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Liberty 9 - Todeszone

Liberty 9 - Todeszone

Titel: Liberty 9 - Todeszone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rainer M. Schröder
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Henkerblut! «
    Plötzlich war die Luft erfüllt von einem scharfen Zischen und dem Geräusch eines wehenden Windes, der binnen Kurzem zu einem aus der Höhe herabfallenden Rauschen anschwoll.
    Die Männer, die Kendira gerade noch grölend und mit obszönen Bemerkungen begrapscht hatten, ließen von ihr ab und rissen die Köpfe in den Nacken.
    » Die verfluchten Jachis kommen! « , gellte der Mann mit dem Dreizack mit schriller, sich überschlagender Stimme. » Die grauen Drachen sind schon im Anflug! Gleich haben sie uns am Arsch! « Er ließ seine Waffe in den Sand fallen und stürzte davon.
    Im selben Moment regnete es grellrote, laut fauchende Feuerschweife vom Himmel.

34
    Kendira blickte in den grauen, wolkenverhangenen Himmel und wusste nicht, ob sie erleichtert sein sollte oder ob ihre Angst vor der Horde stinkender, zerlumpter Gestalten jetzt nur von einer anderen Gefahr abgelöst wurde.
    Sie sah hoch über sich riesige graugefiederte Flugwesen, die sich kaum von der graufleckigen Wolkendecke abhoben. Aus drei Himmelsrichtungen stießen sie auf das verlassene Fabrikgelände herab. Es waren mindestens ein Dutzend graue Drachen.
    Einige vollführten im Anflug teilweise scharfe, spiralförmige Manöver. Andere schossen in scheinbar halsbrecherischem Sturzflug heran. Dabei spien sie laut fauchend Feuerstöße aus, die sich als Feuerschweife selbstständig machten und mit langer, wehender Rauchfahne zur Erde herabfielen. Die Spannweite ihrer grauen Flügel war enorm, sie betrug mindestens zwölf Meter. Aber selbst das kam nicht hin, je genauer sie hinsah. Die Spannweite musste noch viel größer sein!
    Doch schon im nächsten Moment stutzte sie. Etwas stimmte nicht mit diesen Flugwesen, sie waren zu… zu unnatürlich. Die Flügel dieser Riesenvögel, die offenbar graue Drachen genannt wurden, bewegten sich überhaupt nicht, sondern blieben bei allen Flugmanövern völlig starr! Mal ganz davon abgesehen, dass es auf dieser Welt überhaupt keine Drachen gab!
    Kendira kniff die Augen zusammen, fixierte einen der Drachen für mehrere Augenblicke und konnte nun trotz der schlechten Lichtverhältnisse Einzelheiten erkennen. Was da auf sie herabstürzte, waren keine Riesenvögel, sondern starre Flug geräte. Und deren Piloten hingen in der Mitte unter den graufleckigen Flügeln an Querstangen.
    Und bei den Feuerschweifen handelte es sich auch nicht um feurigen Drachenatem, sondern um Magnesiumfackeln, die nun überall rund um die Grube auf dem sandigen Boden aufschlugen. Sie erhellten das freie Gelände, das noch in den dunklen Schatten der umliegenden Gebäude lag, mit ihrem grellroten, sprühenden Funkenschein. Doch nicht einer dieser laut zischenden Magnesiumstäbe war in unmittelbarer und damit brandgefährlicher Nähe des Helikopterwracks gelandet.
    Kaum hatte Kendira erkannt, was da aus dem grauen Morgenhimmel von drei Seiten herabstürzte, als einige dieser an den Stangen hängenden Gestalten eine abrupte Handbewegung machten und im selben Moment sich hohes Sirren und Pfeifen in das Zischen der Magnesiumfackeln mischte.
    Dem folgten ein, zwei Sekunden später gellende Schreie.
    Einer der beiden Männer, die noch wie gelähmt bei Kendira stehen geblieben waren, schrie auf und fasste sich an den Hals. Eine sternförmig gezackte Metallscheibe ragte dort aus der aufgefetzten Kehle. Aus der Wunde schoss eine Fontäne von Blut. Er taumelte rückwärts, stürzte röchelnd in den Sand und blieb dann leblos liegen.
    Auch die andere Elendsgestalt neben ihr wurde von einem derartigen Geschoss getroffen. Es war jedoch kein Stern, sondern ähnelte mehr einem messerartigen, handlangen Dorn oder einer Lanzenspitze. Es schlug zwischen seinen Augen ein und fällte ihn so unvermittelt wie eine scharfe Axt einen jungen Baum.
    Noch drei weitere aus der mordlüsternen Horde wurden von diesen Wurfscheiben und Wurfklingen tödlich getroffen. Zu ihnen gehörte auch der Mann, der Dante seinen Dreizack in die Brust rammen wollte, sowie ein anderer, der zu spät aus dem Wrack flüchtete.
    Der tödliche Angriff aus der Luft war so schnell vorbei, wie er über die zerlumpten Männer hereingebrochen war. Wer nicht schnell genug die Flucht ergriffen hatte, lag nun tot im Sand. Aber keines der Wurfgeschosse hatte Kendira oder einen ihrer Gefährten getroffen.
    Fassungslos stand Kendira zwischen den beiden Leichen und sah zu, wie die grauen Drachen rund um das Wrack herum landeten. Sie sah voller Staunen, wie die Männer ihre Fluggeräte knapp

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