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Licht (Gone) (German Edition)

Licht (Gone) (German Edition)

Titel: Licht (Gone) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Grant
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Wangen strömten, flüsterte den Namen eines anderen Jungen.
    »Kleiner Pete …«
    Sein Name war Peter Ellison, aber alle hatten ihn immer nur den kleinen Pete genannt.
    Manchmal auch Petey.
    Und jetzt hörte er seinen Namen. Wie in einem geflüsterten Gebet.
    Eine Stimme, die er kannte.
    Eine zweite, die ihm unbekannt war.
    Eine dritte, die ihn ähnlich erreichte wie die Dunkelheit – in aller Stille und durch die Leere hindurch, die alle miteinander verband, die von der Dunkelheit berührt wurden.
    Mit verschiedenen Worten und auf unterschiedliche Weise, sagte jede von ihnen: Nimm mich .
    Nimm mich, Pete.
    Nimm mich, kleiner Pete.
    Nimm mich, du kleiner Freak!

Fünfundzwanzig
    4 Stunden, 44 Minuten
    Pug, diese Irre, hatte tatsächlich eine Rakete auf sie abgefeuert.
    Gegen seine Kraft, Dinge mit dem Verstand bewegen zu können, erwiesen sich die Raketen als nicht besonders effektiv – daran müsste er später denken. Vielleicht ließ sie sich ja wirklich überrumpeln … Vielleicht wusste Gaia nicht, was das für Dinger waren.
    Und falls es danebenging, gab es immer noch Plan B.
    Über Plan B dachte Caine lieber nicht nach.
    Nur war ihm in dieser Nacht, die er mit Diana zusammen in dem großen Bett verbrachte, in dem sie Gaia gezeugt hatten, endgültig klar geworden, dass es für ihn keine Alternative gab. Er hatte die Wahl zwischen dem Schmerz, den Gaia ihm zufügte, und dem Schmerz, der ihn erwartete, sollte er Diana verlieren.
    Warum musste sie ihn auch zwingen, sich seine Gefühle einzugestehen? Weiber! Sie wussten einfach nicht, dass Gefühle dazu da waren, um unterdrückt zu werden.
    »Liebe ist doch Scheiße!«, murmelte er.
    Diana schmiegte sich noch enger an ihn und als ihre Lippen an seinem Hals knabberten, überlief ihn ein süßer Schauer.
    Durch den Spalt in den Vorhängen wurde der nachtblaue Himmel allmählich grau. Die Dämmerung. Zeit zu gehen.
    Er schlug die Decke zurück und stieg lautlos aus dem Bett. Wo waren seine Kleider? Er hatte sie doch ganz bewusst hier auf dem Boden gelassen, damit er sich in aller Stille ankleiden und unbemerkt verschwinden konnte.
    »Ich habe sie versteckt«, sagte Diana.
    Er drehte sich zu ihr um. »Warum?«
    »Damit du dich nicht davonschleichen kannst. Also echt, Caine, wie lange kennen wir uns schon? Außerdem …«
    »Hmm?«
    »Werde ich ganz schwach, wenn ich dich so sehe.«
    Er schluckte, weil er sich plötzlich seltsam verletzbar und auch ein bisschen blöd vorkam. »Du hast gesagt, es geht nicht …«
    »Mhm, stimmt. Aber ich sehe dich gerne an. Ein Glück, dass du einen so verdorbenen Charakter hast.« Sie seufzte. »Den meisten Mädchen macht das nämlich Angst. Wenn du ein anständiger Mensch wärst, hätte ich bei dir nie eine Chance gehabt.«
    »Ich wollte nicht weglaufen«, sagte er.
    »Ich weiß. Ich weiß, was du tun wolltest. Und danke für die Rücksichtnahme. Aber ich will dabei sein und sehen, wie es zu Ende geht. Ich will sehen, wie du sie aufhältst.«
    »Ja«, erwiderte er und bemühte sich, zumindest ansatzweise zuversichtlich zu klingen. »Wenn du mitkommen willst, müssen wir jetzt los.«
    »Andererseits … ein paar Minuten haben wir noch«, sagte sie. »Komm her. Ich will dich noch einmal spüren.«
    Als die Sonne aufging, war Edilio noch am Leben. Das überraschte ihn. Er hatte die Nacht auf den Treppen zum Rathaus verbracht. Geschlafen hatte er kaum. Ein paarmal war er weggekippt, nach vorne gebeugt und mit dem Kopf zwischen den Knien.
    Er blickte sich um und fragte sich, wie viele seiner Leute noch die Stellung hielten. Die Vorstellung, sie könnten sich inzwischen alle aus dem Staub gemacht haben und unten an der Barriere sein, verdrängte er gleich wieder. Das würde ihn nur noch mehr deprimieren.
    Albert tauchte am anderen Ende der Plaza auf und kam im Eilschritt auf ihn zu. Er machte ein ärgerliches Gesicht, aber das tat er meistens.
    Albert grüßte ihn nicht, sondern kam sofort zur Sache. »Ich habe Inventur gemacht. Sieht nicht gut aus. Du weißt nicht zufällig, wie lange wir noch durchhalten müssen?«
    Edilio blinzelte. »Tut mir leid, Albert, aber der Gaiaphage hat mir nicht verraten, wann die Barriere fällt oder wie lange es noch dauern wird, bis er wieder angreift.«
    Albert zog eine Augenbraue hoch. »Du bist sarkastisch geworden.«
    »Ja, und nicht nur das.«
    Albert deutete mit dem Kinn auf ein paar Kids, die an dem demolierten Brunnen vorbeigingen. »Siehst du den da? Ihm fallen die Haare aus. So was nennt

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