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Licht (Gone) (German Edition)

Licht (Gone) (German Edition)

Titel: Licht (Gone) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Grant
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Insel zurückkamen«, sagte sie.
    »Im Triumph. Als heldenhafter Eroberer«, erwiderte er zynisch. »König Caine. Ich musste gerade daran denken.«
    »Mit dem Monster in meinem Bauch.«
    »Dafür kannst du nichts – und ich auch nicht.«
    »Ich wäre mir da nicht so sicher.«
    »Wir … Hör zu: Wir haben uns geliebt. So nennt man das doch, oder? Woher sollten wir wissen, dass wir dabei einen Körper für den Gaiaphage zeugen würden?«
    »Haben wir uns geliebt?«
    »Diana!«, flehte er sie an.
    »Sag es mir, Caine. Haben wir uns geliebt oder hatten wir einfach nur Sex? Ist doch eine einfache Frage, oder?«
    »Nein, ist es nicht«, erwiderte Caine.
    Er hörte ihr sarkastisches Lachen und in genau diesem Moment wusste er die Antwort. Sie löste ein Gefühlschaos in ihm aus, das ihn schwindeln ließ.
    »Stimmt, bei uns ist das keine einfache Frage«, gestand Diana. Und dann fragte sie noch einmal: »Haben wir uns geliebt?«
    »Okay, okay. Ja, verdammt!«
    »Dann sprich es auch aus.«
    »Wozu? Ich laufe weg. Ich rette mich und lasse dich im Stich. Ich bin die Ratte, die das sinkende Schiff verlässt. Ein Feigling, der sich an sein jämmerliches Leben klammert, noch ein paar Stunden rausschlagen möchte. Ich fürchte mich zu Tode. Ich kann nicht mehr. Wozu also soll ich es aussprechen?«
    Sie gab ihm keine Antwort.
    Sie hatte ihn nie verlassen, hatte ihn immer unterstützt und bei allen seinen Plänen mitgemacht, auch wenn sie noch so verrückt waren. Hatte trotz allem zu ihm gestanden.
    In der Dunkelheit waren nur die Umrisse ihres Gesichts zu sehen, aber er konnte sich jedes Detail vorstellen. Den sinnlichen Mund und dieses unvergleichliche Lächeln, die Art und Weise, wie sie die Lippen manchmal aufeinanderpresste, als wollte sie ein Lachen unterdrücken. Und er sah ihre Wangenund die perfekte Linie ihres Kinns und den Hals, den noch kein Mann je erblickt hatte, ohne ihn küssen zu wollen.
    Und er sah ihre dunklen Augen.
    Und er sah ihre Brüste.
    Und er sah ihre Schenkel und …
    Und weil Diana Diana war und jeden seiner Gedanken kannte, sagte sie: »Ich habe ein Baby bekommen. Das hat Spuren hinterlassen. Es ist nichts mehr so, wie du es in Erinnerung hast. Es wird noch eine Zeit dauern, bis ich für das, worauf du so scharf bist, wieder bereit bin.«
    »Kein Problem.«
    »Lügner.«
    Er schüttelte grinsend den Kopf. Sie durchschaute ihn. Wie immer. »Und wofür bist du bereit?«
    »Mir tut alles weh«, sagte sie. »Schwierig, zu dir runterzuklettern.«
    Caine hob seine Hand, holte sie vorsichtig vom Steg ins Boot. Er setzte sie nur wenige Zentimeter von seinem Gesicht entfernt ab. Als ihre Füße die Planken berührten, begann das Boot sanft zu schaukeln.
    Sie schwankte ein wenig, vielleicht tat sie auch nur so, aber das war ja auch egal. Er nahm sie in die Arme. Stimmt, ihr Körper fühlte sich anders an. Ihr Bauch war größer geworden. Ihre Brüste auch. Ansonsten war sie erschreckend mager.
    »Wie geht es deinem Mund?«, fragte er sie, weil er sie unbedingt küssen wollte.
    »Warum? Was hast du vor?«
    Er lachte.
    »Sag es. Aber …«
    »Aber was?«
    »Aber nur, wenn du es wirklich so meinst«, flüsterte sie. Sie klang so verletzlich. »Nur dann.«
    »Ich liebe dich«, sagte er.
    »Ja«, antwortete sie, weil es stimmte.
    Er küsste sie.
    Danach sagte er: »Wir fahren also nicht zur Insel?«
    »Warum willst du dorthin?«
    Er seufzte. »Aus zwei Gründen. Erstens, weil ich Gaias Folter nicht noch einmal ertrage.«
    »Und zweitens?«
    »Das kam mir erst später in den Sinn. Anfangs dachte ich nur ans Abhauen, doch dann hatte ich eine Idee. Besser gesagt, ich dachte mir, vielleicht gibt es eine Möglichkeit …« Nach all den Ausflüchten ging ihm jetzt die Luft aus. »Also gut: Ein Teil von mir dachte an diese blöden Raketen von Albert.«
    »Denkst du, damit können wir sie töten?«
    Er zuckte die Achseln. »Ich hab mich gefragt, wie wir sie überrumpeln könnten. Mir ist sonst nichts eingefallen.« Er seufzte. Das, was er so lange nicht wahrhaben wollte, drang jetzt ungehindert nach oben: dass er sie liebte. Und dass ihn das auch nicht retten würde.
    »Wir kommen hier nicht mehr raus, nicht wahr?«, fragte er.
    Diana schüttelte den Kopf. »Nein, mein Liebster.«
    Eine Weile standen sie nur da, hielten einander fest und schwiegen. Schließlich warf Caine den Motor an und steuerte das Boot aus dem Hafen.
    Und Diana, die zusah, wie Perdido Beach hinter ihr zurückfiel, während ihr die Tränen über die

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