Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Liberty: Roman

Liberty: Roman

Titel: Liberty: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jakob Ejersbob
Vom Netzwerk:
später.«
    Er nickt.
    »Rogarth. Geh unter die Dusche und gib deine dreckigen Sachen dem Hausmädchen. Nimm das Sofa. Ich gehe jetzt schlafen. Später überlegen wir, wie wir unsere Anlage zurückbekommen.«
    »Ibrahim ist in der Stadt«, sagt Rogarth.
    »Glaubst du, er wird uns helfen?«
    »Für Geld schon.«
    »Aber er hat doch jede Menge Geld aus Merelani.«
    »Ja, aber die Familie seiner Frau macht ihm Probleme, sie haben ihn bestohlen.« Natürlich. Big Man Ibrahim ist neureich, ein großer Kerl mit einem flotten Range Rover, einem flotten Motorrad, einer flotten Frau – das teure Modell. Er baut ein flottes Haus im Dorf seiner Frau. Aber er ist kein Handwerker und hat keinerlei ökonomischen Durchblick. Er veranstaltet ein großes Fest, und all seine armen Verwandten klopfen an seine Tür, um sich helfen zu lassen. Und er ist Afrikaner, er muss helfen. Die Frau ist ihn bald über, und ebenso schnell verschwindet das Geld. Sie ist schwanger, doch jetzt will sie sich scheiden lassen. Er verliert sein Motorrad, das Auto, das Haus. Und steht wieder auf der Straße, wo er angefangen hat. Die alte Geschichte.
    »Okay. Wir finden ihn und holen uns dann die Ausrüstung zurück«, entscheide ich. Rogarth geht ins Bad. Ich lege mich ins Bett und rufe Rachel. »Leg dich zu mir«, bitte ich, mit dem Kopf auf dem Kissen.
    »Nicht, wenn das Hausmädchen hier ist. Und Rogarth.«
    »Mach einfach die Tür zu. Nur drei Minuten. Kein Spektakel.« Rachel schließt die Tür, legt sich zu mir. Ich küsse sie, ziehe ihr T-Shirt hoch, küsse ihre Brust, fasse an ihren Hintern und versuche, eine Hand zwischen ihre Beine zu schieben.
    »Nein, jetzt ist es genug«, flüstert sie, und ich lasse mich aufs Kissen zurückfallen. Ich schlafe nicht ein, ich falle vor Müdigkeit in Ohnmacht.
    Vier Stunden später erwache ich mit einer steinharten Erektion, die sofort zusammenfällt, als mir die Situation bewusst wird. Rogarth sitzt mit einer Tasse Kaffee auf dem Sofa und sieht sehr viel besser aus. Er trägt dieselben Sachen, aber sie sind gewaschen, in der Sonne getrocknet und gebügelt. Ich gebe ihm die Sonnenbrille und die Turnschuhe, die ich für ihn in Dänemark gekauft habe. Wir fahren in die Stadt und finden Big Man Ibrahim.
    »Schaffst du Abdullah, wenn es notwendig sein sollte?«, will ich von ihm wissen.
    »Wie notwendig?«
    »Wie viel willst du haben?« Ibrahim nennt eine ungeheuere Summe. Er ist am Arsch. Und ich bin weiß, also muss ich Geld haben. Aber ich habe nicht viel Geld. Wir verhandeln und einigen uns, aber es ist teuer. Ich miete ein Taxi, und wir fahren zu Abdullah – nur Ibrahim und ich. Wir lächeln, als wir aussteigen.
    »Hast du mit Rogarth geredet?«, fragt Abdullah.
    »Ja«, gebe ich zur Antwort und schüttele den Kopf. »Er hat mir eine Menge Lügengeschichten erzählt. Ich werde nicht mehr mit ihm arbeiten.«
    »Das ist gut«, erklärt Abdullah. »Wir können den Laden allein schmeißen – du und ich zusammen. Und mein Vetter Mohammed ist ein guter DJ . Viel besser als Rogarth.«
    »Wir veranstalten heute Abend ein Fest bei mir zu Hause. Wir haben Essen bei Androli bestellt und brauchen die Anlage, damit wir tanzen können.« Abdullah macht ein skeptisches Gesicht.
    »Wir können das Fest doch einfach hier veranstalten«, schlägt er vor.
    »Nein, es ist auch für meine Familie. Sie kommen, um mein Haus zu sehen«, behaupte ich, während Ibrahim bereits die Anlage ins Taxi schleppt. Als meine Geräte verladen sind, lasse ich die Bombe platzen.
    »Abdullah, du hast Rogarth, Emmanuel, Firestone und mich bestohlen. Du kannst es zurückzahlen und dich entschuldigen. Oder du bist gefeuert.«
    »Du begehst einen Fehler«, antwortet Abdullah. »Das kannst du mit mir nicht machen, nach allem, was ich für dich getan habe.«
    »Du hast dich nicht an unsere Vereinbarung gehalten.«
    »Das wirst du noch bereuen.«
    »Pass auf«, sagt Ibrahim zu ihm, als wir uns ins Taxi setzen und fahren. Ich habe einen neuen Feind.
    Wir haben viel zu tun. Abdullah fehlt wirklich, aber er will nicht zu Kreuze kriechen. Eines Tages sitze ich in der Coffee Bar und warte darauf, dass die anderen auftauchen. Ein Typ mit einer dunklen Sonnenbrille kommt auf mich zu und baut sich am Ende des Tisches auf.
    »Ich heiße Mohammed«, sagt er. »Abdullah ist mein Vetter.«
    Abdullah. Seine Freundin hätte ihn verlassen, als er kein Geld mehr hatte, um an dem Haus in Swahilitown weiterzubauen, habe ich gehört. Es steht auf dem Grundstück der

Weitere Kostenlose Bücher