Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Liberty: Roman

Liberty: Roman

Titel: Liberty: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jakob Ejersbob
Vom Netzwerk:
ist doch nicht mehr mit Faizal zusammen.«
    »Nein. Jetzt zieht sie mit dir herum, erzählt dir aber nicht einmal etwas von ihrem Kind. Das ist falsch. Vielleicht erzählt sie auch nichts von anderen Liebhabern.«
    »Willst du damit sagen, sie hat andere?«
    »Keine Ahnung. Aber du musst einsehen, dass dieses Mädchen dir nichts erzählt.«
    Ich drehe mich um und verlasse den Laden – kalter Schweiß läuft mir über die Rippen. Verfluchter Mist, was treibt sie? Ich … ich bin verrückt nach ihr, aber sie erzählt mir nicht, was verdammt noch mal los ist. Ja, es ist hier normal, dass ein junges Mädchen ihr Kind von den Eltern aufziehen lässt, aber, fuck, jetzt sagt Marcus, Rachel wäre verheiratet. Mit Faizal. Und sie hat mir nichts davon erzählt. Das ist zu viel.
    »Christian!« Rachel ruft am Kaufmannsladen nach mir, als ich auf die Straße trete. Ich ertrage ihren Anblick nicht. Mir stehen die Tränen in den Augen. Ich reagiere nicht. Setze mich auf mein Motorrad, trete den Kickstarter, fahre davon.
Marcus
    VERRÜCKTE SCHICKSE
    Eeehhh – Zeit für Schreierei. Fünf Sekunden, nachdem das Motorrad weggefahren ist, steht die Hure in meinem Laden.
    »Was hast du zu ihm gesagt?«
    » Tsk . Du versuchst, meinen Partner mit deiner wundersamen Pumperei zu verhexen, aber alles, was du ihm erzählst, sind Lügen. Du bist sogar verheiratet und hast ein Kind in deinem Dorf. Und ich höre alle Geschichten über dich und deine Pumperei für Geld im KNCU Hotel. Du bist ein dreckiges Flittchen. Eine totale malaya. «
    »Das stimmt nicht. Das ist bloß übles Gerede.«
    »Stimmt es nicht, dass du mit Faizal verheiratet bist und eine Tochter hast?«, frage ich und ziehe wie ein Richter die Augenbrauen hoch.
    » Tsk . Faizal ist ein schlechter Mann, und meine Tochter ist bei meinem Vater, während ich in Moshi arbeite. Weshalb zerstörst du meine Chance mit Christian? Er mag mich.«
    »Er ist von dir verhext worden«, sage ich. »Aber ich bin sein Freund, und darum ist es meine Aufgabe, ihm die Wahrheit zu erzählen, während du lügst. Die Leute erzählen mir, dass du eine Menge unsauberer Geschäfte mit Alwyn und dem verrückten Tito machst. Lass Christian in Ruhe.«
    Ihr Körper bebt, so wütend ist diese Rachel. Sie steht in der Tür, starrt mich an, und dann spuckt sie – weit. Die Spucke landet direkt auf meinem Hemd. Dann ist sie weg. Verrückte Schickse.
Christian
    Ich muss mit Rogarth reden. Ich fahre zum Industriequartier bei Majengo und hupe vor dem baufälligen Gebäude, in dem Rogarth sich mit drei anderen Burschen ein Zimmer teilt.
    »Christian«, sagt er lächelnd, als er aus der Tür tritt – wir klatschen die Handflächen gegeneinander.
    »Wir müssen uns unterhalten«, sage ich, ohne den Motor abzustellen. »Komm mit.«
    »Okay.« Er holt sich seine Jacke und setzt sich hinter mich.
    »Wo können wir hier in der Nähe ein Bier trinken?«
    »In Majengo«, schlägt er vor und zeigt nach vorn.
    Wir sitzen eine Weile da, ohne ein Wort zu sagen. Ich sehe Rogarth an, schaue mich um, zünde mir eine Zigarette an, nehme einen tiefen Zug.
    »Marcus sagt, Rachel lebt auch so ein Leben«, beginne ich, während ich mir die malaya ansehe, die an den Tischen um uns herum sitzen.
    »Rachel? Nein, sie ist nicht so«, behauptet Rogarth.
    »Woher willst du das wissen?«
    »Wieso sollte sie den ganzen Tag bei einem Kaufmann Limonade verkaufen, wenn sie nur ein Wochenende pumpen müsste und damit ihren ganzen Monatslohn verdient hätte?«
    »Tja, das hab ich mir ja auch gedacht.«
    »Dieser Marcus, tsk . Er redet von allen Menschen schlecht und sitzt selbst jeden Abend an der Bar und prahlt, dass er bald der Chef der größten Diskothek von Moshi sein wird.«
    »Blödsinn. Einen Scheißdreck kann er ohne mich anfangen.«
    »Das Wichtigste ist, den richtigen Ort zum Spielen zu finden, wenn die große Anlage da ist. Einen Ort, zu dem die Kunden strömen«, sagt Rogarth.
    »Alwyns Anlage im Liberty ist so gut wie hinüber.«
    »Ja, aber der Besitzer des Liberty ist ein Idiot. Er hält sich nie an ordentliche Absprachen.«
    »Rachel hat eine kleine Tochter. Ich weiß es. Aber sie hat mir nichts davon erzählt.«
    »Ja, sie hat eine Tochter«, bestätigt Rogarth. Er scheint nicht schockiert zu sein, dass sie ein Kind hat und ich es weiß. »Mit Faizal«, fügt er hinzu. »Aber ihre Tochter wohnt bei der Familie im Dorf, damit Rachel ihr eigenes Leben führen kann. Das ist normal. Es ist nicht ihre Schuld, dass Faizal unerträglich

Weitere Kostenlose Bücher