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Liberty: Roman

Liberty: Roman

Titel: Liberty: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jakob Ejersbob
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gefahren.«
    »Das kann ich mir vorstellen.«
    »Wenn du Nachtwache hattest.«
    »Ja, aber das ist jetzt vorbei«, sagt Mutter.
Marcus
    DER VERSICHERUNGSSCHWINDEL
    Freitag. Erst ist Schule, dann kommt das FITI , wo ich den Negern im Büro Jonas’ Botschaften zu übersetzen habe. Endlich bin ich zu Hause.
    »Du musst die Sauna vorbereiten, Marcus«, sagt Katriina.
    »Okay. Aber ich muss um halb acht los, ich habe eine Verabredung.« Edsons Artistentruppe soll um acht Uhr in der ISM auftreten, und ich muss die Vorführungen auf Englisch ansagen, damit das Publikum es versteht.
    »Bis dahin sind wir zurück«, sagt Katriina und fährt mit den Kindern in den Club. Bwana Jonas kommt heute Abend von einer geschäftlichen Safari nach Hause. Katriina wird Gäste aus dem Club mitbringen. Auf dem Rasen liegt ein Stapel Holz, den die Schule für Sägewerksarbeiter vorbeigebracht hat. Ich trage das Holz zum Ofen und feuere ihn an. Es ist ein einheimischer primitiver Ofentyp, daher muss ich in der Nähe bleiben, sonst könnte die Sauna Feuer fangen. Man muss den Deckel sehr sorgfältig und gründlich verschließen, nachdem man den Ofen mit Holz gefüllt hat. Wenn er gut brennt, sind die Brötchen der nächste Schritt: Brote mit Butter, Schwein, Tomate, Paprika und Käse obendrauf. Wenn die Brötchen fertig sind, stelle ich sie in den Kühlschrank, um sie später direkt in den Ofen schieben zu können. Der Käse verschmilzt dann zu einer Art Leim, es wird fast wie Pizza. Und ich muss eine Menge Bier in den Kühlschrank legen; möglicherweise bin ich gezwungen, eins zu probieren.
    Als ich alles vorbereitet habe, ist es beinahe halb acht, doch Katriina ist noch nicht zurück. Die Truppe sammelt mich auf dem Weg zur ISM ein. Heute arbeiten wir nach weißer Zeit, jede Sekunde zählt. Ich nehme die Nachtwache mit zum Ofen und zeige es ihm: »Leg das Brennholz hier hinein und schließ den Deckel.«
    Los geht’s: Wir fahren zur ISM , die Truppe macht sich bereit. Das Publikum trudelt allmählich ein.
    »Ganz in der Nähe der Polizeischule brennt ein Haus!«, ruft eine Frau oben am Parkplatz. Ich weiß, es ist unser Haus. Sofort suche ich Christians Mutter, mama Knudsen, die mich fahren kann. Als wir ankommen, steht der ganze Saunaschuppen in Flammen. Auch das Dach an der Rückseite des Hauses, an der die Sauna angebaut ist, brennt. Flammen, die zum Himmel schlagen. Wundersamerweise ist der Feuerwehrwagen schon da, aber noch immer keine Katriina. Mama Knudsen fährt sofort zum Club, um sie zu holen. Der Wachmann ist verschwunden – davongelaufen. Die Feuerwehrleute arbeiten, um das Feuer zu löschen. Gleichzeitig versuchen wir, so viele Sachen wie möglich herauszuschleppen: die Möbel, den Kühlschrank, die Gefriertruhe, die Stereoanlage – ja, es gelingt uns, beinahe alles herauszuholen, der Schaden ist nicht so schlimm. Die Sauna ist natürlich hinüber. Und das Wohnzimmer hat auch etwas abbekommen, die Decke und das Dach sind an der einen Seite verbrannt, der ganze Raum ist schwarz vor Rauch.
    Es ist wie immer. »Verflucht noch mal, wie kannst du das Haus verlassen, wenn der Ofen in der Sauna noch brennt? Bist du denn vollkommen geistesgestört?«, brüllt Jonas, als er ein wenig später nach Hause kommt.
    »Ich bin zu spät nach Hause gekommen«, sagt Katriina. »Marcus hatte mir gesagt, dass er etwas vorhat. Es ist nicht seine Schuld, wenn der Wachmann schlecht ist.«
    Am nächsten Morgen räumen die Sklaven auf, während Jonas mit bwana D’Souza telefoniert, um ein paar Tricks über den afrikanischen Umgang mit Versicherungsgesellschaften zu lernen.
    Ich komme als Übersetzer mit aufs Polizeirevier. Jonas hat eine Liste der zerstörten Dinge angelegt und meldet den Brand, er braucht einen offiziellen Bericht der Polizei, den er an die Versicherungsgesellschaft in Schweden schicken kann. Jonas fragt: »Wie lange wird es dauern, bis Sie vorbeikommen und sich den Schaden ansehen?« Sie wissen es nicht. Um auf solche Fragen eine Antwort zu bekommen, muss man mit dem Chef sprechen. Jetzt kommt Jonas ins Büro des Chefs, ich folge ihm wie eine Art Anhänger. Die Tür wird geschlossen.
    »Wieso haben Sie nicht angerufen?«, fragt der Chef.
    »Das haben wir versucht, aber das Telefon hat nicht funktioniert. Die Leitung war verschmort, und das Telefon der Nachbarn hatte keine Verbindung«, erkläre ich.
    »Und wieso sind Sie nicht gekommen und haben uns geholt?«, fragt der Chef.
    »Wir waren damit beschäftigt, das Feuer in dem

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