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Licht (Gone) (German Edition)

Licht (Gone) (German Edition)

Titel: Licht (Gone) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Grant
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Gib mir zu essen! Ich will essen!
    Nach einer Weile stieß sie auf eine Leiche. Ein Junge, der am Straßenrand lag. Auf den ersten Blick schien er unverletzt. Doch als sie ihn mit dem Fuß anstupste, um ihn umzudrehen, ragte ein spitzes Stück Holz aus seinem Rücken. Vielleicht war ihm gar nicht bewusst gewesen, dass es da war, und er war auf dem Weg vom See nach Perdido Beach einfach verblutet.
    Sie zog ihn hastig aus und legte seine Kleider an. Sie waren dreckig und voller Blut, aber ihre eigenen Sachen sahen noch viel schlimmer aus. Außerdem waren sie ihr schon wieder zu klein geworden. Vielleicht verwirrte das ja auch ihre Verfolger. Sie riss ein Stück von seinem Oberschenkel ab und schlang es hinunter, dann ging sie rasch weiter.
    Sie wollte endlich wieder diese Geschwindigkeit ausprobieren. Dieses langsame Gehen wegen des schwachen Knies war langweilig.
    Als sie den Highway erreichte, kam ein gelber, mit Graffiti bemalter Schulbus ratternd in ihre Richtung gefahren. Er hielt am Straßenrand und eine Gruppe Kids stieg aus. Sie trugen Werkzeuge und Eimer. Zwei von ihnen zerrten eine Schubkarre aus dem Bus.
    Ein Mädchen mit schwarzen Haaren bemerkte Gaia und musterte sie misstrauisch. Andere starrten an ihr vorbei und zeigten auf den in der Ferne brennenden Wald. Die dichten Rauchschwaden waren nicht mehr zu übersehen, und selbst hier, weit weg von den Bäumen, roch die Luft nach verbranntem Holz.
    Gaia marschierte geradewegs auf die Kids zu. Sie hatten das Feld neben der Straße betreten und warfen Dinge vor ihre Füße, die wie Fischköpfe und Gräten aussahen. Würmer wuselten aus der Erde und verschlangen die Fischreste. Als das erledigt war, konnten die Kids unbehelligt über das Feld gehen.
    Gaia zog einen Ohrstöpsel heraus.
    »Mach dich an die Arbeit!«, raunzte ein Junge sie an.
    Doch das schwarzhaarige Mädchen, das sie nicht aus den Augen gelassen hatte, sagte: »Ich kenne dich nicht.«
    »Nein, tust du nicht«, antwortete Gaia. Da sie die anderen nicht in Panik versetzen wollte, verzichtete sie diesmal auf die Lichtshow und schlug dem Mädchen mit der Handkante den Schädel ein. Es war auf der Stelle tot.
    Der Junge, der sie eben noch angeschnauzt hatte, starrte sie fassungslos an. Ihrem ersten Hieb wich er aus, der zweiteerwischte ihn am Arm. Sein Mund öffnete sich zu einem Schrei, aber dieser blieb aus. Ihre Hand lag bereits an seinem Hals und zerdrückte den Kehlkopf wie eine Traube.
    Sie warf seine Leiche hinter den Bus, damit er von den anderen nicht gesehen wurde, die sich jetzt über das Feld verteilten.
    Es waren insgesamt zehn. Sie folgte ihnen und lief zwischen Pflanzenreihen entlang, die sich unter reifen Hülsenfrüchten bogen. Als sie das erste Mädchen eingeholt hatte, zerschmetterte sie ihm mit einem Schlag in den Rücken die Wirbelsäule.
    Neun.
    Der Nächsten gelang es, einen Schrei auszustoßen, bevor Gaia ihr den Kopf von den Schultern riss und ihn zwischen die Pflanzenreihen warf.
    Acht.
    Der Schrei alarmierte die anderen Arbeiter, die herumfuhren und – eins, zwei, drei – von ihrem grünen Licht umgemäht wurden.
    Sieben. Sechs. Fünf.
    BAM ! BAM !
    Einer von ihnen war bewaffnet. Er feuerte viel zu schnell und panisch.
    Gaia schwenkte den Lichtstrahl auf ihn und zerschnitt ihn in zwei Hälften.
    Vier.
    Nein, da war noch ein Gewehr. Zu spät.
    BAM ! BAM ! BAM ! BAM !
    Gaia wirbelte um die eigene Achse. Nicht so sehr wegender Wucht des Treffers, sondern weil sie der Schmerz lahmlegte. Sie fiel auf den Rücken.
    »Erschieß sie! Mach schon!«
    BAM ! BAM !
    »Ich hab keine Munition mehr!«
    Gaia wollte sich aufsetzen, aber ihr Bauch tat sagenhaft weh.
    Plötzlich tauchte ein Mädchen vor ihr auf und holte mit ihrem Messer aus.
    Gaia schleuderte es mit einem unsichtbaren Schlag durch die Luft.
    Hinter sich hörte sie Schritte. Als Gaia sich umdrehte, wurde sie von einem gespickten Baseballschläger mitten in die Brust getroffen.
    Sie packte den Schläger, hielt ihn fest und brannte ihrem Angreifer mit der anderen Hand ein Loch in den Leib.
    Drei.
    Gaia stand schwerfällig auf. Sie fühlte sich benommen und hatte rasende Kopfschmerzen. Ihr Blick war verschwommen. Ihre Brust war verletzt und blutete aus zu vielen Wunden auf einmal.
    Da sie kaum noch etwas sah, schwang sie ihren Lichtstrahl blindlings im Kreis. Einmal und noch einmal, bis ein Schrei erklang.
    Zwei.
    Sie musste sich entscheiden. Was sollte sie zuerst heilen? Woran würde sie am ehesten sterben?
    Sie zog ihr Hemd

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