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Liberty 9 - Sicherheitszone (German Edition)

Liberty 9 - Sicherheitszone (German Edition)

Titel: Liberty 9 - Sicherheitszone (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rainer M. Schröder
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«
    Kendira schluckte, dann nickte sie entschlossen. » Es sind meine Freunde. Ich muss es wagen. Ich habe gar keine andere Wahl– und du auch nicht, Dante! «

43
    »Es gefällt mir gar nicht, dass wir beide hier wie Diebe mitten in der Nacht durch das Gelände schleichen, Kendira! « , murrte Carson und wischte sich Spinnwebfäden aus dem Gesicht. Abseits der regulären Wege und zumal bei Dunkelheit geriet man schnell in ein Spinnennetz, das zwischen Zweigen hing. » Warum können wir uns nicht irgendwann tagsüber mit diesem Typen treffen? «
    » Weil es zu gefährlich ist « , antwortete Kendira, während sie ihn durch das Unterholz, aber stets im Schutz von Bäumen und Sträuchern an den Fischteichen vorbeiführte. » Das habe ich doch schon lang und breit erklärt. «
    » Aber den Namen dieses Servanten hast du mir verschwiegen! « , brummte er hinter ihr. » Kennst du mich denn so schlecht und traust du mir so wenig? Außerdem habe ich dir mein Ehrenwort gegeben! «
    Kendira blieb stehen. » Ich traue dir, aber er nicht. Und wenn man bedenkt, was für ihn auf dem Spiel steht, ist das ja wohl verständlich, oder? «
    » Als ob für uns nichts auf dem Spiel stünde! « , erwiderte er knurrig. » Wenn uns eine Streife mit ihm erwischt, sind wir auch geliefert. «
    Verwundert sah sie ihn an und fragte dann mit einem Anflug von Gereiztheit: » Was ist denn auf einmal in dich gefahren, dass du plötzlich so genervt bist? Ich denke, du willst wissen, was für ein Spiel hier mit uns Electoren gespielt wird und was wir tun können, um… na ja, um unser Schicksal in die eigene Hand zu nehmen! «
    » Das will ich ja auch, und ich bin verdammt gespannt, was der Typ zu sagen hat « , versicherte er. » Aber etwas seltsam finde ich das alles schon. «
    » Was ›das alles‹? «
    » Na, dass du mit diesem Servanten auf so gutem Fuß stehst, dass er Geheimnisse mit dir teilt, die ihn auf den Stuhl bringen können. Und ich hätte auch nicht gedacht, dass du deinen… « Er stockte.
    » Was hättest du nicht gedacht? « , fragte sie und ahnte schon, weshalb er so schlecht gelaunt war.
    Er verzog das Gesicht. » Na ja, dass du den Wunsch, den du bei mir noch frei hattest, für diese… diese nächtliche Unternehmung einsetzen würdest. «
    » Was kann denn wichtiger sein als unser Leben? Und darum geht es doch. «
    » Weiß ich ja « , brummte er. » Aber… ich wäre auch so mitgekommen und hätte dir mein Ehrenwort gegeben, über alles Stillschweigen zu wahren, was er mir erzählen wird « , beteuerte er noch einmal. » Den Wunsch hättest du deshalb für etwas anderes einsetzen können. Nach unserem Kuss im See hatte ich gehofft, dass du nun… na ja, eindeutiger zu deinen Gefühlen für mich stehen würdest. Aber die Hoffnung hat sich nicht erfüllt. «
    » Und wundert dich das? « , fragte sie und stemmte die Hände in die Hüften. » Am Nachmittag nach der Lichtmesse wird Sinfora auf den Stuhl gebunden, am nächsten Morgen erzählt ihr uns von dem Gespräch, das ihr zwischen Master Wilford und Master Chapman belauscht habt, und gestern ist der Servant Jaydan auf entsetzliche Weise vor meinen Augen im Zaun elendig krepiert. Und da erwartest du, dass ich zu romantischen, vielleicht sogar zärtlichen Gefühlen fähig bin? Du musst mir einfach Zeit lassen, Carson. Wenn das, was wir füreinander empfinden, mehr als eine flüchtige Angelegenheit ist, dann werden uns diese Gefühle später, wenn… wenn das alles hinter uns liegt, schon sagen, was mit uns beiden ist. «
    Er seufzte. » Du hast ja recht. Ich bin zu ungeduldig. Es wäre nur schön gewesen zu wissen, dass wir zusammengehören. Und wer weiß, wie diese Sache hier ausgeht und wann dieses ›später‹ sein wird. «
    » Um das herauszufinden, schleichen wir ja eben wie Diebe mitten in der Nacht durch das Gelände « , antwortete sie ihm mit seinen eigenen Worten. » Und jetzt komm! Wir sind schon spät genug dran. « Sie nahm seine Hand und zog ihn sanft weiter.
    Carson ließ ihre Hand für den Rest ihres Weges nicht los, und sie verspürte auch kein Verlangen, ihm ihre Hand zu entziehen. In dieser beklemmend ungewissen Situation tat es gut, seine Liebe zu spüren und körperlich mit ihm verbunden zu sein. Über alles andere wollte sie sich nicht den Kopf zerbrechen. Schon gar nicht darüber, welche Empfindungen Dante in ihr aufgewühlt hatte.
    Wenig später erreichten sie den alten Wellblechschuppen hinter dem Heckenlabyrinth.
    Carson erschrak und blieb abrupt

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