Liberty: Roman
Afrikaner.
»Faizal?«, sage ich.
»Faizal?«, wiederholt Abdullah. »Aber er soll heute Abend zum ersten Mal im Liberty spielen.« Das wusste ich nicht. Rogarth kommt mit einem Taxi und lässt uns einsteigen.
Wir fahren zu Faizal. Glücklicherweise ist er zu Hause und hat seine Anlage noch nicht ins Liberty transportiert. Phantom, der alte bhangi -Dealer ist bei ihm. Ich komme sofort zur Sache.
»Hör her. Unsere Ausrüstung ist fucked. Heute Abend kommt eine Riesenmenge Leute, und wir haben nicht einen Ton. Du hast die Ausrüstung. Du wirst an deinem ersten Abend im Liberty keine Leute haben. Vielleicht, wenn sie herausfinden, dass wir Probleme haben.«
Dann rede ich über Geld. Es ist ein guter Preis, den ich Faizal anbiete. Er schüttelt den Kopf.
»Ich würde es wirklich gern machen, aber, verstehst du, ich habe bereits eine Vereinbarung mit der Dame im Liberty.«
»Ist die Anlage bereits dort?«
»Ach, Scheiße, nein, ich will lieber das Geld.« Ich gebe ihm die Hälfte als Vorschuss, und wir nehmen den Effektverstärker im Taxi mit. Die Besitzerin des Liberty wird wütend sein.
»Den Rest bekommst du morgen«, sage ich. »Zusammen mit dem Verstärker.«
Faizal nickt lächelnd und steckt sich das Geld in die Tasche, und ich denke, es entspricht nur einem Bruchteil des Kindergeldes, das er im Laufe der Zeit Rachel hätte zahlen müssen.
Um fünf Uhr nachmittags sind wir zurück im Golden Shower. David ist nicht da. Niemand weiß, wo er ist. Na gut. Wir bauen auf – um sechs Uhr ist alles bereit. Die Anlage läuft, es klingt gut, es beginnt, dunkel zu werden.
»Trinken wir in aller Ruhe eine Cola an der Bar«, schlage ich mit einem Lächeln vor. Auf der Ziellinie gerettet. Wir grinsen uns ein bisschen blöde an. Ich gehe zuerst in die Bar. David steht hinter der Theke und macht einen eigenartigen Eindruck. Sein Vater sitzt auf einem Barhocker, mit dem Rücken zu uns.
»Jetzt funktioniert’s«, verkünde ich. »Wir sind bereit für die Party.« Bwana Benson dreht sich um. Seine Augen schimmern. Er muss versucht haben, seine Sorgen zu ersaufen, seit David ihm vormittags erzählt hat, dass wir keinen Ton hätten.
»Verschwindet«, sagt Benson. Die Augen sind gelb. Ich hebe die Hände, um ihn zu beruhigen.
»Es tut mir leid, dass es Probleme gegeben hat, aber wir sind jetzt bereit. Alles funktioniert.«
»Packt euren Scheiß zusammen. Nehmt eure Lautsprecher und verschwindet aus meinem Laden.«
»Aber mzee , wir sind jetzt ganz perfekt klar«, versucht es Abdullah. Ich packe seinen Arm mit einer Hand.
»Abdullah, sei still.« Auch ich halte den Mund. In diesem Zustand – besoffen – will ich mich nicht mit Benson streiten. Und David steht hinter der Bar, beugt sich vor und flüstert seinem Vater verzweifelt ins Ohr: »Ach, komm schon, Vater. Es ist alles in Ordnung.«
PAH – der Mann schlägt seinen Sohn, eine knallende Ohrfeige direkt ins Gesicht. Ich drehe mich um und gehe zur Anlage, die anderen folgen mir auf den Fersen.
»Okay«, sage ich zu ihnen. »Packen wir unsere Sachen und verschwinden.« Das ist das Ende im Golden Shower.
»Können wir nicht ins Liberty fahren?«, schlägt Rogarth vor.
»Nein.« Es ist zu spät. Faizal hat die Chefin verarscht, und inzwischen ist es so spät, dass sie ganz sicher Bescheid weiß. Es ist nichts zu machen. Der Tag ist verloren. Wir haben keine Spielstätte. Ich habe mein Geld vergeudet.
»Wir fahren zu mir nach Hause und veranstalten ein kleines Fest.« Zuerst fahren wir zu mama Androli. Warten, bis sie eine kleine Mahlzeit für uns zusammengerührt hat. Ich bin durcheinander, bezahle. Wir fahren zu mir nach Haus. Ich bezahle das Taxi. Viel Kleingeld habe ich nicht mehr. Rachel ist überrascht, uns zu sehen. Ich erkläre ihr kurz, was passiert ist. Sie sieht traurig aus. »Wir reden morgen darüber«, sage ich. »Heute Abend veranstalten wir ein kleines Osterfest und kümmern uns nicht um die Probleme des Lebens.«
Wir essen, trinken Bier. Es ist durchaus gemütlich, aber mein Kopf schmerzt. Ich rolle ein paar Joints, als Rogarth Rachel hilft, die Küche aufzuräumen und Tee und Kaffee zu kochen. Ich rauche. Stecke die Anlage zusammen und lege eine Bob-Marley-Scheibe auf. Die Kopfschmerzen legen sich. Ich hole eine Flasche Konyagi, schenke mir, Abdullah und Firestone kleine Gläser ein.
» Insh’allah «, proste ich Abdullah zu und hebe mein Glas.
» Shauri ya Mungu «, erwidert er. Soweit ich weiß, glaubt Firestone an keinen Gott, aber
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