Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Lichtfaenger 2 - Bruderkrieg

Lichtfaenger 2 - Bruderkrieg

Titel: Lichtfaenger 2 - Bruderkrieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kuehnemann Nadine
Vom Netzwerk:
Hauptquartier der Vartyden das Hauptquartier aller Sedharym. Das ist schon Jahrhunderte her. Damals waren die Sedharym noch nicht lichtscheu, sie bewohnten ganz Falcon’s Eye, sowohl ober- als auch unterirdisch. Sie herrschten über Haven, brachten Leid und Kummer über die Menschen, die sie als Sklaven für sich arbeiten ließen. Das Sedhiassa war zu dieser Zeit noch Bestandteil des Sonnenlichts. Wir huldigten der Sonne in dem weißen Tempel, der oben auf dem Hügel bis heute überdauert hat. Ein Sedhar jedoch hatte Mitleid mit den Menschen. Er entstammte einer mächtigen Magierfamilie und bannte das Licht in einen Gegenstand, brachte diesen hierher und errichtete einen magischen Schutzwall um das Hauptquartier herum. Er fand einige Anhänger, die sich ihm anschlossen, darunter auch Lesward. Nur der Magier selbst oder Nachkommen seines Blutes sind in der Lage dazu, das Licht wieder zu befreien. Um nicht selbst in Versuchung zu geraten, nahm er sich das Leben. Er hinterließ keine Erben, wohl aber den Auftrag, in seinem Namen für Gerechtigkeit zu kämpfen. Ohne das Licht waren die Sedharym fortan gezwungen, ihr Leben unter die Erdoberfläche zu verlegen. Ferner waren sie nicht mehr in der Lage, Nachkommen zu zeugen. Wir haben es uns zur Aufgabe gemacht, sie bis auf den letzten Mann auszulöschen, damit sich die Ereignisse der Vergangenheit nicht wiederholen. Wir haben den Menschen Falcon’s Eye zurückgegeben, sie erinnern sich nicht mehr an das Leid ihrer Ahnen. Trotzdem ist es nach wie vor so, dass die Sedharym die Fäden ziehen. Sie kontrollieren den Handel, einfach alles. Die Menschen sind noch immer nicht frei, sie glauben es nur. Und diese Illusion wollen wir zumindest aufrechterhalten.«
    Jil sank in ihrem Stuhl zusammen. Dies war einer der seltenen Augenblicke, in denen sie nicht wusste, was sie sagen sollte. Wenn es tatsächlich wahr war, was Nola ihr erzählte, hatte sie den Vartyden großes Unrecht getan. Doch woher wusste sie, dass es nicht Nola war, die sie hinters Licht führen wollte?
    Nola lächelte und legte ihre Hand auf Jils Unterarm. »Ich wollte dich nicht verwirren, aber vielleicht kannst du darüber nachdenken. Ich bringe dich jetzt in ein Zimmer, in dem du vorerst bleiben kannst. Dann lasse ich dich in Ruhe.«
    Jil nickte und sie verließen gemeinsam den Raum. Nola führte sie durch die Gänge, ihre Schritte hallten von den steinernen Wänden wieder. Mit einem Mal überkamen Jil Gefühle von Beklemmung und Enge. Sie würde lange brauchen, um ihre Ziele neu zu überdenken. Sie war sehr froh darüber, dass sie hinreichend Gelegenheit dazu bekommen würde.
    Nola blieb vor einer Metalltür am Ende eines Ganges stehen. Sie war nicht verschlossen. Als sie sie öffnete, schlug Jil ein leicht muffiger Geruch von Staub und abgestandener Luft entgegen. Nola betätigte den Lichtschalter. Es war ein Zimmer, das ähnlich wie das von Ray keinerlei persönliche Note besaß. Ein gemachtes Bett, ein leerer Schreibtisch und ein Schrank waren darin. Es war so ungemütlich wie ein Zimmer nur sein konnte, nichts im Vergleich zu Crysons ausschweifendem Lebensstil.
    »Was ist das für ein Zimmer?«, fragte Jil.
    »Es hat einmal einem unserer Ordensmitglieder gehört. Es ist ein wenig dürftig eingerichtet, aber das ist unsere Art zu leben. Wir leben für unsere Aufgabe, sonst für nichts.« Nola warf Jil einen entschuldigenden Blick zu.
    »Was ist mit dem ursprünglichen Bewohner passiert?«, fragte Jil.
    »Er hat im Kampf sein Leben gelassen. Eine Explosion hat ihn auseinander gerissen.« Schwermut schlich sich in Nolas Stimme.
    Jil wusste nicht, wie sie darauf reagieren sollte, deshalb wechselte sie das Thema. »Wo kann ich mich waschen und neu einkleiden? Ich fühle mich dreckig.«
    »Es gibt eine Waschmöglichkeit, wenn du den Gang, den wir gekommen sind, zurück verfolgst und dich an der Kreuzung, wo das geparkte Kevel stand, rechts hältst. Dort findest du auch Handtücher und einen Bademantel. Ich werde sehen, ob ich Kleidung für dich finde und sie dir hierher bringen lassen. Ich werde die Tür hinter dir nicht verschließen, du kannst dich frei bewegen. Allerdings werden sämtliche Ausgänge, die an die Oberfläche führen, streng bewacht.«
    Jil war dankbar, dass man sie nicht erneut einsperren würde. Nola verabschiedete sich von ihr und verließ den Raum. Sie selbst war gerade erst von einem Kampf zurückgekehrt und wünschte nun sicher ihre Ruhe, ebenso wie die anderen Krieger. Nola versicherte ihr,

Weitere Kostenlose Bücher