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Lichtgeboren - Sinclair, A: Lichtgeboren

Lichtgeboren - Sinclair, A: Lichtgeboren

Titel: Lichtgeboren - Sinclair, A: Lichtgeboren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alison Sinclair
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Prinzessin«, entgegnete Kip düster. »Als ich Blondell das letzte Mal über den Weg gelaufen bin, trug er ein großes, hässliches Schutzamulett gegen Magie. Vielleicht ging es bei dem Streit um die Gerüchte über Hexerei.« Er schüttelte leicht den Kopf, wägte seine Spekulation ab. »Sobald ich mehr herausbekomme, lasse ich es Sie wissen.«
    Wieder allein, saß sie in ihrem Sessel und knabberte an einem Finger ihres Handschuhs. Ein Amulett gegen Magie – konnte es so etwas geben? War es ein Talisman oder eine Täuschung? So oder so, sie musste Casamir Blondell aus dem Weg gehen. Und was den Streit anbelangte, so konnte Vladimer selbst einen Anhänger der kontemplativen Disziplinen zur Weißglut treiben. Klatsch jedoch war ein Gift, das sie verstand. Auch wenn Vladimer einen speziellen Ruf genoss, musste der Erzherzog letztendlich Umsicht walten lassen. Handelte es sich hierbei lediglich um eine Verleumdungskampagne, die einen Vorteil aus Vladimers Unpässlichkeit zog? Oder konnten Mycene und Kalamay etwa erahnen, dass Vladimer von ihren Waffen wusste? War das der Hochverrat, auf den Blondell angespielt hatte?
    Bei dem Gedanken daran, wie sie von diesen Geschützständen erfahren hatte, stand sie auf und schüttelte die unangenehme Erinnerung ab. Sie wünschte, sie wäre in der Lage gewesen, Vladimer mit dieser Information zu zwingen, Balthasar und Anarys zu beschützen. Oder hätte sie damit sogar gleich zu Mycene gehen sollen? Aber wie hätte sie ihm erklären sollen, woher sie davon überhaupt wusste? Vladimer war der Einzige , dem sie davon erzählen konnte, weil er über sie Bescheid wusste. Ihr blieb nur zu hoffen, dass sie ihr erpresserisches Talent verbesserte, und das entsprach nicht eben ihren Wünschen.
    Doch wenn sie sich nicht darauf verlassen konnte, dass Vladimer Balthasar, ihre Kinder oder auch sie selbst beschützte, wenn er es nicht in seinem eigenen Interesse als notwendig erachtete, musste sie ihm für die Lektion in Sachen Realismus danken und eigene Vorkehrungen treffen.
    Resolut rief sie nach ihrer Zofe, überzeugte sich davon, dass ihr Kleid den bestmöglichen Kompromiss zwischen Angemessenheit und Unauffälligkeit darstellte, und brach auf, folgte dem Weg, den Fürst Vladimer genommen hatte, als er sie zu dem Gefängnis von Floria Weiße Hand führte. Erfreulicherweise begegnete sie unterwegs niemandem, und ebenso erfreulicherweise war der kleine Verhörraum leer. Aufgrund der Stille glaubte sie eine Sekunde lang, dass Floria verschwunden sei – befreit, ausgeliefert oder zersetzt, weil ihre Lampen versagt hatten. Dann streiften ihre Magiersinne die vertraute Lebensenergie und den vertrauten Makel.
    »Mistress Floria?«, flüsterte sie.
    »Prinzessin Telmaine«, sagte die andere mit offenkundiger Erleichterung. »Ist jemand bei Ihnen?«
    »Nein«, antwortete sie. »Ich bin gekommen … Balthasar würde von mir erwarten, dass ich mich vergewissere, ob es Ihnen gut geht.« Obwohl Telmaine sich mehr oder weniger entschieden hatte, warum sie eigentlich hierher gekommen war, wusste sie jedoch noch nicht, wie sie es erklären sollte. »Geht es Ihnen gut?«
    Sie rechnete damit, dass die Frau sich über ihre gesellschaftlichen Umgangsformen lustig machen würde, doch Floria seufzte nur und fragte: »Hat der Prinz meine Auslieferung verlangt?«
    Telmaine ballte ihre Hände zu Fäusten. Sie hätte behauptet, dass sie nicht den geringsten Wunsch verspürte, jemals zu erfahren, was diese Frau dachte. Umso erschrockener war sie nun über die Verlockung, Floria eine entscheidende Frage zu stellen und sich die wahre Antwort einfach aus deren Geist zu holen.
    »Bisher nicht«, sagte Telmaine stattdessen. »Aber der Sonnenaufgang steht erst noch bevor.«
    Floria sagte: »Vielleicht können Sie mir helfen. Das Deckenlicht ist geschlossen, und die Tür zum Außenhof fiel bei meiner Ankunft hinter mir ins Schloss. Die Lampen, die ich mitgebracht habe, müssen aufgeladen werden, irgendwann innerhalb der nächsten vierundzwanzig Stunden.«
    Telmaine wollte nicht zugeben, dass sie ohne Vladimers Kenntnis oder Erlaubnis hier war. »Das Beste wäre, Sie sprächen mit einem von Fürst Vladimers Bediensteten darüber.«
    Es folgte eine Stille, in der Telmaine begriff, dass Floria es vorzog, ihre Verwundbarkeit sonst niemandem preiszugeben.
    »Wann erwarten Sie Balthasar zurück?«, fragte Floria.
    Sie unterdrückte den Reflex, der Frau zu sagen, dass sie das nichts anginge; doch warum hätte sie dann wohl

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