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Lichtbringer - Lichtbringer

Titel: Lichtbringer - Lichtbringer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Lohmann
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hilfst mir also?«
    Litiz zuckte die Achseln. »Warum nicht? Wer weiß, was für Pläne Aldungan und Gulbert verfolgen. Sie treten nicht offen in Erscheinung; niemand wählt sie, niemand schaut ihnen auf die Finger. Diese unsichtbare Herrschaft hätte Bleidan nicht gefallen.«
    »Es ist nicht dein Kampf«, sagte Frafa. »Du hast schon einmal gelitten wegen Bleidan und mir. Ich hätte nicht zu dir kommen dürfen.«
    »Es ist in Ordnung«, erwiderte Litiz. »Es war an der Zeit, dass du kommst. Und da ich jetzt nichts mehr habe, worauf ich warten kann - warum dann nicht an alte Zeiten anknüpfen und eine Revolution planen?« Sie lächelte. »Aldungans Stellvertreterin, die mächtige Zauberin, fällt von ihm ab und stellt sich gegen ihn. Ist das nicht die beste Gelegenheit, dem großen Alten mal vors Schienbein zu treten? Was auch immer am Ende herauskommt dabei - ich werde dich auf den Weg bringen und mithelfen, den Fortschritt ein wenig mehr so zu gestalten, wie Bleidan ihn vielleicht hätte haben wollen.«
    Frafa atmete auf. »Danke.«
    »Ich tu das nicht für dich«, erwiderte Litiz ernst. »Ich schulde dir nichts, und du schuldest mir mehr, als ich je von dir bekommen kann. Ich helfe dir um Bleidans willen. Nicht, damit du dich verkriechen kannst, sondern weil ich hoffe, dass du kämpfen wirst!«
    Litiz kniff die Augen zusammen. »Ich würde dir ja gern das Versprechen abnehmen - nur für den unwahrscheinlichen Fall, dass du gewinnst! -, dass du dann nicht weiterleben wirst. Wenn alle fort sind, die damals gegen Bleidan standen, und keines der Relikte aus alter Zeit übrig bleibt, das wäre ein sauberer Abschluss. Aber ich glaube, das wäre zu viel verlangt. Mach es dir also gemütlich, genieße den Tag. Ich lege mich wieder schlafen, denn ich komme nicht mit ein wenig Meditation aus wie gewisse höhere Alben. Am Nachmittag reden wir darüber, wie du deinen Feldzug anfangen kannst.«

8
 
    Der Große Friede - Als bekannt wurde, in welchem Maße das »Blut der Erde« Bitan vergiftete, beendete Gulbert den Krieg sofort. Erfolglos suchte die Allianz nach Wegen, das Vordringen dieser Substanz aufzuhalten. Monat für Monat vernichtete das »Blut der Erde« Weiden und Ackerland. Die Veränderung in der Vegetation, wiewohl anfangs kaum wahrzunehmen, brachte schädliche Stoffe in die betroffenen Pflanzen, die die Ernte unbrauchbar machten und das Vieh verenden ließen.
    In dieser Krise, als ganz Bitan die Verwüstung drohte, streckten die Völker von Falinga ihren Erzfeinden die Hand entgegen. Jenseits der Berge hatte man seit Langem gelernt, mit dem »Blut der Erde« zu leben. Die sogenannten Finstervölker zeigten sich immun gegen die Unverträglichkeiten, welche der Genuss veränderter Nahrungsmittel mit sich brachte. Und, bemerkenswerter noch: Selbst die Menschen, deren Vorfahren als Sklaven und Gefangene nach Falinga gekommen waren, hatten sich daran gewöhnt.
    Mithilfe der Magier und Mediziner aus Falinga ließen sich die Auswirkungen der Krise mildern, Ernten reinigen und sogar Bewohner auf betroffenem Boden derart umstellen, dass sie mit den Veränderungen zurechtkamen. Aldungan, seit über sechshundert Jahren Monarch von Falinga, stimmte mit Gulbert darin überein, dass der Status quo erhalten bleiben müsse und das »Blut der Erde« sich außerhalb seines natürlichen Einflussgebietes nicht ausbreiten sollte.
 
    Aus: »G ESCHICHTE DER U NION «, VON T ENDOR I STARIOS ,
    P ROF . E M . DER POLITISCHEN A KADEMIE ZU O PPONUA
 
    Als Litiz wieder aufstand, saß Frafa an den Sichttafeln ihres Schreibtisches und durchforschte öffentliche Datenbanken. Ihre Gastgeberin begrüßte sie müde.
    »Ich muss gleich nach unten«, sagte sie. »Sitzungen mit den Vorständen und Direktoren. Ich werde es kurz halten.«
    Frafa nickte. Litiz werkelte ein wenig in der Küche und brachte dann eine Mahlzeit herein, die nach Frafas Maßstäben kunstvoll war. Litiz stocherte lustlos darin, klappte eine weitere Bildtafel in der Tischplatte auf und blätterte durch Zahlenkolonnen und Berichte. Dann war sie fort, und Frafa versuchte, sich nützlich zu machen und das Geschirr zu spülen.
    Viele Geräte in Litiz' Küche verstand sie gar nicht. Sie selbst überließ die Arbeit zu Hause meist ihren stummen Dienern. Hier musste sie alles mit der Hand machen und hatte schon Schwierigkeiten, den Regler für das warme Wasser zu finden oder Spülmittel und Öle zum Kochen auseinanderzuhalten.
    Als sie glaubte, alles halbwegs richtig eingeräumt zu

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