ist in den europäischen Wäldern seit 1950 stark angestiegen. 2 Noch 1986 hatte das Umweltbundesamt einen Rückgang um 30 Prozent bis 1995 prognostiziert. Statt dessen ergaben Messungen des Europäischen Forstinstitutes eine Zuwachssteigerung in dieser Größenordnung. 3
Verglichen mit früheren Zeiten ist der Zuwachs noch eindrucksvoller. Im 20. Jahrhundert eroberten die Bäume Mitteleuropa nach einer langen Phase rücksichtsloser Holzfällerei zurück. In Deutschland nahm die Waldfläche seit Mitte des vergangenen Jahrhunderts um zirka 20 Prozent zu. 4
Insgesamt bedecken Wälder in Deutschland 10,7 Millionen Hektar Land. Das sind zirka 30 Prozent der Gesamtfläche. Der Trend zu ökologisch verarmten Fichten- und Kiefernmonokulturen ist gebrochen. Ende der neunziger Jahre wuchsen auf immerhin 56 Prozent der Waldfläche wieder Laub- und Mischwälder. 5
Das zu Anfang der achtziger Jahre befürchtete großflächige Absterben der Wälder hat nicht stattgefunden. Es gibt jedoch regionale Waldsterben, die
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